Russischer Raumfrachter Progress M-27M verglüht nach Irrflug
Zehn Tage lang war der russische Raumfrachter Progress M-27M außer Kontrolle und irrte durchs Weltall. Nun hat die Odyssee ein Ende.
Progress M-27M, der russische Raumfrachter, ist nach mehreren Tagen Irrflug in die Erdatmosphäre gestürzt und verglüht. Der Raumfrachter Progress war vor einigen Tagen außer Kontrolle geraten und durch das All geirrt. Der Eintritt in die Erdatmosphäre sei um 04.04 Uhr MESZ über dem Pazifischen Ozean passiert, berichtet ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos der Nachrichtenagentur Tass am frühen Freitagmorgen in Moskau.
Russischer Raumfrachter hatte schon Fehlstart
Nach seinem Fehlstart vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan Ende April flog der russische Raumfrachter nicht wie geplant zur Internationalen Raumstation ISS, sondern kreiste in immer engeren Bahnen um die Erde. Die Ursache für den Defekt soll bis spätestens 13. Mai geklärt werden.
Wissenschaftler hatten bereits vorausgesagt, dass der sieben Tonnen schwere Apparat fast vollständig verglüht, wenn er in die Erdatmospghäre eintritt. Bauteile aus Titan oder Edelstahl sollten aber nicht schmelzen.
Panne der Progress M-27M hat Auswirkungen auf All-Flüge
An Bord der Progress M-27M waren rund 2,4 Tonnen Nachschub für die sechsköpfige Mannschaft der ISS. Allerdings soll der Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde derzeit noch über ausreichend Lebensmittel und technisches Gerät verfügen.
Die Panne hat vermutlich auch Auswirkungen auf weitere Flüge ins All. Russland werde den für den 26. Mai geplanten Start einer bemannten Mission zur ISS wohl um mehrere Wochen verschieben, sagte ein Mitarbeiter der Raumfahrtbehörde Roskosmos.
Den Wissenschaftlern bereitet besonders Sorge, dass die dritte Stufe der Sojus-Trägerrakete wahrscheinlich explodiert war. Mit einer solchen Rakete starten auch bemannte Raumschiffe ins All. Roskosmos zufolge könnte wegen der Panne auch die für nächste Woche vorgesehene Rückkehr von drei Raumfahrern von der ISS verschoben werden. Geplant sei zunächst der Teststart einer Rakete zur Raumstation, hieß es. dpa/AZ
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