Kinderpornografie: Anklage gegen Jugenddiakon
Tausende Bilder mit Kinderpornografie sind auf dem Computer eines Jugenddiakons entdeckt worden. Der Beschuldigte schweigt.
Ein im schleswig-holsteinischen Uetersen tätiger Jugenddiakon ist wegen des Besitzes und der Verbreitung von kinderpornografischem Material angeklagt worden. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des 26 Jahre alten Mannes sei ein Laptop mit 2.778 ungelöschten Bildern sichergestellt worden, die den sexuellen Missbrauch von Jungen unter 14 Jahren dokumentierten, sagte der Hamburger Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Donnerstag auf dapd-Anfrage. Der Beschuldigte habe bislang keine Angaben zur Sache gemacht.
Möllers zufolge werden dem Mann acht Straftaten vorgeworfen. Demnach soll der gebürtige Delmenhorster zwischen November 2007 und Mai 2008 kinderpornografisches Material versendet und erhalten haben. Die Wohnung des in Hamburg lebenden Mannes sei im Juli 2010 durchsucht worden, sagte Möllers. Die Anklage gegen den nicht vorbestraften Beschuldigten sei bereits am 24. März erhoben worden.
Nach Angaben der Pinnebergausgabe des "Hamburger Abendblatts" soll der Jugenddiakon Ende März seinem Arbeitgeber, die Erlöserkirchengemeinde Uetersen, von den Ermittlungen berichtet haben. Daraufhin wurde das Arbeitsverhältnis umgehend aufgelöst.
Wann das Hauptverfahren gegen den 26-Jährigen vor dem Hamburger Amtsgericht St. Georg eröffnet wird, ist laut Möllers noch unklar. Er rechne jedoch mit einem zeitnahen Prozess. Im Fall einer Verurteilung droht dem Jugenddiakon eine Freiheitsstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren. dapd
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