Rocken die Stones noch mal?
Für nur 12,90 Euro steht ab Freitag die erste "neue" Stones-Platte seit elf Jahren zum Verkauf. "Blue & Lonesome" ist nur vielleicht die letzte.
Den Song „The Last Time“ („Das letzte Mal“) haben die Rolling Stones 1965 veröffentlicht. Damals stuften sich Mick Jagger, Keith Richards und Co. selbst nur als vorübergehendes Phänomen ein. Ein, zwei Jahre gaben sie sich auf dem florierenden, schnelllebigen Musikmarkt für Jugendliche.
Sie haben sich getäuscht. Die Steine sind verwittert, aber sie rollen noch. Zuletzt haben sie mit anderen Urgesteinen wie Paul McCartney, The Who und Bob Dylan in Kalifornien aufgespielt. Auch in Las Vegas schauten sie heuer schon vorbei. Und Anfang des Jahres tourten sie durch Süd- und Mittelamerika, gastierten als erste Rockband in Kuba.
Film- und Tondokumente zu diesem Auftritt vor angeblich über einer Million glücklicher Kubaner sind jetzt zu haben. Genauso wie ihr komplettes Frühwerk, das im originalen Monosound wiederveröffentlicht wurde und auf Vinyl stattliche 290 Euro kostet.
Für nur 12,90 Euro (CD-Version) steht ab morgen die erste „neue“ Stones-Platte seit elf Jahren zum Verkauf. Wobei „Blue & Lonesome“ keine neuen Kompositionen enthält, sondern „nur“ zwölf alte, wenig bekannte Blues-Songs. Wie gut den Stones die Restaurierung gelungen ist, darüber schreibt Rüdiger Heinze im Feuilleton. Als Band, die Fremdkompositionen adaptierte, haben die Stones begonnen. Endet es auch so? Einige Beobachter glauben es. Wieder mal. Schon seit Jahrzehnten wird vom „letzten Mal“ gemunkelt. Die Stones nehmen die Formulierung „The Last Time“ nicht in den Mund. Es könnte nächstes Jahr eine wirklich neue Platte geben, sagen Mick Jagger (73 Jahre), Keith Richards (bald 73), Charlie Watts (schon 75) und Ron Wood (erst 69).
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