
Sex und Nacktfotos im Gotteshaus
Sie warfen mit Bibeln und Kerzen,machten Nacktfotos auf dem Altar und hatten sogar Sex in einemNebenraum des Gotteshauses. Gemeint ist eine Gruppe Jugendlicher, dieseit April in der Husumer Hauptkirche ihr Unwesen treibt.
Husum (dpa/AZ) - Die Liste ihrer Schandtaten ist lang: Sie warfen mit Bibeln und Kerzen, machten Nacktfotos auf dem Altar und hatten sogar Sex in einem Nebenraum des Gotteshauses. Gemeint ist eine Gruppe Jugendlicher, die seit April immer wieder in der Husumer Hauptkirche ihr Unwesen treibt.
Die etwa zehnköpfige Jugendbande terrorisiert die Gläubigen in der Husumer Marienkirche schon seit einigen Monaten. Die Randalierer sollen nach Informationen von Spiegel Online regelmäßig während der Besuchszeiten in die wichtigste Kirche der Stadt eingedrungen sein und sogar Gemeindemitglieder bedroht haben.
Dies schilderte der stellvertretende Kirchenvorsteher Volker Articus. Es handle sich um sieben bis zehn Jugendliche, die häufig betrunken vor der Husumer Stadtkirche St.Marien herumlungern und dort Passanten belästigen und Unheil anrichten würden.
Dal die Jugendlichen aber noch nicht strafmündig seien, könne die Polizei ihnen nur schwer beikommen, sagte Articus über die Gruppe. Sie hätten auch Türen und Schubladen in der Kirche aufgebrochen. Jetzt habe die Stadt eine neue Satzung erlassen, wonach Alkoholkonsum auf dem Platz vor der Kirche verboten sei.
Außerdem habe die Gemeinde ihre Mitglieder aufgefordert, bei der Bewachung der Marienkirche zu helfen, weil die meist älteren Herrschaften vom freiwilligen Besucherdienst mit den aggressiven Jugendlichen überfordert seien, so Articus.
Eine Schließung der bei Touristen beliebten 174 Jahre alten Kirche käme nie in Frage, sagte der Kirchenvorstand: "Man kann nicht sagen, die Marktkirche überlassen wir den Vandalen." Die Husumer Marienkirche gilt als Hauptwerk des Klassizismus in Schleswig-Holstein.
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