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Prozess
08.09.2017

Doppelmord von Herne: Marcel H. posiert und schweigt

Anteilnahme nach dem Doppelmord in Herne: Teddybären, Blumen und Kerzen liegen im März vor dem Haus, in dem der kleine Jaden getötet wurde.
Foto: Ina Fassbender (dpa)

Marcel H. soll ein Nachbarskind und einen Schulfreund ermordet haben. Er räumt die Taten zumindest indirekt ein. Was für ein Mensch ist der Angeklagte?

Marcel H. zeigt sein Gesicht. Minutenlang lässt sich der kleine und schmächtige 19-Jährige am Freitag im Landgericht Bochum äußerlich ungerührt filmen und fotografieren, anstatt sich wie viele andere Angeklagte hinter Aktenmappen oder Ordnern zu verstecken. Im März soll er einen neunjährigen Jungen und einen 22 Jahre alten Bekannten erstochen haben. Reden will er darüber vor Gericht vorerst nicht.

"Reden oder schweigen?", fragt ihn der Vorsitzende Richter Stefan Culemann zu Beginn des Verfahrens. Sein Verteidiger Michael Emde antwortet für ihn, dass er sich vorerst nicht äußern werde. Doch der Anwalt fügt auch hinzu, dass sein Mandant den Vorwürfen in "tatsächlicher Hinsicht" nicht entgegentrete. Indirekt räumt er damit die Taten ein, die er bereits nach seiner Festnahme im März gestanden hatte.

Wie brutal er damals vorgegangen sein soll, schildert in knappen Worten im Gericht Staatsanwalt Danyal Maibaum: Am 6. März lockte H. demnach zunächst den neunjährigen Jaden, dessen Mutter auch im Gerichtssaal sitzt, ins Haus. Er habe vorgegeben, dass er Hilfe beim Aufstellen einer Leiter brauche. Aus Mordlust soll er schließlich 52 Mal mit einem Klappmesser auf das Kind eingestochen haben.

Danach findet er laut Anklage bei einem 22-jährigen Bekannten Unterschlupf. Ihn soll er gefragt haben, ob er ein paar Tage bei ihm wohnen könne, weil seine Eltern weggezogen seien. Er bleibt über Nacht. Am nächsten Morgen soll ihm sein Bekannter mit der Polizei gedroht haben, weil er von der Fahndung nach H. erfahren hatte. Das war offenbar sein Todesurteil. Der 22-Jährige verblutete nach 68 Messerstichen.

Ermittler beschreiben Marcel H. als "eiskalt"

Wie konnte es dazu kommen? Was ging in dem 19-jährigen Angeklagten vor? Was ist das überhaupt für ein Mensch, der dort auf der Anklagebank sitzt? Ermittler beschrieben ihn nach seiner Festnahme im März als "eiskalt" und "emotionslos". Ein früherer Schulkamerad, der als Zeuge vor Gericht aussagt, beschreibt ihn als "kleinen Klugscheißer", der meist allein gewesen sei. Er habe auch oft geschwänzt, weil er wohl am Computer gezockt habe.

Die Betreiber eines Imbisses, in dem er sich im März selbst stellte, erzählen als Zeugen, dass er sich ruhig verhalten habe. Er kam demnach mit einem aufgespannten Schirm herein, obwohl es nicht regnete, trug Torwandhandschuhe und hatte einen Beutel rote Zwiebeln dabei. Er bittet, die Polizei anzurufen. Die Betreiberin des Imbisses wählt die 110 und reicht ihm den Hörer. "Sie kennen doch sicher den Marcel H. - der ruft gerade an", sagt er laut einem im Gerichtssaal abgespielten Mitschnitt des Gesprächs.

Im Gericht sitzt oder steht er nun schweigend neben seinem Anwalt, zeigt praktisch keine Gefühlsregung. Nur zwei Worte sind von ihm zu hören. Als Richter Culemann ihn fragt, ob sein in den Akten angegebenes Geburtsdatum richtig sei, antwortet er klar und deutlich: "Richtig so." H. ist 19 Jahre alt, doch der schmächtige junge Mann mit Brille sieht deutlich jünger aus. Doch mehr als äußere Eindrücke lässt er nicht zu, denn reden will er erst einmal nicht.

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