Rosenmontag: Feiertag für Narren - aber nicht offiziell frei
Der Rosenmontag ist der Höhepunkt im Fasching 2018. Vor allem im Rheinland haben viele Menschen frei - obwohl kein gesetzlicher Feiertag ist.
Ist Rosenmontag ein Feiertag? Zumindest in den Karnevalshochburgen der Republik könnte man das tatsächlich glauben. Denn dieser Tag ist dort der absolute Höhepunkt des närrischen Treibens.
Bekannt und berühmt sind etwa die Rosenmontagszüge, die dann in den rheinischen Hochburgen des Karnevals stattfinden. In Köln, Düsseldorf und Mainz werden auch 2018 wieder Hunderttausende Jecken erwartet, die am Straßenrand jubeln und auf "Kamelle-Jagd" gehen.
Zumindest gefühlt ist der 12. Februar auch ein Feiertag. Wer am Rosenmontag im Rheinland versucht, jemanden in einer Behörde zu erreichen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Pech haben. Ein Recht auf einen freien Tag haben die Narren allerdings nicht - Rosenmontag ist in Deutschland nämlich kein gesetzlicher Feiertag.
Das gilt im Übrigen auch für den Faschingsdienstag. An diesem Tag ist traditionell in vielen bayerischen Firmen am Nachmittag frei - in der Regel müssen die Arbeitnehmer diese Zeit allerdings später wieder hereinarbeiten. Denn auch Faschingsdienstag ist kein gesetzlicher Feiertag.
Fasching 2018: Der Rosenmontag ist in Deutschland kein offizieller Feiertag
Um den Namen Rosenmontag ranken sich verschiedene Mythen. Die wahrscheinlichste stammt aus der Sprachwissenschaft. Das Wort "Rosen" hat im eigentlichen Sinne nichts mit Blumen zu tun. Rosen bedeutete früher so viel wie ausgelassen, fröhlich, tobend, rasend.
Der Rosenmontag heißt also vermutlich so, weil es sich um einen Tag handelt, an dem fröhlich und ausgelassen gefeiert wird. Dementsprechend leitet das Deutsche Wörterbuch von den Gebrüdern Grimm den Begriff auch vom Mittelhochdeutschen "Rasenmontag", also dem rasenden Montag ab.
Eine andere Legende erklärt den Namen des Tages mit dem vorangehenden Tag, welcher in der römisch-katholischen Kirche auch als Rosensonntag bekannt war. Im 11. bis 19. Jahrhundert überreichte an diesem Tag der Papst angeblich traditionell eine goldene Rose an eine bedeutende Persönlichkeit - als Auszeichnung für ihr Engagement.
Der organisierte Karneval etablierte sich im 19. Jahrhundert, als sich die demokratischen Kräfte im Aufbruch befanden und sich in den Städten ein Bürgertum formierte. Das stellte sich im Zuge seiner politischen Emanzipation zunehmend selbstbewusst und offen gegen die Obrigkeit - der Karneval wurde zur idealen Plattform, um Monarch, Militär und Kirche zu persiflieren.
So entstanden die Garden und die Fastnachtsvereine mit Präsidium, Protokollant und Orden als Parodie auf das Vereinswesen. Wer dann in die Bütt stieg, sollte mit einem eigenen Hochruf geehrt werden - so entstanden wiederum die närrischen Rufe. "Alaaf" und "Helau" kennt jeder vom Rosenmontag - dem gefühlten Feiertag der Narren. (AZ, dpa)
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