Starbucks will Anti-Rassismus-Training für Mitarbeiter anbieten
Nachdem am vergangenen Donnerstag zwei Schwarze in einer Filiale festgenommen wurden, will Starbucks ein Anti-Rassismus-Training für Mitarbeiter anbieten.
Nach der umstrittenen Festnahme von zwei Afroamerikanern in einem ihrer Läden ist die amerikanische Café-KetteStarbucks um Schadensbegrenzung bemüht. Am Dienstag kündigte das Unternehmen an, für etwa 175.000 Mitarbeiter ein Anti-Rassismus-Training anbieten zu wollen. Dafür sollen am Nachmittag des 29. Mais mehr als 8000 Filialen in Firmenbesitz geschlossen bleiben.
Schwarze in Starbucks-Filiale festgenommen
In einer Starbucksfiliale in Philadelphia waren am vergangenen Donnerstag zwei Schwarze festgenommen worden. Sie hatten darum gebeten, die Toilette in dem Lokal benutzen zu können. Das wurde ihnen verwehrt, da sie nichts bestellt hatten. Als sich die Männer daraufhin weigerten, das Café zu verlassen, riefen die Angestellten die Polizei. Kunden filmten die Festnahme und betonten, die beiden hätten sich nichts zuschulden kommen lassen. Ein Mann sagte, er sei mit ihnen verabredet gewesen und sie hätten auf ihn gewartet.
Videos der Festnahme wurden Millionen Mal online angesehen. Melissa DePiano, die Frau, die das Skandal-Video ins Internet gestellt hatte, äußerte sich empört über den Vorfall. Die beiden Afroamerikaner hätten "friedlich" und "ruhig" in dem Café gesessen. Dann seien sie "gedemütigt" und "verwirrt" in einen Polizeiwagen abgeführt worden, sagte sie dem US-Fernsehsender MSNBC.
Starbucks schließt US-Filialen für Anti-Rassismus-Training
Dutzende Demonstranten legten am Montag in demselben Starbucks-Café, in dem sich der Vorfall ereignet hatte, kurzzeitig den Betrieb lahm. Der Bürgermeister von Philadelphia äußerte seine Besorgnis über den Vorfall. Starbucks-Chef Kevin Johnson entschuldigte sich und kündigte an, dass das Unternehmen seine internen Regularien überarbeiten werde, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Bei der Fortbildung für die Starbucks-Mitarbeiter sollen laut Firmenchef Johnson unterbewusste Vorurteile angesprochen werden. Ziel sei es, dass sich jeder in den Starbucks-Cafés sicher und willkommen fühle, erklärte er. Als Referenten wurde unter anderem der Ex-Justizminister Eric Holder zu der Schulung eingeladen. Johnson versicherte am Dienstag, das Anti-Rassismus-Seminar sei nur eine von mehreren Maßnahmen, die Starbucks gegen Diskriminierung ergreifen wolle. Gefordert sei "Engagement auf jeder Ebene unseres Unternehmens". (dpa/afp/AZ)
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