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"Salvator mundi"
17.11.2017

Rekord: Gemälde von da Vinci für 450 Millionen Dollar versteigert

New York, 15. November 2017: Mitarbeiter des Auktionshauses Christie‘s nehmen Telefon-Gebote für das auf dem Bildschirm zu sehende Leonardo-Motiv „Salvator Mundi“ entgegen.
Foto: Timothy A. Clary, afp

"Salvator mundi" wurde für 450 Millionen Dollar versteigert. Leonardo da Vinci hat womöglich nur mitgearbeitet. Aber der Wahnsinn der Rekord- und Trophäenjagd hat Methode.

Nun bleibt selbst hart gesottenen Finanz-Kunst-Jongleuren die Spucke weg. Nicht 200 Millionen Dollar hat Leonardo da Vincis eher kleines (und diskutables) „Salvator mundi“-Gemälde bei einer New Yorker Christie’s–Versteigerung erbracht (was ja auch schon mit deutlichem Abstand den absoluten Auktionsrekordpreis für ein Gemälde bedeutet hätte), nicht 300 Millionen Dollar, nicht 400 Millionen Dollar, sondern inklusive Gebühren, die der neue Eigentümer ja auch bezahlen muss, 450.312.500 Dollar. Umgerechnet 381,6 Millionen Euro. Das muss man verfügbar erst mal auf der hohen Kante haben.

"Salvator Mundi" von Leonardo da Vinci: Wie lässt sich der Rekord erklären?

Der Wahnsinn der Rekord- und Trophäenjagd hat Methode. Noch weniger als Alte Meister liegen derzeit christliche Motive im Trend des Kunstmarkts. Nun aber hat dieser frontal segnende Christus, geschätzt auf „nur“ 100 Millionen Dollar, den bisherigen Gemälde-Rekordpreis für Picassos „Frauen von Algier“ (179,4 Millionen Dollar) mit Lässigkeit weit um das Doppelte übertrumpft. Wie das?

Zur Erklärung gehört auch, dass der „Salvator Mundi“ am Donnerstagabend in die Nachkriegs- und Zeitgenossen-Auktion von Christie’s eingegliedert worden war – eingeklemmt zwischen die millionenschweren Damen Louise Bourgeois und Vija Celmins zuvor und die millionenschweren Herren Jean-Michel Basquiat und Keith Haring hernach. Ein Andachtsmotiv zwischen mehr oder weniger angesagter, mehr oder weniger hipper Gegenwartskunst, die regelmäßig der Finanzspekulation dient. Mit der die jeweiligen Besitzer auch erfolgreich Vermögen und fashionable Aufgeschlossenheit demonstrieren können. Der Kunstmarkt nennt sie in Anlehnung an langjährig ertragsstarke Aktien mitunter „blue chips“. Da hinein war jetzt der Christus gesteckt – und der Grund dürfte einzig und allein im weltweit populären Namen des tatsächlichen oder mutmaßlichen oder nur beteiligten Schöpfers liegen: Leonardo da Vinci. Keiner wohl ist international bekannter als er – nachdem 1911 seine „Mona Lisa“ spektakulär aus dem Louvre geklaut worden war.

Der (noch?) unbekannte Käufer des „Salvator Mundi“, der beim 19-minütigen New Yorker Gefecht per Telefon mitbot, hat also ein „Star“- und „Label“-Produkt ersteigert. Quasi eine männliche Mona Lisa, lediglich 66 mal 45 Zentimeter groß, um 1500 mit Sfumato auf Walnussholz gemalt. Wenn er es seinen Freunden vorführt, darf er höchster Aufmerksamkeit, Bewunderung, Ergebenheit sicher sein: Keine 20 Gemälde sind von Leonardo überliefert, alle anderen befinden sich in Museumsbesitz. Ein wirkliches und wirksames Alleinstellungsmerkmal.

Zudem hat das Bild eine Geschichte, die unbedingt verkaufsfördernd zündet. Seine Biographie ist eine Tellerwäscher-Story: vom Aschenbrödel hinauf in die Spitzengesellschaft. Was belegt werden kann, dies ist für das 20. Jahrhundert die Zugehörigkeit zu einer englischen Kunstsammlung unter der Autorschaft „Umkreis des Leonardo-Schülers Giovanni Antonio Boltraffio“. Ziemlich vage das Ganze – und als nicht sonderlich wertvoll eingeschätzt: Für unter 50 Pfund wechselte das gute Stück in den 50er-Jahren den Besitzer.

"Salvator Mundi": Eine segnende Hand brachte den Käufer auf die Leonardo-Spur

Unter 50 Pfund! Dann „schlief“ es erst mal bis ins Jahr 2005 hinein – und bis es der US-Kunsthändler Robert Simon erblickte. Er erwarb es mit einem Kollegen-Konsortium, ließ es reinigen und restaurieren. Angeblich war es die segnende Hand des Salvator Mundi, die Simon auf die Leonardo-Spur gebracht hatte (siehe Bildvergleich unten rechts).

Solcher Segnung konnte sich das Bild hinfurt nicht mehr entziehen. Seine Super-Karriere wurde unaufhaltsam. Mehrere Leonardo-Experten bestätigten seine Authentizität, und es war Teil der großen Londoner Leonardo-Retrospektive 2011/2012 – bevor es 2013 für rund 77,5 Millionen Dollar an Yves Bouvier, den umstrittenen Betreiber weltweiter (Kunst-)Zollfreilager verkauft wurde. Er reichte es umgehend für etwa 127,5 Millionen Dollar an den russischen Multimilliardär Dimitri Rybolovlev weiter, der jetzt in New York durch die Versteigerung einen sauberen Schnitt machte: Auf seine Milliarden satteln noch mal einige hundert Millionen drauf. Bouvier und Rybolovlev streiten sich übrigens bis heute gerichtlich, ob im Jahr 2013 die Höhe der Vermittlungsgebühr von 50 Millionen Dollar angemessen war – oder weit überzogen. So etwas nennt man ein Luxus-Problem.

Für 450 Millionen Dollar versteigert: Künstlerische Schwächen bei "Salvator Mundi"

Was aber der neue Eigentümer jetzt weit hintan stellt, das sind die Zweifel, mit denen der „Salvator Mundi“ auch belegt ist. Noch wenige Stunden vor der Versteigerung wiederholte der Leipziger Kunsthistoriker Frank Zöllner seine Einschätzung, dass zwar der Entwurf des Gemäldes von Leonardo stamme, dass aber das Werk insgesamt – auch aufgrund einiger künstlerischer Schwächen – als Werkstattarbeit zu betrachten sei, an dem da Vinci nur mitgearbeitet habe. Und Zöllner erklärte unmissverständlich auch, dass es im Falle des „Salvator Mundi“ um mehr als Kunst gehe: „Das Gemälde ist im Grunde ein Symbol für die extrem ungleiche Vermögensverteilung auf der Welt. Den Menschen, die darauf bieten, ist es letztlich egal, ob sie 100 oder 200 Millionen Dollar dafür zahlen.“

Das zweitteuerste Bild derselben Auktion betraf übrigens ein weiteres Leonardo-Motiv: sein „Letztes Abendmahl“ in Mailand, allerdings in 60-facher Vervielfältigung und 60-facher Verfremdung durch Andy Warhol. Dafür muss der Ersteigerer 61 Millionen Dollar hinblättern. Eine Million Dollar pro Abendmahl.

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