Schule verbannt Harry-Potter-Bücher - aus Angst vor Zaubersprüchen
Auf Anraten von Exorzisten hat eine Schule im US-Bundesstaat Tennessee die Harry-Potter-Bücher aus der Bibliothek verbannt. Die enthaltenen Flüche seien gefährlich.
Schüler einer katholischen Schule im US-Bundesstaat Tennessee werden ab sofort nicht mehr fündig, wenn sie in ihrer Schulbibliothek nach den Harry-Potter-Büchern suchen. Denn die St. Edward School in Nashville hat die Bücher verbannt - auf Anraten von Exorzisten. Begründung: Die enthaltenen Zaubersprüche seien gefährlich.
Die Abenteuer des jungen Zauberers Harry Potter begeistern seit mehr als 20 Jahren Leser auf der ganze Welt. Die Geschichte des Jungen, der an seinem elften Geburtstag von seiner magischen Herkunft erfährt und fortan als Schüler des Zaubererinternats Hogwarts gegen den bösen Magier Lord Voldemort und dessen Gefolgsleute kämpft, wurde in 80 Sprachen übersetzt. Mehr als 500 Millionen Exemplare der Harry-Potter-Bücher wurden bislang verkauft, die Filmreihe gilt als eine der erfolgreichsten der Filmgeschichte.
"Zaubersprüche sind echt": Schule verbannt Harry-Potter-Bücher
Doch der Inhalt der Fantasy-Reihe bereitet den Verantwortlichen an der Schule in Nashville Sorgen. In einer E-Mail wandte sich Reverend Dan Reehil, Pastor an der katholischen Schule, an die Eltern. Darin heißt es nach Angaben der Lokalzeitung The Tennessean : "Die Flüche und Zaubersprüche in diesen Büchern sind echte Flüche und Zaubersprüche; wenn sie von einem Menschen gelesen werden, können sie böse Geister heraufbeschwören."
Außerdem, so heißt es in Reehils E-Mail, stellen die Bücher Zauberei sowohl als gut als auch als böse dar. "Das ist nicht wahr, sondern eine schlaue Täuschung". Nach Rücksprache mit mehreren Exorzisten in den USA sowie in Rom, die empfohlen hatten, die Bücher aus der Bibliothek zu entfernen, habe man sich zu diesem Schritt entschlossen.
Diözese will sich keine Zensur vorwerfen lassen
Pastor Reehil selbst war auf Anfrage des Tennessean nicht erreichbar. Rebecca Hammel von der katholischen Diözese in Nashville erklärte der Zeitung gegenüber, dass die katholische Kirche keine offizielle Haltung zu den Zauber-Büchern der Schriftstellerin J.K. Rowling habe. In dieser Sache habe jedoch der für die Schule zuständige Pastor das letzte Wort.
Zensur wolle sich die Diözese allerdings nicht vorwerfen lassen: "Wir wollen lediglich sicherstellen, dass in unseren Schulbibliotheken altersgerechtes Material für die Klassen steht", sagte Hammel. (sli)
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Und so beschwöre ich alle vernunftbegabten Leute: Hinaus aus diesen katholischen Schulen!