Rechte demonstrieren nach Urteil im Köthen-Prozess am Tatort
Im vergangen Herbst kam ein 22-Jähriger nach einem Streit zu Tode. Nach der Urteilsverkündung im Prozess gegen die Angeklagten kam es zu Demonstrationen, an denen sich ca. 180 Rechtsgerichtete beteiligten.
Nach dem Tod eines jungen Mannes im vergangen September wurde nun ein Urteil gegen die beiden Angeklagten gesprochen. Nach dem Prozess waren in Köthen einige Rechte, Rechtsextreme und Gegendemonstranten auf die Straße gegangen.
Mindestens 70 Rechtsextreme beteiligen sich an Demonstration in Köthen
Etwa 180 Teilnehmer einer rechtsgerichteten Spontandemonstration, darunter 70 bis 80 bekannte Rechtsextreme, gingen am gestrigen Sonntag in Richtung des Tatorts, an dem im vergangenen September ein 22-Jähriger zu Tode gekommen war, wie Oberbürgermeister Bernd Hauschild der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Angaben gingen auf die Polizei zurück, erklärte er.
Für eine Gegendemonstration des Bündnisses "Dessau Nazifrei" versammelten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zunächst rund 25 Menschen am Bahnhof der Stadt in Sachsen-Anhalt. Laut Polizei gab es zunächst keine Zwischenfälle.
22-Jähriger stirbt nach Streit auf Spielplatz in Köthen
Der schwer herzkranke 22-Jährige, dessen Tod bei dem Prozess verhandelt wurde, war am 8. September 2018 bei einem nächtlichen Streit auf einem Spielplatz zu Tode gekommen. Laut Rechtsmedizin erlag er nach der Auseinandersetzung mit den beiden Angeklagten einem . Bereits am Freitag war am Landgericht Dessau-Roßlau das gegen den 17-jährigen Angeklagten und einen 19-jährigen Mitangeklagten aus Afghanistan gefallen. Beide wurden zu unter zwei Jahren verurteilt. Das Urteil ist bislang noch nicht rechtskräftig.
Der Tod sei kein bloßer Unfall gewesen, sondern durch eine Körperverletzung fahrlässig verursacht worden, hieß es bei der Urteilsverkündung. Der Fall hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach rechtsgerichtete Demonstrationen und Gegenproteste in Köthen ausgelöst. (dpa, AZ)
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