Porträt: Prinzessin Victoria: Königskinder haben es schwer

Königskinder haben es leicht – glauben viele. Für Victoria von Schweden war es indes nicht immer einfach. Etwa ein Jahr lang verheimlichte sie die seit 2001 bestehende Liaison mit ihrem Fitnesstrainer Daniel Westling, wohl aus Furcht, ihre Familie und die Öffentlichkeit würde den Bürgerlichen nicht akzeptieren. Erst 2010 feierten sie Hochzeit. Ein Jahr später belastete der Skandal um angebliche Rotlicht-Kontakte ihres Vaters, König Carl XVI. Gustaf, Victoria stark.

Prinzessin Victoria wäre schon einmal fast Königin geworden

Damals wurden Forderungen nach der Abdankung des Monarchen laut. In diesem Fall wäre Victoria Ingrid Alice Désirée schnell Königin von Schweden geworden, das erste weibliche Staatsoberhaupt Schwedens seit Christina: Die Tochter Gustav II. Adolfs lebte von 1626 bis 1689 und regierte von 1632 bis 1654. Seitdem gab es nur Könige.

Victoria, geboren am 14. Juli 1977, war drei Jahre alt, als der Schwedische Reichstag beschloss, dass künftig stets das erstgeborene Kind dem Monarchen auf den Thron folgt – unabhängig vom Geschlecht. Somit wuchs Victoria doch noch als Kronprinzessin auf.

Der König überstand den Rotlicht-Skandal, auch weil Victoria selber mit ihrer ersten Schwangerschaft für positive Schlagzeilen sorgte. Am 23. Februar 2012 kam Tochter Estelle zur Welt – die Nächste in der Thronfolge. Über weitere Schwangerschaften wurde seitdem immer wieder spekuliert. Ein Los, das Victoria mit vielen Prinzessinnen teilt. Und wie bei vielen anderen Thronfolgern ist auch bei ihr eine Krönung vorerst nicht in Sicht.

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Die Mutter der Kronprinzessin ist Deutsche

Seit 2001 unternimmt Victoria offizielle Auslandsreisen. Morgen besucht sie mit ihrem Mann Deutschland, das Geburtsland ihrer Mutter Silvia Sommerlath. Sie spricht neben Deutsch auch fließend Englisch und Französisch.

Sie gilt als tierlieb und naturverbunden, zudem fährt sie gerne Ski. Die Öffentlichkeit beschäftigt vor ihrem Deutschlandbesuch diesmal besonders die Frage, ob sie nach ihrem Skiunfall im Dezember noch auf Krücken geht. Die Hamburger haben ihr zuliebe jedenfalls einen sonst für hohe Gäste üblichen Gang über eine Treppe im Rathaus aus dem Protokoll gestrichen.

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Aufmerksamkeit erregte Victoria vor einem Jahr bei einer Schwulen-Gala in Stockholm. Dort überreichte sie dem schwedischen Schriftsteller Jonas Gardell den Preis zum „Homo des Jahres“. Ihr unangekündigter Auftritt wurde nicht nur von den anwesenden Schwulen und Lesben frenetisch bejubelt, sondern stimmte auch manchen Monarchiekritiker wohlgesonnen.

Doch auch so kommen jährlich zehntausende zum „Victoriadagen“ auf die Ostseeinsel Öland. Dabei wird Victorias Geburtstag jedes Jahr am 14. Juli mit einer öffentlichen Feier zelebriert.