Sandsturm wütet auf den Kanaren: Tausende Urlauber gestrandet
800 Flüge musste wegen den heftigen Sandstürmen auf den Kanarischen Inseln abgesagt werden. Urlauber mussten auf den Flughäfen ausharren. Was die Ursache ist.
„Das war ein Albtraum“, sagt Ángel Víctor Torres, der Regierungschef der Kanarischen Inseln, am Montag. „So etwas haben wir in den letzten 40 Jahren noch nicht erlebt.“ Am Wochenende hatte ein Sandsturm für chaotische Zustände auf den spanischen Urlaubsinseln gesorgt. Mehr als 800 Flüge mussten abgesagt oder umgeleitet werden, zehntausende Touristen strandeten auf den Insel-Airports. Am Montag schwächte sich der Saharasturm, der von der nahen westafrikanischen Küste gekommen war, ab: Der Flugbetrieb lief langsam wieder an. Es werde noch Tage dauern, bis sich der Flugverkehr normalisiert habe, hieß es.
Sandsturm "Calima": Tausende Urlauber stranden auf Teneriffa und Gran Canaria
Vor allem an den großen Airports auf Teneriffa und Gran Canaria strandeten tausende Urlauber. Da wegen der Karnevalszeit auf den Inseln kaum noch freie Hotelbetten zu bekommen waren, mussten viele Touristen auf den Wartebänken der Terminals übernachten. Auf Teneriffa und Gran Canaria, zwei Hochburgen des närrischen Treibens, wurden Karnevalszüge und Festveranstaltungen abgesagt oder verschoben. Schulen und Universitäten blieben am Montag aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Die Ursache dieses Chaos war ein Wetterphänomen namens „Calima“. So heißt der Wüstenwind, der bisweilen von der afrikanischen Sahara tonnenweise feinen Saharasand auf die Kanaren weht. Nur: Dieses Mal war es kein Wind, sondern ein heftiger Sturm, der mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern wütete. Und der die im Atlantik liegenden Vulkaninseln in eine gigantische rotbraune Staubwolke hüllte. „Die Flugexperten können sich nicht entsinnen, solch widrige Wetterverhältnisse auf den Kanaren schon einmal erlebt zu haben“, sagte Spaniens Verkehrsminister José Luis Ábalos.
Kanarische Inseln: Sandsturm "Calima" wütet mit mehr als 100 Stundenkilometern
Der Sturm machte den Menschen auch das Atmen schwer: Sie schützten sich mit Tüchern und Schutzmasken vor Nase und Mund. Die gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung der Luft war am Wochenende nirgendwo in der Welt so hoch wie auf den Kanaren. Sie lag um ein Vielfaches höher als beispielsweise im chinesischen Peking. „Schließen Sie Fenster und Türen“, mahnten die Behörden. „Und gehen Sie nicht raus, wenn Sie an Atemwegserkrankungen leiden.“ Krankenhäuser und Arztpraxen erwarten wegen der extremen Feinstaubkonzentration in den nächsten Tagen einen Ansturm von Patienten.
Der heiße Wüstenwind fachte zudem auf Teneriffa und Gran Canaria mehrere Waldbrände an. Im grünen Norden Teneriffas, in der Umgebung der Stadt Puerto de la Cruz, mussten 1300 Menschen evakuiert werden. Auch mehrere Hotels wurden geräumt.
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