Pressestimmen zum Münster-Tatort: "Völlig unplausibel. Aber witzig"
Geht dem Münster-Tatort die Puste aus? So richtig überzeugend waren Boerne und Thiel diesmal nicht, das zeigen die Pressestimmen zum Münster-Tatort. Die Kritiken zu "Fangschuss".
Die Pressestimmen zum Tatort "Fangschuss" aus Münster sind diesmal nicht so überschwänglich wie sonst. Geht dem erfolgreichen Ermittler-Duo Boerne und Thiel etwa ein wenig die Luft aus? Von den Quoten her jedenfalls nicht - 14,56 Millionen Menschen sahen den Krimi, das entspricht einem Marktanteil von 39,6 Prozent bundesweit. Bei der jüngeren Zielgruppe (14-49 Jahre) erzielte der Münster-Tatort "Fangschuss" einen Marktanteil von 35 Prozent.
Ein Überblick über Kritik, Reaktionen und Meinungen:
"Dieser „Tatort“ von Regisseur Buddy Giovinazzo zeigt: Es reicht eben nicht, skurrile Einfälle zusammenzurühren, wenn es amüsant und spannend zugleich sein soll. Die Schauspieler Axel Prahl (als Kommissar Thiel) und Jan Josef Liefers (als Boerne) erledigen ihre Auftritte zwar routiniert-eingespielt. Aber in diesem Fall überwiegt das Gefühl, einem alten Ehepaar beim Dauerclinch zuzuschauen." Schwäbische.de
"In seiner mittlerweile 31. Ausgabe verlässt sich Münsteraner „Tatort“ zu sehr auf seine bislang überragenden Quoten und wirkt allzu selbstgefällig – Regisseur Buddy Giovinazzo hat schon deutlich lebhaftere Krimis gedreht." Berliner Zeitung
"Das ist kein psychologischer Paradekrimi, aber ein typischer Münsteraner-Tatort. So wie es sich gehört." nachrichten.at
"Der Regisseur Buddy Giovinazzo setzt die an den Haaren herbeigezogenen Vorgänge routiniert in Szene, Kay Gauditz’ Kamera gibt dem Kauzigen Raum wie gewohnt, aber all die Routine zeigt: Nicht nur Boernes Haupt bekommt kahle Stellen, auch das Ermittlerduogeplänkel kommt in die Jahre." Frankfurter Allgemeine
"Gibt es jemanden, der den Münster-Tatort nicht guckt? Aber man sollte nichts erwarten, was wahnsinnig neu wäre - bis auf den fehlenden Auftritt von Vaddern. Dafür gibt es wieder die Nikotinsucht von Staatsanwältin Klemm (Mechthild Großmann) sowie die niemals endenden Befindlichkeitsschlachten von Boerne und Alberich respektive Boerne und Thiel. Aber genau deswegen schaut man sich den Tatort ja auch an, oder? Macht nichts, dass der Inhalt auf der Strecke bleibt. " PNN
"Vom Lebensmittelskandal über Thiels unerwartetes Familienglück bis zu Boernes aus dem Nichts entfachte Jagdleidenschaft: alles völlig unplausibel. Aber witzig" Spiegel Online
"Balkonsturz, Jagdschein, Vaterschaft, Haarausfall, Stummelschwanz-Makaken und Wundermittel, investigativer Journalismus und noch ein Mord – „Fangschuss“ feuert seine Themen ab wie ein außer Kontrolle geratenes Feuerwerk." NOZ
Pressestimmen zum Tatort: "Aber süß sind sie trotzdem"
"Der Film schafft es 90 Minuten lang zu unterhalten und gleichzeitig die Spannung bis zuletzt aufrecht zu erhalten. Garniert mit guten Figuren und starken Schauspielern. Mehr braucht eine wunderbare Sonntagabend-Unterhaltung nicht - bei allem Verständnis zur oft experimentellen "Tatort"-Reihe, die sich mit Selbstversuchen oft selbst ein Bein stellt. Nicht in Münster und das ist gut so!" Gala
"Natürlich haben wir mit der Kripo-Truppe wieder unseren Spaß. Aber so richtig krachen die Lacher nicht. Selbst wenn Thiel heute auf Hilfs-Papa macht und Boerne das Jagdfieber packt." SHZ
"Zu konstruiert wirken die einzelnen Fäden, die es zu entwirren gilt. Aber die Handlung spielt im Tatort aus Münster sowieso eine Nebenrolle. Wichtiger sind die Scharmützel zwischen Boerne und Thiel. Doch auch denen fehlt in diesem Fall der Zund." standard.at
"Was sich nach krude konstruierten und abgedrehten Erzählsträngen anhört, ist auch genau das. Münster eben. Nur dass die Stränge diesmal sehr fein miteinander verquickt werden." Stuttgarter Zeitung
"Das Gefieder am Kopf wird schütter", sagt "Alberich" zu Boerne, als sie ihn mit seiner leichten Platte konfrontiert. Eine treffendere Metapher für den neuen Münsteraner "Tatort" kann es kaum geben, aber süß sind sie trotzdem - die beiden Ulknudeln." t-online
"Der Münster-"Tatort" war noch nie für besonders feinsinnigen Humor bekannt. Dafür waren die Frotzeleien zwischen Thiel und Boerne lange Zeit ziemlich amüsant. Inzwischen erhärtet sich jedoch der Eindruck, dass nach 30 gemeinsamen Fällen jeder mögliche Witz einmal gemacht wurde." Stern
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