Rassismus-Vorwürfe: Prinz Andrew gibt "katastrophales" Interview
Trubel um die Royals: Erst gibt es Ärger um Harry und Meghan, dann gibt Prinz Andrew ein Interview, das zu Rassismus-Vorwürfen führt. Hat das Folgen?
Schlechte Stimmung bei den Royals: Der britische Prinz Andrew (59) gerät nach seinem Interview zum toten US-Multimillionär Jeffrey Epstein immer stärker unter Druck. Rechtsanwälte von Frauen, die Epstein Missbrauch vorwerfen, verlangen vom Prinzen, eine Aussage bei der US-amerikanischen Ermittlungsbehörde FBI zu machen.
Prinz Andrew werden rassistische Worte und Redewendungen vorgeworfen
"Er scheint überhaupt kein Mitleid für die Opfer zu haben, und er scheint seine lange Freundschaft mit Jeffrey Epstein nicht zu bereuen", sagte die Anwältin Lisa Bloom, die einige der Frauen vertritt, dem britischen Nachrichtensender Sky News. Am Montag berichtete der Evening Standard dann über angebliche sprachliche Entgleisungen des Prinzen.
Demnach verwendete Andrew vor sieben Jahren in einem Gespräch über Handelspolitik mit einem Regierungsmitarbeiter das Wort "Nigger". Der Royal benutzte demnach eine früher in den USA verbreitete Redewendung, die auf ein verstecktes Problem aufmerksam macht und das rassistische Wort enthält. Palastquellen wiesen das strikt zurück. Später soll Andrew noch einmal eine Redewendung aus der Kolonialzeit verwendet haben, nach der dunkelhäutige Menschen nicht zuverlässig sind.
Royal-Experten vermuten, dass Prinz Charles die Monarchie verschlanken wird
Royal-Experten halten es für möglich, dass Andrew künftig mit seinen Aufgaben nicht mehr zum Kern des Königshauses gehören wird. Sie gehen davon aus, dass nach dem Tod von Queen Elizabeth II. (93) Thronfolger Prinz Charles ohnehin die Zahl der Repräsentanten des Königshauses reduzieren wird.
"Wenn es eine verschlankte Monarchie gibt, dann dürfte Andrew wohl keine große Rolle mehr dabei spielen", sagte die Chefredakteurin des Majesty Magazine, Ingrid Seward, im BBC-Interview. Prinz Andrew ist auf Platz acht der Thronfolge. Britische Medien verpassten ihm in den 1980er Jahren wegen seiner Liebschaften den Spitznamen "Randy Andy" (etwa: "Geiler Andy").
Queen Elizabeth wusste wohl über das Interview ihres Sohnes Andrew Bescheid
Die Queen habe vom BBC-Interview ihres zweitältesten Sohnes gewusst, bestätigte der Buckingham-Palast am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Doch kannte sie auch die pikanten Fragen? Und konnte sie ahnen, wie hilflos ihr Sohn durch das Interview stolpert?
Kommentatoren sprachen von einer "PR-Katastrophe". Wird die Königin also weiter zu ihrem Andrew stehen, den viele für ihren Lieblingssohn halten? Zumindest in den vergangenen Monaten zeigte sie sich mehrmals fröhlich lachend mit dem Prinzen im Auto auf dem Weg zur Kirche.
Prinz Andrew war mit dem Geschäftsmann Jeffrey Epstein befreundet
Andrew war jahrelang mit dem Geschäftsmann Epstein befreundet. Der vorbestrafte US-Amerikaner wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Zudem baute Epstein laut Anklageschrift zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen Missbrauchsring auf. Eines der Opfer behauptet, mehrmals zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Der Royal weist dies strikt zurück. Epstein hatte sich am 10. August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen.
Harry und Meghan feiern Weihnachten ohne Queen Elizabeth
Andrew ist derzeit nicht das einzige Sorgenkind der Queen. Enkel Prinz Harry (35) und seine Frau Meghan (38) scheinen sich immer weiter vom Königshaus abzusondern. Sie pochen auf ihre Privatsphäre und halten insbesondere zu Prinz William und Kate (beide 37) Abstand.
Auch das erste Weihnachtsfest mit ihrem Baby Archie werden sie nicht gemeinsam mit der Monarchin feiern, sondern mit Harrys Schwiegermutter Doria Ragland. Normalerweise verbringt die Königsfamilie die Festtage mit der Queen im englischen Sandringham. (dpa)
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