Siebenjähriger von Tor erschlagen: Urteil gegen Trainer aufgehoben
Ein Fußballspiel mit Freunden endete für einen Jungen in Hamburg tödlich. Nun wird vor Gericht erneut darüber verhandelt, wie viel Schuld der Trainer daran hat.
Ein knapp 200 Kilogramm schweres Fußballtor kippt um und begräbt einen siebenjährigen Jungen unter sich - er überlebt es nicht. Dieses tragische Unglück ereignete sich vor zwei Jahren auf einem Fußballfeld in Hamburg. Für den Trainer, der die Kinder vor Ort betreute, landete der Fall vor Gericht - nun muss er neu aufgerollt werden.
Das Hanseatische Oberlandesgericht hob die Verurteilung des ehrenamtlichen Fußballtrainers wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen auf. Das Amtsgericht Hamburg-Harburg hatte den Trainer Ende Oktober 2014 zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 7 Euro verurteilt. Eine andere Abteilung des Amtsgerichts muss jetzt erneut über den Unfall verhandeln.
Am 17. Mai 2013 hatte der Jugendbetreuer nach dem Training die Spieler aufgefordert, die für das Training auf die Pfosten gekippten Tore wieder aufzustellen. Während drei Spieler im Alter von 12 bis 14 Jahren die Tore aufstellen wollten, spielte der Siebenjährige mit einem Freund auf dem Platz Fußball. Das knapp 200 Kilo schwere Tor kippte, der Junge wurde von der Querverstrebung am Kopf getroffen und eingeklemmt. Er starb wenige Stunden später.
Der Trainer war nicht auf dem Platz, als es passierte
Zum Zeitpunkt des Unglücks war der Trainer im Geräteraum. Das Amtsgericht hatte die Verurteilung darauf gestützt, dass dem Angeklagten darum eine Sorgfaltspflichtverletzung vorzuwerfen sei. Das Oberlandesgericht beanstandete nun, dass das Amtsgericht "die Sorgfaltspflichten eines ehrenamtlichen Übungsleiters fehlerhaft bestimmt" habe. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. dpa
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