Studie: Schnaps macht sexy, Wein entspannt
Wer Alkohol trinkt, verfolgt oft ein Ziel: Negative Gefühle sollen verschwinden, die Laune soll sich bessern. Eine Studie zeigt, wie sich die Getränkewahl auf die Gefühle auswirkt.
Wie wichtig die Wahl zwischen Cocktail oder Bier für den weiteren Verlauf eines Abends ist, zeigt jetzt eine neue internationale Alkoholstudie. Denn diese hat untersucht, wie Alkohol unsere Gefühle beeinflusst.
Über drei Monate hinweg hatten im Winter 2015 / 2016 Zeitungen, Magazine und Social-Media-Plattformen den Fragebogen der Forscher verbreitet. Die Ergebnisse der Studie wurden nun im "British Medical Journal" veröffentlicht und zeigen: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Rotwein und Entspannung oder Schnaps und Partylaune.
Kathryn Ashton und ihre Kollegen vom Public Health Wales NHS Trust in Cardiff haben insgesamt fast 30.000 Fragebögen ausgewertet. Alle ausgefüllt von Menschen zwischen 18 und 34 Jahren, die in den vorangegangenen 12 Monaten Bier, Schnaps, Rot- und Weißwein getrunken hatten. Der Fragebogen zum "Gloabl Drug Survey" erschien in elf Sprachen, Teilnehmer aus 21 Ländern haben mitgemacht.
Die internationale Alkoholstudie soll bei der Sucht-Prävention helfen
Wirklich überraschend ist das Ergebnis allerdings nicht. Viel mehr bestätigt es, was die meisten Trinker schon selbst spüren: 53 Prozent der Befragten fühlen sich zum Beispiel entspannter, wenn sie Rotwein getrunken haben. Bei Bier ist es ähnlich - 50 Prozent der Biertrinker fühlen sich dadurch ruhiger.
Ganz anders verhält es sich bei Schnaps: Für 63 Prozent der Konsumenten hat er eine belebende Wirkung: Sie fühlen sich energiegeladener und zuversichtlicher. Für 42 Prozent hat er sogar noch einen stärkeren Effekt auf das Selbstbewusstsein - sie fühlen sich dank Hochprozentigem sexy. Nach dem Genuss von Wein fühlen sich immerhin noch rund 25 Prozent sexy, Biertrinker dagegen fühlen sich eher müde (39 Prozent) als begehrenswert (19 Prozent).
Die Studie zeigt aber auch, dass sich 30 Prozent der Teilnehmer aggressiv fühlen, wenn sie Schnaps getrunken haben. Über Rotwein behaupteten das nur 3 Prozent.
Die Forscher versprechen sich von den Ergebnissen der Studie einen Vorteil bei der Bekämpfung von Alkoholmissbrauch: Über drei Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen von Alkoholmissbrauch, noch viel mehr Menschen leiden darunter, wenn jemand in ihrem persönlichen Umfeld trinkt. Die Studie soll helfen, Missbrauch und Sucht zu verhindern, indem verstanden wird, warum Menschen zu bestimmten Alkoholika greifen.
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