Stefan Raab zeigt Live-Show in Köln
Stefan Raab ist drei Jahre nach seinem Karriereende wieder zu sehen gewesen. Bei "Stefan Raab live!" zeigte er in Köln, dass er sein Handwerk noch beherrscht.
"TV Total", "Schlag den Raab" oder die "Wok-WM", wer kennt diese Sendungen nicht? Der Macher dahinter ist natürlich Stefan Raab. Doch seit drei Jahren muss Fernseh-Deutschland ohne den lustigen Kölner auskommen. Nach seinem überraschenden Abschied aus der Öffentlichkeit trat er kaum noch in Erscheinung. Desto mehr überraschte nun die Ankündigung einer neuen Show von Stefan Raab mit dem Namen "Stefan Raab live!".
"Stefan Raab live!": Arena statt TV
Wie der Titel suggeriert, handelt sich dabei um eine Live-Show und dazu nicht im Fernsehen. Statt eines Millionenpublikums via TV-Geräte hat sich der Entertainer für 15.000 Zuschauer vor Ort in der Lanxess Arena Köln entschieden. Trotzdem dauerte es keine drei Sekunden bis das alte "Raabiversum" wieder vereint war. Denn Raabs beständiger "Show-Praktikant" Elton kam auf die Bühne und moderierte seinen alten Meister an.
Der 51-jährige Stefan Raab hat sich optisch seit seiner TV-Abstinenz kaum verändert. Nur die Jeans- und Hemd-Kombination ersetzte er durch feinen Zwirn und Krawatte. Und seinen Klamauk-Humor hat er nicht verloren. So eröffnete er die "Stefan Raab live!"-Show mit seinem Gaga-Lied "Wadde hadde dudde da?", das er im Jahr 2000 beim Eurovision Song Contest sang.
Bei einem Lied Raabs ist es dann auch nicht geblieben. So gut wie alle Hits aus seiner zurückliegenden Schaffenszeit hatte Raab für seine Show vorbereitet: "Hier kommt die Maus", "Wir kiffen" und sogar die gute alte Regina Zindler feierten eine Auferstehung. Aus ihrem in einer Gerichtssendung gesprochenen Wort "Maschendrahtzaun" hatte Raab einst einen Nummer-eins-Hit komponiert. Bis vor drei Jahren wären all diese Dinge tatsächlich noch als simple Fan-Artikel durchgegangen. Nun, an diesem Donnerstagabend in der Kölner Lanxess Arena, sind es fast schon Antiquitäten.
Stefan Raab ist ganz der Alte
Zwischendurch streute Raab Witze in alter "TV total"-Manier ein. So fragte er das Publikum: "Wo sind die Hände?". Und wollte dann vom Publikum ein "An den Armen!" hören. Und seinen Bassisten, der aus dem Hunsrück kommt, neckte er mit "Hunsrück, oder wie wir sagen: Wo Papi und Mami noch Geschwister sind".
Raab kann sich aber auch von seiner netten Seite zeigen. An eine Frau aus dem Publikum, die ihm bei einer Show-Nummer geholfen hatte, verschenkte Raab Reliquien aus seiner Schaffenszeit: Eine "Wok-WM"-Mütze, ein "TV total"-Kugelschreiber und ein "Schlag den Raab"-T-Shirt. Es ist als Dankeschön gedacht. "Das sind alles so Sachen, die gibt's nicht mehr", gab er ihr zu verstehen. "Deswegen haben die so einen hohen Wert."
Raabs Stellenwert in der Branche, lässt sich an der langen Gästeliste ablesen. Mit Komikerin Carolin Kebekus sang er eine Version von "Atemlos durch die Nacht", Rapper Sido überredete er, aus den Zuschauerrängen auf die Bühne zu kommen - und mit Komiker Luke Mockridge trällerte er ein albernes Musical. Natürlich waren auch seine beiden musikalischen Schützlinge Max Mutzke und Stefanie Heinzmann gekommen. Zum Schluss traten noch die Toten Hosen auf, um mit Raab ihren Hit "Bonny & Clyde" zu singen.
"Stefan Raab live!": Comeback oder erneuter "Raabschied"?
Raab hat in einer Art Werkschau seine Schöpfungen noch mal aus dem Keller geholt und ins Rampenlicht gehalten. Mit seiner Show veranstaltete Stefan Raab eine Reise zurück in die Zeit vor seinem "Raabschied". Was man ihm anmerkt, ist ein gewisser Enthusiasmus. "Ich könnte noch stundenlang weitermachen" sagte Raab, ganz zum Schluss der Show, in der er keine Pause eingelegt hatte. Er wird noch mindestens zweimal wiederkommen. Im November und Dezember gibt es noch zwei Shows. (dpa)
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