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Porträt
23.08.2020

Sängerin Julia Neigel meldet sich zurück - und laut zu Wort

Das Cover des Albums Ehrensache der Sängerin Julia Neigel: Sie bezeichnete das Verbot von Großveranstaltungen als eine Art Enteignung.
Foto: Premium Records, dpa

In Zeiten der Fernseh-Hitparade hieß sie Jule, jetzt heißt sie längst Julia Neigel. Sie meldet sich zurück und positioniert sich in der Corona-Krise klar.

Es waren die Zeiten, da Dieter-Thomas Heck in Hochgeschwindigkeit Purple Schulz oder Heinz Rudolf Kunze in der ZDF-Hitparade begrüßte – da ließ auch sie aufhorchen. Julia Neigel war Anfang 20, verfügte über ein Stimmvolumen von mehr als drei Oktaven, hatte nach einer klassischen Ausbildung an der Blockflöte jung Preise eingeheimst und sang sich nun an der Spitze der Jule Neigel Band mit „Schatten an der Wand“, „Heut’ Nacht“ und „Sehnsucht“ in die Charts. Da schwärmte Peter Maffay, sie sei „die beste deutsche Sängerin“, da frohlockte Udo Lindenberg, sie sei „eine außerirdische Erscheinung“, da zeichnete sie auch der Rolling Stone als beste Künstlerin national aus. So was wie die Helene Fischer von einst?

Julia Neigel wurde in Sibirien geboren, siedelte als Russlanddeutsche mit ihren Eltern über

Einerseits ziemlich genau sogar. Andererseits doppelt im Gegenteil. Denn was beide verbindet: Auch Julia Neigel wurde in Sibirien geboren, siedelte als Russlanddeutsche mit ihren Eltern über, um hier als Musikerin mit ausnahmslos deutschen Texten Karriere zu machen. Bloß fallen einem bei dem, was sie auch nun auf „Ehrensache“, ihrem ersten Album seit neun Jahren, serviert, alle möglichen Bezeichnungen zwischen Pop und Rock ein – aber nicht das Wort Schlager.

Aber das ist ja noch das Mindeste. Man könnte freilich noch anführen, dass Julia Neigel zum Beispiel ihre Texte praktisch alle selbst schreibt und einfach Konzerte spielt, quasi Singer/Songwriter-Künstlerin, während Helene Fischer ein ganzes Show-Unternehmen betreibt, das dafür dann aber auch Millionen erreicht.

Neigel sprach kürzlich vor dem Kulturausschuss des Bundestages über die prekäre Rolle der Künstler

Der größte Gegensatz aber ist der öffentliche Umgang mit ihrer Stimme außerhalb des Gesangs. Während die Gesellschaft, in der Frau Fischer unwillkürlich und lückenlos bespiegelt wird, die der Klatschpresse ist, sie selbst aber in aller Regel zu allem schweigt, bespiegelt Julia Neigel selbst willentlich und regelmäßig und laut die politische und wirtschaftliche Gesellschaft kritisch. Sie gehörte damals mit Lindenberg und Maffay zu den Erstunterzeichnenden von „Abrüstung jetzt!“ – und sie sprach nun kürzlich, mit inzwischen 54, auch vor dem Kulturausschuss des Bundestages über die prekäre Rolle der Künstler in der Corona-Krise vor. Bezeichnete etwa das Verbot von Großveranstaltungen als eine Art Enteignung, nachdem die Freiberufler bereits durch das Telemediengesetz ausgeplündert worden seien. Eine Wucht. Auch wenn sie erzählt, wie sie bei ihrer Ankunft in Deutschland einst als Russin gemobbt worden sei – sie tut das nie als Selbstzweck, immer mit Blick auf die Probleme der Gesellschaft.

Dazu passt musikalisch auch viel besser als die Fischer, dass Julia Neigel zuletzt bei einer Revival-Tour der Ost-Kultband Silly in die Rolle der längst gestorbenen Sängerin Tamara Danz schlüpfte: eine politische Poetin. Und darum gibt es auch zum Privaten bei ihr keine Geschichten, keinen Kommentar. Nur so viel ist bekannt: Sie war mal eine sehr gute Handballspielerin – sicher mit Wucht.

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