Touristen unerwünscht: "Dracheninsel" Komodo ein Jahr gesperrt
Rund 120.000 Touristen kommen jedes Jahr auf die "Dracheninsel" Komodo, die östlich von Bali liegt, um Komodowarane zu bestaunen. Das geht nicht mehr lange.
Wirklich schön sind sie nicht. Und geschmeidig bewegen sie sich auch nicht fort. Dabei können die grauen Echse zum Spurt ansetzen und bis zu 20 Stundenkilometer schnell werden. Komodowarane leben auf der indonesischen "Dracheninsel" Komodo. Mehrere Tausend sollen es sein. Und jährlich wollen rund 120.000 Touristen die Insel östlich von Bali besuchen, um genau diese Echsen zu bestaunen. Doch bald soll erstmal Schluss sein mit dem Echsen-Tourismus.
Die Regierung in Jakarta teilte mit, dass die Insel das ganze Jahr 2020 gesperrt werden soll. Begründet wird dies mit dem Schutz der seltenen Tiere, die oft auch die "letzten Drachen der Welt" genannt werden. Auf Komodo gibt es bereits einen Nationalpark. Die Schließung soll außerdem dazu dienen, neue Bäume auf der Insel anzupflanzen.
Vergangene Woche wurde ein Versuch vereitelt, 41 Warane außer Landes zu bringen. Dabei handelte es sich um Jungtiere. Die Täter wurden gefasst und ihnen drohen bis zu fünf Jahren Haft.
Komodowarane: Ihr Gift tötet selbst große Beutetiere
Im Unterkiefer der Echsen verstecken sich Giftdrüsen, mit denen sie ihre Beute schwer verletzten. Nach dem Biss kommt es zur Bewusstlosigkeit durch einen schnellen Blutdruckabfall und einer übermäßigen Schmerzempfindlichkeit. Dadurch können die eher niedrigen Warane - ihre Schulterhöhe beträgt gerade einmal rund 40 Zentimeter - deutlich größerer Tiere jagen. Und das zum Ärger der einheimischen Bevölkerung: So töten die Echsen auch Nutztiere wie Ziegen.
Die Tiere werden bis zu drei Meter lang und mehr als 70 Kilogramm schwer. Wegen ihres finsteren Erscheinungsbilds werden sie auch Komodo-Drachen genannt. Insgesamt sind auf der Insel etwa 5000 Warane zu Hause.
Komodo: Menschen attackieren die Echsen selten
Sie haben den Ruf, ziemlich aggressiv zu sein. Angriffe auf Menschen sind jedoch selten. Denn normalerweise meiden die Tiere den Menschen. Nur wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, verteidigen sie sich, in dem sie angreifen. In Gefangenschaft sollen die Komodowarane sogar zahm werden, sollen ihre Pfleger erkennen und zeigen zuweilen Spielverhalten. Sie gelten wie andere Waran-Arten als vergleichsweise intelligent.
Derzeit kommen pro Monat etwa 10.000 Besucher auf die Insel. Die Schließung soll unter anderem dazu genutzt werden, neue Bäume anzupflanzen. (AZ, mit dpa)
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