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Darmstadt
19.06.2019

Tote Kinder liegen in brennenden Betten: Vater wegen Mordes verurteilt

Wegen Mordes an seinen beiden Kindern ist der Vater zu lebenslanger Haft verurteilt worden, die Mutter zu zwölf Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord.
Foto: Arne Dedert, dpa

Erst ermordet er die Kinder, dann versucht er mit seiner Frau Selbstmord zu begehen - und alles nur wegen eines Insolvenzverfahrens nach einem Leben im Luxus.

Ein Mediziner tötet seine Kinder. 25 Hammerschläge, dann Stiche mit dem Messer. Zuerst stirbt der 13 Jahre alte Sohn im Elternhaus. Ein Zimmer weiter wird dann die drei Jahre jüngere Tochter auf dieselbe Weise ermordet.

Am Mittwoch verurteilt das Landgericht Darmstadt den 59-jährigen Vater zu lebenslanger Haft. Angesicht der fassungslos grausamen Tat wird bei ihm auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Seine Ehefrau, die Mutter der Kinder, muss wegen Beihilfe an beiden Morden für zwölf Jahre ins Gefängnis.

Motiv und Auslöser war die am Tattag bevorstehende Räumung des zwangsversteigerten Hauses. Das Ende einer Kette in einem Insolvenzverfahren des Zahnärzte-Paares, das zuvor in Wohlstand gelebt hatte.

Richter Wagner: Angeklagte habe Tat bei vollem Bewusstsein begangen

Es seien brave, sportliche Kinder gewesen, jetzt seien sie tot, sagt der Vorsitzende Richter Volker Wagner. "Getötet durch die Hände ihres Vaters, eines Arztes." Es sei ein Gefühl der Ausweglosigkeit gewesen. "Es war der Wille, die Kinder zu töten", so Wagner. Der 59-Jährige habe dies bei vollem Bewusstsein getan. Die beiden Angeklagten, in Handschellen in den Saal geführt, nehmen das Urteil stoisch mit gesenktem Kopf entgegen.

Rückblick: Den Feuerwehrleuten bietet sich ein Bild des Grauens, als sie am Morgen des 31. August 2018 zu einem Einsatz in Mörlenbach im idyllischen Odenwald gerufen werden. In ihren Kinderzimmern liegen das tote Mädchen und der tote Junge in ihren brennenden Betten. Die Eltern, beide Deutsche und beide Zahnärzte, versuchen sich in der verschlossenen Garage in einem Auto mit laufendem Motor das Leben zu nehmen. Zuvor haben sie Schlaftabletten genommen. Schnell richtet sich der Verdacht, die Kinder getötet zu haben, gegen die beiden.

Laut Anklage hat das insolvente Zahnärzte-Ehepaar in der Nacht zum 31. August 2018 das Mädchen und seinen Bruder gemeinsam erschlagen und erstochen.
Foto: Arne Dedert, dpa

Der Mediziner, ein Mann mit wuchtiger Statur, räumt in dem Prozess das Gewaltverbrechen ein. Sie, eine schmächtige, stets in schwarz gekleidete Frau, schiebt die Verantwortung auf ihren Mann. Ihre Verteidigung will Revision einlegen. Richter Wagner aber sieht beide in der Schuld. Er schlug zu, sie duldete wissentlich das Verbrechen. 

Zahnarzt sprach über Motorboot, geleaste Sportwagen, 2800 Paar Damenschuhe

Der 59-Jährige wird von einem Gutachter als Egomane ohne viel soziale Reflexion beschrieben. Sein Leben war demnach von Besitztümern und Statusgehabe geprägt. In einer ersten Vernehmung soll er darauf bestanden haben, mit "Dr. Dr." angesprochen zu werden. Das Haus, ein Motorboot, geleaste Sportwagen, 2800 Paar Damenschuhe - selbst in seinen Aussagen vor Gericht waren die Besitztümer und das seiner Meinung nach ungerechte Insolvenzverfahren immer zuerst Thema, bevor er über die Kinder sprach.

In der Tatnacht gewann dann offensichtlich die Angst vor dem sozialen Abstieg die Oberhand vor allen anderen Gefühlen. Während die 47-Jährige vor Gericht zu Protokoll gab, sie habe ihren Kindern ein positives Lebensgefühl jenseits materieller Werte vermitteln wollen, konnte er diesen Gedanken wohl nicht ertragen.

Kindermord in Darmstadt: Frau sei folgsam bis zum Schluss gewesen

Nach Aussagen eines Gutachters gab der Familienvater an, dass sich in der Nacht vor seinem inneren Auge immer und immer wieder ein Film abspulte: Er sah, wie die Kinder vor den Augen des grinsenden Insolvenzverwalters mit einem Köfferchen das Haus verlassen müssen.

"Intelligenz steht archaischem Verhalten nicht entgegen", urteilt Richter Wagner. Die Erfahrung zeige: Wenn die Situation passe, könne jeder Mensch aus noch so nichtigem Grund einen anderen Menschen umbringen. Typisch für einen Narzissten habe der Angeklagte sein Verhalten auf seine Frau projiziert. Und sie sei stets folgsam bis zum Schluss gewesen, sie habe mitgemacht, weil sie nicht mehr gewusst habe, wie sie aus der Situation herauskommen sollte. "Dafür konnten ihre Kinder nichts, gar nichts", sagt Wagner. (dpa)

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