War Treibstoffmangel die Ursache für die Absturztragödie?
Die Fans des brasilianischen Fußballclubs nahmen von den 71 Todesopfern Abschied. War ein technischer Defekt oder Treibstoffmangel die Ursache für den Flugzeugabsturz?
Fans des brasilianischen Erstligisten Chapecoense haben an ihrem Fußballstadion der 71 Menschen gedacht, die beim Flug ihres Teams zum Finale des Südamerika-Cups ums Leben kamen. "Ich habe es im Fernsehen gehört", sagte der Chapecoense-Fan Nelson Maguluche am Dienstag. "Ich bin sofort hierhergekommen." Bürgermeister Luciano Buligon vergoss vor den Kameras von TV Globo Tränen. "Aus einem Traum ist ein wahrer Alptraum geworden", sagte der Bürgermeister.
Unter den sechs Überlebenden des Unglücks ist der Chapecoense-Ersatz-Torhüter Jackson Follman, dem wegen der erlittenen Verletzungen das rechte Bein amputiert werden musste. Das Fußballteam war auf dem Flug nach Kolumbien, als die Maschine in ein Berggebiet in der Nähe von Medellín stürzte. Beileidsbekundungen kamen von den Fußball-Legenden Pelé, Maradona und Lionel Messie.
Nur drei der brasilianischen Fußballer überlebten
Der kolumbianische Rivale Atlético Nacional, gegen den Chapecoense in Kolumbien spielen sollte, schlug vor, den brasilianischen Verein ehrenhalber mit dem Südamerika-Cup auszuzeichnen. Brasilianische Clubs wie Palmeiras, Fluminense und Botafogo boten an, Chapecoense kostenfrei mit Spielern zu versorgen. Die meisten Spieler von Chapecoense waren bei dem Absturz ums Leben gekommen, nur drei der mitgereisten Fußballer überlebten.
Chapecoense zählt zu den kleinen brasilianischen Clubs, erlebte zuletzt aber einen sportlichen Höhenflug. Nach zwei Jahrzehnten in unteren Ligen kämpfte sich das Team 2014 in die erste Liga zurück. Im vergangenen Jahr belegte Chapecoense Real Tabellenplatz 14 unter 20 Teams.
Die Chartermaschine vom Typ British Aerospace 146 stürzte in der Nacht zum Dienstag ab. Das Flugzeug hatte zuvor einen Notfall gemeldet. Laut einem Sprecher der Luftfahrtbehörde gab es Hinweise auf Fehler in der Bordelektronik der Maschine. Eine der wenigen Überlebenden des Flugzeugabsturzes in Kolumbien hat von technischen Problemen kurz vor dem Unglück berichtet. Das sagte der Gouverneur des kolumbianischen Departements Antioquia, Luis Pérez, dem Radiosender Caracaol. Er habe im Hospital mit einer überlebenden Stewardess gesprochen. "Das wenige, was sie sagen konnte, war, dass die Lichter 40, 50 Sekunden vor dem Absturz zu flackern begannen und ausgingen", sagte Pérez.
War zu wenig Treibstoff in der Maschine?
Experten vertraten allerdings die Ansicht, dass auch Treibstoffmangel als Unglücksursache in Betracht gezogen werden müsse. "Es ist sehr verdächtig, dass es trotz des Aufpralls keine Explosion gab", sagte ein Vertreter des kolumbianischen Militärs.
Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder der Unglücksmaschine wurden inzwischen gefunden, allerdings war zunächst unklar, wann die ersten Ergebnisse vorliegen werden. Brasiliens Staatschef Michel Temer ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Rodrigo Almonacid, AFP
Flugzeugabsturz: Brasilianisches Fußballteam saß im Unglücksflieger
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Da genügt ein einfacher Dreisatz. Die Reichweite des Flugzeuges wird angegeben zwischen 2500 bis 2900 km, je nach Ladung. Da die Maschine wohl vollbeladen war, gehe man mal von nicht 2900 aus. Die Flugentfernung von St. Cruz bis Medellin beträgt Luftlinie ca. 3000 km. Der Ausfall der Elektrik ist ein mögliches Anzeichen für Triebswerkverlust. Und dass es an der Unfallstelle zu keinem Brand kam, spricht ebenso dafür, dass das Flugzeug trocken geflogen wurde. Aber bitte, sind nur Vermutungen. Der Unfallbericht wird erst Klarheit bringen.