Tote durch Waldbrände in Südeuropa
Avila (dpa) - Waldbrände haben in Teilen Europas zahlreichen Menschen das Leben gekostet und riesige Flächen verwüstet. In Spanien kamen bislang mindestens elf Menschen ums Leben. Starke Winde fachten in Griechenland mehrere Brände an.
Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika sind die Wald- und Buschbrände inzwischen unter Kontrolle; auch am Mittwoch waren aber noch mehrere hundert Feuerwehrmänner im Einsatz. Mehr als 95 Prozent der Waldbrände weltweit seien von Menschen verursacht, teilte die Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) unterdessen mit. Zudem habe sich laut einer Studie die Waldbrandfläche etwa im Mittelmeerraum seit den 1960er Jahren vervierfacht.
Nahe Avila im Zentrum Spaniens starb am Mittwoch ein Forstarbeiter beim Kampf gegen die Flammen. Bei dem Versuch, eine Brandschneise auszuheben, sei der 30-Jährige von einem Bagger überrollt und tödlich verletzt worden, teilten die Behörden mit. In dem selben Feuer war am Vorabend bereits ein 63-Jähriger ums Leben gekommen: Der pensionierte Lehrer war in der Ortschaft Arenas de San Pedro von den Flammen in seinem Haus eingeschlossen worden. Da das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausbrach, gehen die Behörden von Brandstiftung als Ursache aus.
Dutzende Helfer und mehrere Löschflugzeuge kämpften gegen die Feuersbrunst an, die bereits rund 500 Hektar Land verwüstete. Bei Cáceres im Westen des Landes gab es einen weiteren Brand, der aber zumindest eingedämmt werden konnte. Dieses Jahr haben Waldbrände in Spanien nach Schätzungen schon etwa 70 000 Hektar (700 Quadratkilometer) Land vernichtet. Das ist nahezu doppelt so viel wie im Vorjahr und entspricht fast der Fläche einer Stadt wie Hamburg. Acht der elf Toten waren Feuerwehrleute.
In Griechenland waren die Inseln Skopelos und Euböa in der mittleren Ägäis am schwersten betroffen. Dort brachen in der Nacht zum Mittwoch zwei Brände aus, die sich schnell ausbreiteten. Die Feuerwehr konnte wegen der Dunkelheit erst am Morgen Löschflugzeuge und Hubschrauber einsetzen. Der Bürgermeister der Insel Skopelos, Christos Vasiloudis, geht davon aus, dass Bodenspekulanten für den Ausbruch der Feuer verantwortlich sind. Nach Angaben der Feuerwehr waren innerhalb von 24 Stunden 58 Brände in Griechenland ausgebrochen.
Auf Korsika entspannte sich die Lage. "Das Feuer breitet sich nicht weiter aus", sagte Feuerwehrkommandant Bruno Maestracci dem französischen Radiosender Europe 1. An einigen Stellen loderten allerdings weiter Flammen, die noch nicht gelöscht seien. Die von heftigen Winden und der Hitze begünstigten Brände hatten in den vergangenen Tage tausende Hektar Bergregion in eine Mondlandschaft verwandelt und auch mehrere Häuser zerstört. Der größte Brand verwüstete rund 3800 Hektar. Mindestens zwölf Feuerwehrmänner erlitten Verletzungen. Als Ursache der Brände gilt unter anderem Brandstiftung.
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