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Tatort am Sonntag
31.05.2015

Boerne und Thiel, tiefenentspannt

Boerne und Thiel, Mord in Münster: Hohe Einschaltquoten sind beim Tatort am Sonntag garantiert.
Foto: WDR/Martin Valentin Menke

Am Sonntag kommt der Tatort wieder aus Münster. Und die Publikumslieblinge Boerne und Thiel, die eigentlich großen Klamauk befürchten lassen, erscheinen fast tiefenentspannt.

Boerne und Thiel, Mord in Münster: Das bedeutet in der Regel zum einen den ganz großen Zuschauererfolg; die "Tatorte" mit dem neunmalklugen Rechtsmedizinprofessor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) und dem bodenständigen Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) sind die zuverlässigsten Quotengaranten der Reihe.

Tatort aus Münster - ohne von Münster zu erzählen

Zum anderen verspricht die Stadt, in der ermittelt wird, eine gewisse Flexibilität. Aus Münster lässt sich erzählen, ohne von Münster zu erzählen; Klischees über Mentalitäten oder soziale Brennpunkte sind über die Region - anders als wenn in München, Berlin oder am Bodensee ermittelt wird - wenige im Umlauf.

So bleiben den Autoren - Stefan Cantz und Jan Hinter haben mit dem aktuellen Fall "Erkläre Chimäre", zu sehen am Sonntag ab 20.15 Uhr im Ersten, schon den zehnten von Boerne und Thiel erdacht - große Freiheiten. Diese nutzen sie in der Regel dazu, das skurrile Aufeinanderprallen zweier Typen, von denen der eine mit sagenhaft hohem IQ und minimaler Sozialkompetenz zweifelsohne der stilisiertere der beiden ist, mit mal übertrieben grellen, selten auch feiner dosierten komödiantischen Farben auszumalen.

Die aktuelle Folge überrascht nun weniger mit einem Ausscheren aus diesem Schema als vielmehr mit unerwarteten Momenten abseits von Slapstick und Klamauk. Gustav von Elst, Boernes Erbonkel aus Florida, hat sich zu Besuch angekündigt. Und weil Boerne auf dessen sagenhaftes Anwesen im "sunshine state" scharf ist, entschließt er sich zu einer Schmierenkomödie, mit der er den homosexuellen und todkranken Erblasser für sich gewinnen will: Boerne heiratet angeblich seinen Nachbarn Thiel und empfiehlt sich so als perfekter Neueigentümer.

Silke Haller (ChrisTine Urspruch, l) hat eine Entdeckung gemacht: Prof. Boerne (Jan Josef Liefers, r) will sie persönlich Kommissar Thiel (Axel Prahl, M) erläutern.
Foto: WDR/Martin Valentin Menke

Zwei, die so gar nicht zueinander passen, werden also zwangsweise zusammengepfercht, die nötige moralische Gläubigerschaft holt Boerne sich durch einen Luftröhrenschnitt - ein lautes und überraschendes Ausrufezeichen, mit dem die Folge beginnt. Denn nach den Feierlichkeiten zur Kommissarsbeförderung der Kollegin Krusenstern hatte sich Thiel lebensgefährlich an einem Kanapee verschluckt.

Was also hysterisch, überdreht und reichlich tuntenkomödiantisch hätte geraten können, wird jedoch durch Christian Kohlund geerdet. Er spielt Gustav von Elst mit großer Ruhe, starker Präsenz, tiefer, rauchiger Stimme und auch einem Anflug von Altersweisheit. Mehr als einmal deutet sich an, dass von Elst die Scharade, die ihm vorgespielt wird, eigentlich längst durchschaut hat.

Vielleicht liegt diese Tiefenentspannung aber auch einfach an der Umgebung. Denn in Kaspar Heidelbachs Inszenierung ist Münster so austauschbar kleinstadtgrau und dabei keineswegs unsympathisch, dass selbst die großen, aus der fernen Welt importierten Konflikte hier spürbar heruntergetönt erscheinen. Es geht, beinahe wie nebenbei, auch noch um Mord: einen 25-jährigen Brasilianer, der tot mit einem Kehlenschnitt aufgefunden wird, aber nicht an diesem gestorben ist. Ein Obdachloser wird angefahren und schwer verletzt, landet aber angeblich nie im Krankenhaus. Und mit alldem und einer sündhaft teuren, geradezu antiken Kiste Champagner hat auch der werte Onkel Gustav etwas zu tun.

Im Tatort aus Münster scheint etwas Normalität eingekehrt

Wo Münsteraner Tatorte sonst häufig durch ihre schrille Überzeichnung unterhaltsam und unrealistisch zugleich wirken, speist sich die Faszination des neuen Falls aus dem Kontrast einer tatsächlich haarsträubend daher geschriebenen Figuren- und Verbrechenskonstellation mit der erstaunlich souveränen und eben keineswegs krachledernen Ausbreitung all dieser zu entwirrenden Verwirrungen.

Natürlich näselt Jan-Josef Liefers noch von oben herab auf den gemütlich brummelnden Axel Prahl - aber beinahe scheint es, als sei in Münster eine Art Normalität eingekehrt. Und um womöglich drohenden Alterserscheinungen vorzubeugen, gibt es ja noch die Chance eines Liftings, die auch die nach wie vor dauerqualmende Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) tatsächlich in dieser Folge in Anspruch nimmt. Münster, das heißt eben auch: erst die Figuren, dann der Plot. KNA

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