Sting macht Klassiker zu Klassik
Berlin (dpa) - Mit "Symphonicities" ist Sting etwas gelungen, das viele Musiker vor ihm schon aus dem Takt gebracht hat: Popmusik in Klassik zu verwandeln. Wo andere nur geziert und gestelzt klingen, gibt die Klassik-Behandlung seinen alten Hits neuen Schwung.
Aufgenommen hat Sting zwölf seiner bekanntesten Lieder mit Hilfe des Royal Philharmonic Concert Orchestra und einer Reihe anderer klassischer Musiker. Bekannte Komponisten wie Rob Mathes haben geholfen, die Lieder neu zu arrangieren.
Statt vom Orchester begraben zu werden, ergänzt Stings unverwechselbare Stimme die Streicher und Bläser nahezu perfekt. Besonders gelungen sind die Songs "Every Little Thing She Does Is Magic" und "I Hung My Head", in denen der Zuhörer immer wieder neue Feinheiten der Melodien entdecken kann. "Englishman in New York" klingt sogar so, als ob es immer schon für Orchester geschrieben worden sei.
Manchmal überwiegt allerdings der Pomp, und nicht alle Lieder lassen sich so einfach in einer klassische Version transponieren. "She's Too Good For Me" etwa ist zu sehr dem Rock 'n' Roll verpflichtet, um als klassisches Stück zu überleben.
Dafür werden andere Lieder sogar noch besser, zum Beispiel "We Work The Black Seam". Sting schrieb das Stück nach den Bergarbeiter-Streiks der 1980er in seiner nordostenglischen Heimat. Die etwas verkopfte Sozialkritik in Stings Text wird hier durch die für die Region typische Klänge der Blechblasinstrumente endlich richtig geerdet.
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