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  3. Strahlende Stoffe erreichen Deutschland: Wie gefährlich ist die Radioaktivität?

Strahlende Stoffe erreichen Deutschland
24.03.2011

Wie gefährlich ist die Radioaktivität?

Ein kleines Mädchen beim Strahlen-Test.
Foto: afp

In Japan belastet der Reaktorunfall Trinkwasser und Lebensmittel. Strahlende Stoffe aus Fukushima erreichen auch Deutschland. Wie gefährlich ist die Radioaktivität?

Durch den Reaktorunfall in Fukushima sind radioaktive Stoffe in die Umwelt gelangt. Radioaktivität in größerem Ausmaß ist schädlich für die Gesundheit. Wie groß ist die Gefahr für die Menschen in Japan und Deutschland? Bisher liegen aus Japan nur vereinzelte Informationen vor. Einige wichtigste Fragen lassen sich aber beantworten.

Wie hoch ist die Strahlung derzeit am Reaktor?

Die Strahlung am Reaktor ist hoch. Am Mittwoch sind beispielsweise die Arbeiten in Block 2 des Atomkraftwerks Fukushima unterbrochen worden, weil eine Radioaktivität von 500 Millisievert pro Stunde gemessen wurde. Zum Vergleich: Die natürliche Strahlung, die aus der Erde immer gemessen wird, liegt in etwa bei zwei Millisievert pro Jahr.

Ist auch die weitere Umgebung des Reaktors betroffen?

Die Regierung teilte mit, dass auch an Orten außerhalb einer 30-Kilometer-Zone um das Kraftwerk die Strahlung zeitweise bei mehr als hundert Millisievert pro Stunde gelegen haben kann. Die Radioaktivität ändere sich ständig mit dem Wind, sagte ein Regierungssprecher. Es sei deshalb nicht sinnvoll, die Zone auszudehnen. Die Anwohner sollen Fenster geschlossen halten.

Es heißt, Trinkwasser in Tokio ist belastet. Wie groß ist die Radioaktivität?

In der Wasseraufbearbeitungsanlage in Tokio ist ein erhöhter Wert an radioaktivem Jod festgestellt worden. Die Belastung lag bei rund 210 Becquerel pro Liter. Der Grenzwert des japanischen Gesundheitsministeriums für Kleinkinder liegt bei 100 Becquerel pro Kilogramm. Behörden ordneten deshalb an, dass Babys das Leitungswasser nicht mehr trinken sollen. Für Erwachsene gilt ein Grenzwert von 300 Becquerel. In Deutschland ist der Grenzwert höher: Hierzulande dürfen Milch und Säuglingsnahrung ab 370 Becquerel pro Liter nicht mehr in den Handel.

Kann in Japan Gemüse noch gegessen werden?

Bestimmte Gemüsesorten aus der Provinz Fukushima sollen nicht mehr verzehrt werden, rät das japanische Gesundheitsministerium. Es hat eine Liste an Gemüsesorten veröffentlicht, bei denen in Japan erhöhte Radioaktivität festgestellt wurde, darunter Spinat und Brokkoli. Die Belastung des Gemüses aus der Provinz Fukushima ist teilweise erheblich. Beispielsweise ist in einer Probe des Blattgemüses Kukitachina in einer Probe 82 000 Becquerel an Cäsium festgestellt worden. Dies übersteigt die Grenzwerte um das 164-Fache. Joachim Breckow, Professor für Biophysik und Strahlenschutz an der Technischen Hochschule Mittelhessen, hält das Verkaufsverbot deshalb für sinnvoll: „Ohne Gegenmaßnahmen können durch die radioaktive Belastung von Lebensmitteln in Japan Gesundheitsschäden auftreten“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Können Lebensmittel aus Japan in Deutschland auftauchen?

Bundesgesundheitsministerin Ilse Aigner sieht derzeit keine Gefahren für die deutschen Verbraucher. Der Umfang der Importe aus Japan war vergangenes Jahr sehr gering. Fachleute kontrollieren derzeit im Auftrag des Ministeriums die Belastung von Fischen und Fischprodukten.

Werden die radioaktiven Stoffe aus Fukushima über die Luft auch Deutschland erreichen?

Ja. Luftströmungen mit Stoffen aus Fukushima sind bereits gestern erwartet worden. Am Nachmittag hatte man jedoch noch keine erhöhte Strahlung gemessen. Das Bundesamt für Strahlenschutz erwartet, dass in den nächsten Tagen geringe Spuren von Radioaktivität in der Atmosphäre über der Bundesrepublik festgestellt werden. Das Bundesamt betreibt eine Messstation auf dem Schauinsland in Freiburg, um die Durchsetzung des Kernwaffenstoppabkommens zu kontrollieren. Dort rechnet man damit, zunächst geringe Mengen an radioaktivem Xenon und Jod zu erfassen.

Besteht in Deutschland eine Gefahr für die Bevölkerung?

Das Bundesamt für Strahlenschutz geht davon aus, dass die radioaktiven Stoffe aus Japan in Deutschland und Europa keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen und ein Vielfaches unter der natürlichen Strahlenbelastung liegt. Dies bestätigt auch Strahlenschutz-Fachmann Breckow: „Die Radioaktivität lässt sich zwar gut und einfach messen, aber die Stoffe, die aus Japan herüberkommen, führen zu keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung“, sagt er. Dies gelte auch dann, wenn sich das Unglück in Fukushima ausweite. Durch die große Entfernung werde die Konzentration der radioaktiven Stoffe verdünnt und zum Teil durch den Regen ausgewaschen, bevor die Luft Deutschland erreicht. „Damit radioaktive Stoffe aber eine Auswirkung auf die Gesundheit haben, bedarf es einer bestimmten Konzentration“, sagt der Fachmann. Diese werde in Deutschland nicht mehr erreicht.

Sollen sich die Deutschen durch Jodtabletten schützen?

Das Bundesamt für Strahlenschutz rät davon ab: „Es gibt keinen Grund für die Menschen in Deutschland, Jodtabletten zu nehmen“, heißt es. Die Einnahme kommt nur als Notfallmaßnahme für Menschen in direkter Umgebung eines akut bedrohten Kraftwerks infrage. Jodtabletten sättigen die Schilddrüse, sodass sich dann kein radioaktives Jod aus einem Reaktorunfall dort einlagert und eventuell Krebs erzeugt. Strahlenschutz-Professor Breckow bestätigt, dass in Deutschland nicht zu Jodtabletten gegriffen werden soll. Das Jod in den Tabletten habe Nebenwirkungen. „Am Ende ist der Schaden größer als der Nutzen“, sagt er und rät, sich auf den Rat der Behörden zu verlassen. (mit dpa)

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