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Interview
16.12.2018

Tatort-Kommissar Axel Prahl: „Ich war der Klassenclown“

Brüderschafttrinken mit Glühwein: Axel Prahl (rechts) mit Jan Josef Liefers während der Dreharbeiten zum Münster-Tatort „Dann steht der Mörder vor der Tür“.
Foto: Elmar Kremser, Sven Simon Fotoagentur

Exklusiv Der Schauspieler erklärt, warum er lange gebraucht hat, bis er schulisch auf Trab kam. Noch heute kann der 58-Jährige mit Hierarchien nicht viel anfangen.

Lieber Herr Prahl, als genervter Pauker versuchen Sie am Montag, 17. Dezember, um 20.15 Uhr im ZDF in der Komödie „Extraklasse“, eine bunte Truppe von Schulabbrechern und Analphabeten zu einem Abschluss zu verhelfen. Das Arbeitsamt hatte Sie dazu verdonnert, als Aushilfslehrer zu arbeiten. Mal was anderes als „Tatort“?

Axel Prahl: Das kann man sagen.

Gute deutsche Komödien sind sowieso inzwischen eher Raritäten.

Prahl: Wohl wahr. Und es freut mich, wenn Sie der Film zum Lachen gebracht hat.

Hat er. Und die Story muss Ihnen doch bekannt vorgekommen sein. Nach Ihrem Hauptschulabschluss haben Sie Ihr Abitur komplett über den zweiten Bildungsweg nachgeholt. Haben in verschiedenen Jobs wie Bierfahrer, Kellner oder Gleisbauer Geld verdient und sogar einige Monate von Straßenmusik gelebt. Ihr Lehramtsstudium in Mathematik und Musik haben Sie im fünften Semester abgebrochen.

Prahl: Da gibt es wirklich verdammt viele Parallelen. Ich bin in der Tat auch auf Umwegen ans Ziel gekommen. Und der im Film häufig zitierte Satz „Alle haben früher auf Lehramt studiert“ stimmt ja schon ein bisschen. Man hat nach der Schule ja auch überhaupt keine Vorstellung von Berufen. Berufspraktika und ähnliche Dinge gab es zu meiner Zeit eher selten, beziehungsweise gar nicht. Bei mir war es so: Bis zum zweiundzwanzigsten Lebensjahr, habe ich gar nichts anderes kennengelernt als die Schule.

Sind Sie gerne zur Schule gegangen? Waren Sie der Klassenclown? Wie darf man sich denn Axel Prahl zu Schulzeiten vorstellen?

Prahl: Ich war in der Grund- und auch in der Realschule tatsächlich ein Klassenclown. Man kennt das ja, kleine Leute müssen ihre Körpergröße kompensieren. Bei mir war es so: Man hat mich nicht gesehen, aber man hat mich gehört. Da stand dann schon mal im Zeugnis: „Axel schwatzt und rauft sich gerne.“ Das führte mich von der Grundschule in die Realschule, zurück zur Hauptschule und dann über die Berufsfachschule zum Fachgymnasium. Da saß ich dann auf der Schulbank mit Leuten, die schon fast 40 waren und eine abgeschlossene Berufsausbildung hatten. Und erst dort habe ich begriffen, dass man nicht für die Schule lernt, sondern fürs Leben.

Warum haben Sie später ihr Lehramtsstudium abgebrochen?

Prahl: Weil mich die hierarchischen Strukturen gestört haben. Ich habe Schulpraktika gemacht und hatte da einen Vorgesetzten, der agierte am rechten politischen Rand. Das hat mir gar nicht gefallen. Dem zu widersprechen war nicht erlaubt. Damit kam wiederum ich nicht zurecht. Die hierarchischen Strukturen an der Schule sind tatsächlich noch schlimmer als die am Theater.

Dann sind Sie, kann man sagen, vom Regen in die Traufe gekommen.

Prahl: Obwohl man es nicht annehmen möchte, ist das Theater tatsächlich ziemlich hierarchisch strukturiert. Ich kenne nur das Grips-Theater, in dem beispielsweise über Neueinstellungen demokratisch abgestimmt wird. Normalerweise entscheidet das alles der Intendant.

Sie verkörpern in so mancher Produktion sehr authentisch ein wenig verschrobene Typen. Gibt es dafür einen Grund, warum Sie so gut wie nie Spießer spielen?

Prahl: Gott, wenn ich so in den Spiegel gucke… Nein, im Ernst, das sind eben die interessanteren Figuren. Häufig schlägt das Herz halt mit dem Verlierer, der dann am Ende der moralische Gewinner ist.

Wir müssen natürlich über den „Tatort“ reden. Auch da spielt, in Ihren Krimis mit Jan Josef Liefers, Humor eine tragende Rolle. Ist das das Erfolgsgeheimnis der Fälle aus Münster?

Prahl: Zumindest ein nicht ganz unwesentlicher Part. 2002, als wir starteten, gab es diese Form der „Krimikomödie“ noch nicht im,Tatort’. Das war eher verpönt. Bestenfalls bei Manfred Krug und Charles Brauer passierte so etwas wie Humor. Aber bei denen war es auch nicht durchgängig. Wir waren also so etwas wie ein neuer Besen, der gut kehrt.

Ganz so neu ist der Besen inzwischen nicht mehr, aber er kehrt immer noch ganz gut, oder?

Prahl: Da muss ich gleich dreimal auf Holz klopfen. Ich bin dankbar, dass dem so ist. Danke auch an die Fans des Münster-Tatorts.

Wie sehr prägt die Arbeit für „Tatort“ Ihr Leben?

Prahl: Nicht ganz unwesentlich. Es kann vorkommen, dass ich beim Bäcker von der mir völlig fremden Verkäuferin mit den Worten begrüßt werde: Guten Tag, Herr Prahl.

Aber sie sagt Prahl, nicht Thiel.

Prahl: Da gibt es solche und solche. Insofern hat der „Tatort“ aber auch andere Auswirkungen auf mein Leben. Ich gehe inzwischen beispielsweise nicht mehr einfach an den Strand und entblättere mich da. Im Handyzeitalter ist das nicht mehr ratsam.

Ist Kommissar Thiel eigentlich die Figur, in der am meisten von Ihnen selbst steckt?

Prahl: Diese Annahme halte ich für komplett übertrieben. Erstens ist Kommissar Thiel komplett unmusikalisch. Er ernährt sich von Junk Food und trinkt Bier. Ich hingegen bevorzuge Wein und bin auch ein großer Verehrer der gehobenen Küche. Ich schätze natürlich das Theater und liebe klassische Musik oder Jazz. Da gibt es also einiges, was mich von Thiel unterscheidet.

Fahren Sie eigentlich auch gerne Fahrrad wie im „Tatort“?

Prahl: Ich komme leider viel zu selten dazu. Aber im Grunde mag ich es schon.

Ich habe gelesen, dass Sie Ihrer Frau ein E-Bike schenken wollten, aber die wollte es gar nicht. Stimmt das?

Prahl: Wo haben Sie das gelesen? Nein, Unsinn. Richtig ist, dass wir beide Elektrofahrräder haben, aber die Akkus funktionieren nicht mehr. Also fahren wir einfach ohne Akkus.

Sie machen Musik schon länger als die Schauspielerei. Wie sind Sie zur Musik gekommen?

Prahl: Meine erste Gitarre bekam ich mit acht Jahren. Dann wurde ich Mitglied des Kirchenchors. Unsere Kantorin hat sich sehr um die Mitglieder gekümmert und so bekam ich klassischen Gitarrenunterricht, bis ich 14 oder 15 Jahre alt war. Als ich mich dann für die Damen zu interessieren begann, musste anderes musikalisches Programm her. Da stieg ich dann auf Neil Young, Bob Dylan oder Cat Stevens um. Alles halt, was man am Lagerfeuer zum Besten geben konnte. So ging das weiter bis hin zu meinem Musikstudium an der Hochschule.

Warum wurden Sie nicht Musiker?

Prahl: Na ja, damals war mein Nachwuchs schon unterwegs (Anmerkung: Prahl hat vier Kinder) und ich brauchte ein regelmäßiges Einkommen. Da habe ich mich für die Theaterlaufbahn entschieden.

Sie spielen heute noch mit Ihrem Inselorchester live und nehmen Alben auf. Kommen Besucher in Ihre Konzerte, weil man Sie vom „Tatort“ kennt?

Prahl: Anfangs war das sicherlich so. Aber mein Debütalbum ist ja bereits 2011 erschienen und im Jahr darauf kamen etliche Konzerte dazu. Es sollten eigentlich nur 15 werden, inzwischen sind es aber weit über 200. Inzwischen gibt es mehr Leute, die wegen der Musik kommen.

Und Sie selbst haben gerade wieder ein neues Album herausgebracht.

Prahl: Ja. Nach ,Blick aufs Mehr’ ist nun ,MEHR’ fertig geworden. Ich finde, es trägt den Titel völlig zu Recht, weil es sind sage und schreibe 16 Titel darauf.

Wo würden Sie das Album denn stilistisch einordnen?

Prahl: Ich bin kein großer Freund des Einordnens. Das Album beginnt mit einer klassischen Ouvertüre, die in einen Shanty mündet, gefolgt von einem Chanson, der abgelöst wird von einem Tango. Am besten, Sie hören es sich einfach mal an.  

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