Terence Hill bekommt in Sachsen ein eigenes Museum
Terence Hill bekommt ein eigenes Museum. An diesem Samstag eröffnet es in Lommatzsch. Was den Weltstar und Bud-Spencer-Freund mit der sächsischen Stadt verbindet.
Der Spielmannszug von Lommatzsch wird da sein und natürlich Bud-Spencer-Double Rico. Ist ja auch ein großer Tag für das sächsische Städtchen. An diesem Samstag wird dort das „Terence Hill Museum“ eröffnet – zu Ehren des italienisch-amerikanischen Schauspielers Mario Girotti alias Terence Hill. Der prügelte sich einst an der Seite seines Freundes Bud Spencer alias Carlo Pedersoli durch Filme wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“. Vor knapp zwei Jahren machte der heute 80-Jährige dann als Südtiroler Förster in „Die Bergpolizei – Ganz nah am Himmel“ eine gute Figur im deutschen Fernsehen.
Nach Lommatzsch, einen Ort seiner Kindheit, kann Girotti am Samstag wegen Dreharbeiten nicht kommen; sein deutscher Synchronsprecher Thomas Danneberg will dafür anwesend sein. Sowie der Augsburger Marcus Zölch – Fan, Freund und einer der Betreiber der offiziellen Bud-Spencer-Webseite. Ehrensache. Via Deutsche Presse-Agentur ließ Hill ausrichten, dass er sich geehrt fühle. Ohnehin scheint das Museum und Lommatzsch etwas Besonderes für ihn zu sein. „Mein Herz ist hier“, schrieb er 1995 ins Gästebuch der Stadt, in der er zwischen 1943 und 1945 gelebt hatte. Bis zur Flucht vor den anrückenden russischen Soldaten. Seine Mutter Hildegard stammte aus Sachsen, sein Vater war Italiener.
Zwei Mal sei Girotti später noch in Lommatzsch gewesen, erzählt Museumsgründer und -betreiber Michael Maaß unserer Redaktion. Offiziell. „Inoffiziell weiß man es nicht.“ Ansonsten weiß der 45-jährige Maaß, Terence-Hill-Fan seit Jahrzehnten sehr, sehr viel über sein Idol. Beispielsweise welchen Hut Hill in „Die Troublemaker“ trug. Der Original-Hut und mehr als 200 weitere Ausstellungsstücke sind nun in Lommatzsch zu sehen. Software-Entwickler Maaß hat sie mit anderen Fans zusammengetragen.
Seit Jahren schon habe er die Idee für ein Museum gehabt, vor nicht allzu langer Zeit habe sich die Chance geboten. Bürgermeisterin Anita Maaß – nicht verwandt, nicht verschwägert – unterstützte das Vorhaben und schlug als Standort das Budenhaus, ein Fachwerkhäuschen neben dem Heimatmuseum, vor.
Ging ja um einen der Ehrenbürger ihrer Stadt. Sogar um drei. Denn auch Terence Hills Urgroßvater Johann Carl Erdmann Menzel wurde diese Ehre zuteil, wie dessen Enkel Gerhard – beide wichtige Figuren der Lommatzscher Glasindustrie. Mit Hills Familie sei die Industrialisierung des Ortes verbunden, zitiert die Berliner Boulevardzeitung B.Z. Bürgermeisterin Maaß. Die hofft: „Wir wollen ein bisschen zum Terence-Hill-Mekka werden.“ Ein Mekka im Kreis Meißen also.
Michael Maaß trägt dazu bereits seit vergangenem Jahr bei – mit dem „SpencerHill Festival“, das 2018 nach Lommatzsch kam. Dieses offizielle Fantreffen war erstmals 2001 in Hameln veranstaltet worden.
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