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Tradition
19.03.2008

Mutter mit zwölf - Kinderbräute in Rumänien

Unter den Roma in einem Dorf im Osten Rumäniens ist es üblich, Kinder zu "verloben". Damit soll gewährleistet werden, dass die Mädchen unberührt in die Ehe gehen und den von den Eltern gewählten Partner später einmal heiraten.

Ramnicelu, 19. März (AFP) - Lucica muss heute nicht zur Schule. "Nach ihrer Verlobungsfeier war sie einfach zu müde", erklärt der Vater des zehn Jahre alten Mädchens. Lucica ist kein Einzelfall in Ramnicelu, einem Dorf im Osten Rumäniens.

Unter den hier lebenden Roma ist es üblich, minderjährige Kinder zu "verloben". Was einige Roma als Tradition verteidigen, sehen andere Mitglieder der Gemeinschaft kritisch. Zwar verpflichten sich die Eltern, keine sexuellen Kontakte zwischen den Kindern zuzulassen. Doch es gibt mehrere Fälle, wo Mädchen um die zwölf Jahre schwanger wurden.

Lucicas "Verlobter" heißt Ionut Dumitrache und ist mit 15 Jahren und zehn Monaten ein wenig älter. Auch er holt den verlorenen Schlaf vom Vorabend nach. "Wir wollten die Abmachung, unsere Kinder zu verheiraten, mit einem Fest besiegeln", erklärt der "Schwiegervater" des Mädchens, Ion Dumitrache. Zuvor habe man aber eine Erklärung bei der Polizei abgegeben. "Darin sichern wir zu, dass die zwei nicht zusammenleben werden und keine sexuellen Kontakte haben werden, bis das Mädchen 15 Jahre alt ist."

Dumitrache findet nichts dabei, Minderjährige unter die Haube zu bringen. "Auf diese Weise sind wir sicher, dass kein anderer das Mädchen anfasst und dass - wenn der Moment gekommen ist - unsere Kinder auch heiraten."

Lucica ist im Vergleich nicht mal eine besonders junge Braut. Vor einigen Wochen wurde nämlich die Verlobung der fünf Jahre und zehn Monate alten Marghioala mit einem elf Jahre alten Teenager gefeiert. Direkt nach der Feier war Marghioala an der Seite ihrer vier Schwestern nach Hause gegangen. Noch ist es dem Mädchen mit den blauen Augen und dem schüchternen Lächeln egal, welche Zukunftspläne ihre Eltern schmieden. Sie interessiert sich viel mehr für die schicken, weißen Schuhe, die sie gar nicht mehr ausziehen will.

"Sie ist so niedlich und intelligent, dass ich sie gleich ins Herz geschlossen habe", schwärmt Ioana, ihre "Schwiegermutter", die gekommen ist, um dem Mädchen ein paar Früchte zu bringen. "Ich möchte, dass sie sich an uns gewöhnt. Dann wird es viel einfacher, wenn sie eines Tages meinen Sohn heiratet", sagt die 34-Jährige, die selbst mit 14 Jahren verheiratet und mit 16 Mutter wurde.

Viele Roma verteidigen die frühen Ehen als Teil ihrer Tradition. Andere aber finden, dass das mit Marghioala "zu weit geht". "Verlobungen mit elf oder zwölf Jahren, ja, das ist normal. Aber mit sechs Jahren, das ist zu früh", findet der etwa 40-jährige Dorfbewohner Dumitru. "Wenn das so weitergeht, werden wir unsere Schwiegertöchter noch in der Babyzeit aussuchen", sagt ein anderer Roma halb ironisch, halb ernst. Iancu Dumitrache, Berater im Rathaus, hält auch gar nichts von den arrangierten Ehen: "Es ist verrückt zu behaupten, das sei Tradition. Es ist der Teufel, der sie zu solchen Handlungen treibt", sagt der Mann, der von sich behauptet, nach der Konvertierung zur Pfingstbewegung "klarer zu sehen".

Die Verlobung der kleinen Marghioala hat auch die Behörden auf den Plan gerufen. Die Familien sollen nun häufiger besucht werden, um sicherzugehen, dass sich "nichts Illegales" zwischen den Kindern abspielt. "Schauen Sie sich dieses kleine Mädchen an. Wer kann denn im Ernst glauben, ich könnte zulassen, dass mein Sohn sich vor ihrem 15. Geburtstag an ihr vergeht?", sagt Ioana Dumitrache.

Die Statistiken sprechen aber eine andere Sprache. Nach Angaben des örtlichen Jugendamtes werden derzeit etwa ein Dutzend Mädchen, die mit elf, zwölf oder 13 Jahren schwanger geworden sind, von Sozialarbeitern betreut. Darüber hinaus wurde allein im vergangenen Jahr gegen dreißig junge Dorfbewohner wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen ermittelt. Im Gefängnis landete keiner von ihnen.

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