Prozess um Sex-Partys - Strauss-Kahn sagt vor Gericht aus
Der Ex-Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, sagt am Dienstag erstmals vor Gericht aus. 13 weitere Angeklagte müssen sich wegen Zuhälterei verantworten.
Dominique Strauss-Kahn wird im Prozess um Sex-Partys am morgigen Dienstag ab 9.30 Uhr erstmals vom Strafgerichtshof im nordfranzösischen Lille befragt.
Der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) und 13 weitere Angeklagte müssen sich in dem seit vergangener Woche laufenden Verfahren wegen organisierter Zuhälterei verantworten. Strauss-Kahn hat seine Teilnahme an den freizügigen Partys stets eingeräumt. Er will aber nicht gewusst haben, dass die beteiligten Frauen Prostituierte waren.
Gilt er als unwissend, winkt Strauss-Kahn sogar Straffreiheit
Zuhälterei wird als Straftat in Frankreich weit ausgelegt und umfasst etwa auch Prostitution, die von Dritten bezahlt oder bei Sex-Partys organisiert wird. Sollte der 65-Jährige das nicht gewusst haben, müsste er straffrei bleiben.
Die Ermittler in Lille gehen allerdings davon aus, dass Strauss-Kahn die Prostitution klar gewesen sein muss. Bandenmäßige Zuhälterei kann in Frankreich mit bis zu zehn Jahren Gefängnisstrafe geahndet werden. Auch Geldstrafen bis zu 1,5 Millionen Euro sind möglich. Der Prozess wird in Frankreich "Carlton"-Affäre genannt - wegen eines gleichnamigen Luxushotels in Lille.
Wegen einer anderen Affäre um Vergewaltigungsvorwürfe hatte Strauss-Kahn 2011 seinen Posten als IWF-Chef räumen müssen. Mit der betroffenen Angestellten eines New Yorker Hotels hatte er sich außergerichtlich geeinigt. dpa
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