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Tourismus
17.11.2014

Das umstrittene Geschäft mit den Elefanten

Elefantenritte sind ein umstrittenes Urlaubsvergnügen: Denn die Tiere werden durch an Folter grenzende Gewalt gefügig gemacht.
Foto: Doris Wegner

In Asien gehören Ritte auf den Dickhäutern zum Programm vieler Urlauber. Doch seit bekannt ist, dass die Tiere mit brutalen Methoden gefügig gemacht werden, nimmt die Kritik zu.

„Unser Elefant hieß Raja und der Ritt, es war ein tolles Erlebnis. Ich kann es nur jedem empfehlen“, schreibt eine Sri Lanka-Urlauberin auf einem Bewertungsportal im Internet. Exotischen Tieren ganz nahe zu kommen, zählt für viele Reisende zu den schönsten Erfahrungen in der Ferne. Doch die massenhafte Begeisterung bedeutet für Tiere oftmals ein Martyrium hinter den Kulissen, von dem die Urlauber nicht die geringste Ahnung haben. Besonders umstritten: Das Reiten auf Elefanten, das sich bei Asien- und Afrika Urlaubern immer größerer beliebt erfreut.

Dramatische Unfälle zeigen: Der Elefant ist ein Wildtier

Ob in Kambodscha, Indien, Thailand, Kenia, auf Bali oder Sri Lanka – überall dort, wo der Massentourismus Station macht, wächst die Zahl der Unterhaltungsangebote mit Elefanten. Zahlreiche Offerten können schon vor der Abreise im Internet studiert werden. So wirbt ein Elefantencamp: „Ein tolles Abenteuer auf Bali für Jung und Alt ist ein Ritt auf einem Elefanten. Sie beherrschen den Elefanten wortwörtlich.“

Doch Elefanten sind Wildtiere und letztendlich nicht so „beherrschbar“, wie es in Werbetexten angepriesen wird. Dies zeigen immer wieder solch dramatische Unfälle, wie jener der sich Anfang dieser Woche in Thailand ereignet hat. Ein Elefant tötete seinen „Mahout“ – also seinen Führer – und flüchtete mit zwei Touristen auf dem Rücken in den Dschungel, bis er mit einem Narkosepfeil betäubt werden konnte. Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife hat deshalb 19 deutsche Reiseveranstalter aufgefordert, die umstrittenen Elefanten-Attraktionen aus den Programmen zu nehmen. Aida Cruises und Hauser-Expeditionen reagierten umgehend. Deutschlands Reiseriese Tui gab kürzlich in einer Pressekonferenz bekannt, ebenfalls Elefantenritte, -shows oder -safaris als Urlauberspaß aus den Katalogen zu streichen. Bis Ende 2015 soll dieses Ziel erreicht sein. Sieben weitere Reiseanbieter erklärten nach dem Pro Wildlife-Vorstoß ihre Elefantenangebote zu überprüfen. Weltweit hat der australische Reiseanbieter Intrepid schon 2012 begonnen, sein Programm zu überarbeiten.

Elefanten werden durch Gewalt gefügig gemacht

„Wie alle Wildtiere legen Elefanten ihre Natur nie ab“, so Harald Zeiss, Umweltbeauftragter der Tui. Es sei sehr schwer, sie überhaupt dazuzubringen, dass jemand auf ihnen reiten dürfe. Die Methode, die dazu angewandt wird, heißt nicht von ungefähr „Breaking“ (Brechen) und erinnert an Methoden, wie sie auch in Foltergefängnissen angewandt werden. Die Herdentiere werden isoliert und ausgehungert, häufig wird ihnen solange Wasser vorenthalten, bis sie bereit sind, zu tun, was ihr „Mahout“ sagt. Teilweise werden Jungtiere auch ihren Müttern entrissen und mit Feuer gefügig gemacht, prangert die Tierschutzorganisation Peta an. Tierquälerei für das Geschäft mit den Urlaubern, die das Showprogramm anschließend recht routiniert im Internet bewerten. „Alle zwei Stunden wird eine kleine Elefantenshow gezeigt, bei der Elefanten balancieren, sitzen, malen, die Zuschauer nass spritzen, usw. – ganz nett gemacht“, schreibt eine Frau über eine Show auf Bali. Immer mehr Angebote gebe es, bei denen die Rüsseltiere für die Gunst der Urlauber zu widernatürlichem Verhalten gezwungen würden. „Elefanten sind Wildtiere und sollen nicht Fußballspielen“, betont Zeiss.

Wie grausam die Methoden sind, um die Elefanten anschließend im Dauereinsatz als Reit- und Showtiere gefügig zu halten, auch davon ahnen die wenigsten Reisenden etwas. Meist verwendet der Mahout Metallhaken, die in die empfindlichen Ohren oder Rüsselpartien gestoßen werden. Die Schläge oft ins Gesicht und auf die Augen hinterlassen schmerzhafte Wunden. Auch die Holzgestelle, in denen die Urlauber für gewöhnlich Platz nehmen, seien für die Tiere eine Qual. Teilweise werden den Elefanten mit spitzen Haken besetzte Metallketten um den Fuß gebunden, mit deren Hilfe der „Mahout“ dem Elefanten die Laufrichtung aufzwingt. Der Elefantenführer müsse dem Wildtier immer wieder aufs Neue zeigen, wer die Oberhand hat, so Peta.´

Der Tourismus kann auch zur Gefahr für wild lebende Rüsseltiere werden, wenn das gewinnbringende Geschäft die Nachfrage nach Tieren in Gefangenschaft fördert. Immer mehr Elefanten werden extra für Tourismus-Attraktionen gefangen. So sei es bekannt, dass in Myanmar Schmuggler Jahr für Jahr illegal bis zu 100 Elefantenkinder ins Nachbarland Thailand liefern, die dann in den Strandressorts als Streichelobjekte herhalten müssten oder als Reittiere gefügig gemacht würden. Der Schwarzmarktwert eines Elefantenkalbes liegt in Thailand laut der Organisation Pro Wildlife bei 24500 Euro. 4000 Elefanten würden allein in Thailand für touristische Zwecke gehalten.

Safaris und Spaziergänge als Alternative

„Es ist ein heikles Thema“, erklärt Umweltbeauftragter Zeiss, der zugibt, dass es auch in Tui-Ausflugsprogrammen „Problemfälle“ gibt, bei denen Elefanten nicht gut behandelt werden. „Wir versuchen nun, aus den Verträgen zu kommen beziehungsweise solche Anbieter davon zu überzeugen, ihre Farmen in so genannte Sanctuaries umzuwandeln, also in eine Einrichtung, in der sich Urlauber über die Lebensweise von Elefanten informieren können.“ Der Tourismus sei aber in manchen Ländern oft die einzige Einnahmequelle, gibt der Umweltexperte zu bedenken. Nicht selten hänge von solchen Elefanten-Attraktionen das Einkommen einer ganzen Familie ab. Der Reisekonzern versuche nun, verträgliche Lösungen zu finden. Eine Möglichkeit: Es könnten statt den Elefantensafaris, künftig auch Walkingtouren, also Spaziergänge mit den Dickhäutern angeboten werden. Doch Zeiss sagt auch: „Wir müssen noch viel Überzeugungsarbeit leisten“.

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