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  3. Prozess in Paderborn: Die Horrorliste von Höxter

Prozess in Paderborn
30.11.2016

Die Horrorliste von Höxter

Das Wohnhaus des beschuldigten Ehepaares in Höxter. Hier wurden über 70 Strafmaßnahmen an Menschen ausgeführt, zwei Frauen starben.
Foto: Jonas Güttler, dpa

Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen von Höxter offenbaren sich immer neue Abgründe: In ihrer Aussage schildert die Angeklagte wie Frauen im Horror-Haus gequält wurden.

In der Untersuchungshaft hat Angelika W. eine Liste erstellt, die erschaudern lässt. Fein säuberlich hat die Angeklagte dort nachgehalten, an welche Formen der Misshandlungen im sogenannten Horror-Haus von Höxter sie sich erinnert. An diesem dritten Tag am Landgericht Paderborn im Mordprozess um die tödlichen Misshandlungen liest der Richter die Aufzählung in Auszügen vor. Mehr als 70 Strafmaßnahmen für die insgesamt fünf dort genannten aufgezählten Opfer sind zusammengekommen.

Mehr als 70 Strafmaßnahmen sind aufgelistet

Mal war sie es demnach, die triezte, schlug, würgte oder die Frauen im Schweinestall ankettete. Mal war es der mitangeklagte Wilfried W., der mit der Schaufel zuschlug, die Frauen verbrühte, ihnen die Beine wegtrat, mit dem Gürtel peitschte oder ihnen die Luft abdrückte. Was Angelika W. (47) in nüchternem Ton über ihre und die Gewalttätigkeit des bislang schweigenden Mannes auf der anderen Seite der Anklagebank berichtet, offenbart immer tiefere Abgründe. Sie belastet dabei sich selbst ebenso wie ihren einst geliebten Ex-Mann. Ihre bisherige Aussage passt zu dem, was die Staatsanwaltschaft den beiden vorhält: Über Jahre hinweg sollen sie mit Kontaktanzeigen mehrere Frauen nach Ostwestfalen gelockt und später schwer misshandelt haben. Zwei Frauen aus Niedersachsen überlebten das Martyrium nicht. Zur Anklage gebracht sind nur die schlimmsten Abscheulichkeiten, schwere Körperverletzungen und ein zweifacher Mord durch Unterlassen.

Angelika W. beantwortet jede Frage ausführlich

Ihr Gesicht will die gedrungen wirkende Angeklagte mit dem rötlichen Pagenschnitt an diesem dritten Prozesstag offenbar nicht verbergen. Erstmals versteckt sie es beim Betreten des Saals nicht mehr hinter einem Aktendeckel. Sie wird auf alle Fragen des Gerichts und der Verteidiger ausführlich antworten. Doch auch nach ihrer stundenlangen Aussage bleibt rätselhaft, wieso Menschen anderen Menschen solches Leid zufügen können. Am ersten Tag ihrer Vernehmung vor zwei Wochen hatte Angelika W. geschildert, wie sie selbst Opfer brutaler Übergriffe ihres Ex-Manns geworden sei. Wann immer sie seine Befehle nicht befolgt habe, habe er sie gequält. Schläge, Tritte, Bisse in die Brust, Luftabschnüren unter Decken und mit seinem Körpergewicht - auch diese Liste ist lang. Mit fortschreitender Aussage wird immer klarer: Angelika W. hatte das System aus Unterwerfung und Bestrafung so sehr akzeptiert, dass sie die Kontaktanzeigen für neue Gespielinnen Wilfried W.s selbst aufgab, um auszugleichen, dass sie ihm nicht als Traumfrau genügte, wie sie schildert. Mehr noch: sie hatte ihre folgsame Rolle so sehr verinnerlicht, dass sie selbst gewaltsam gegen die Frauen wurde, die nacheinander mit ihr und Wilfried W. unter einem Dach lebten.

Wilfried W. schweigt dagegen beharrlich

Dabei seien es Kleinigkeiten gewesen, die den Hausherren auf die Palme brachten. Ein Haar auf dem Küchentisch, eine Unaufmerksamkeit, ein nicht erwiderter Blick. Er habe dann die Frauen dazu gebracht, auf Zetteln Besserung zu geloben, diese oder jene Fehler nicht wieder zu machen. Wie sei es dann gekommen, dass sie selbst handgreiflich geworden sei, will der Richter von Angelika W. wissen. "Was sollte ich denn machen? Wenn sie ihm etwas versprechen?", fragt sie zurück. Trotz anfänglichen Zuredens hätten die Frauen nicht verstanden, Wilfried zufriedenzustellen. "Anfangs habe ich es ja im Guten versucht. Irgendwann ist der Geduldsfaden am Ende." Sie begann ihre neuen Mitbewohnerinnen zu schubsen, riss an den Haaren, kniff sie. Dass diese Strafen erst der Anfang waren, zeigt ihre Misshandlung-Liste. Mit der Zeit und von Opfer zu Opfer sei die gewalttätiger geworden, gibt sie an. Gewalttätiger noch als Wilfried W.. Zu den Details und zur Frage, wieso am Ende zwei Frauen nicht mehr lebten wird sie im Prozessverlauf befragt werden. Wilfried W. dagegen schweigt bislang beharrlich. Florentine Dame, dpa

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