Trotz Corona: Hundefleisch-Festival in China ist eröffnet
Der Verzehr von Hunden in China wird nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie kritisiert. Trotzdem hat in Yulin nun das jährliche Hundefleisch-Festival begonnen.
Nur vier Monate nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar hat im südchinesischen Yulin das jährliche Hundefleisch-Festival begonnen. Das Fest wird seit 2009 anlässlich der Sommersonnenwende veranstaltet und bietet neben Hundefleisch auch geschlachtete Katzen und frische Lychee-Früchte. Wie der US-Nachrichtensender CBS News berichtet, könnte das Festival zum letzten Mal ausgetragen werden.
Yulin: Hundefleisch-Festival trotz Corona-Pandemie gestartet
In den vergangenen Jahren hatte der Tiermarkt regelmäßig Tausende Besucher in die Provinz Guangxi gelockt. Tierschützer erwarten, dass das Interesse in diesem Jahr wegen des Coronavirus geringer ausfallen wird. Laut CBS News sind die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Festival allerdings eher lasch: Augenzeugen berichten, dass nur wenige Besucher eine Atemmaske tragen.
Die Durchführung des Festivals konterkariert Bemühungen der chinesischen Regierung, Wild- und Haustiermärkte stärker zu regulieren oder ganz abzuschaffen. So beschloss das Landwirtschaftsministerium zuletzt, Hunde nicht mehr als Nutztiere, sondern als Haustiere einzustufen. Von vielen wird die Entscheidung als Signal im Kampf gegen den Verzehr von Hunden gedeutet.
Erste chinesische Großstädte verbieten Hundefleisch
Das zeitlich begrenzte Verbot von Wildtiermärkten, das im Februar in Reaktion auf den Ausbruch des Coronavirus erlassen wurde, gilt für Hunde- und Katzenfleisch dagegen nicht. Einzelne Städte wie Shenzhen und Zhuhai haben mittlerweile zwar auch den Verzehr von Hunden verboten. Ein landesweiter Trend ist das aber bislang nicht.
Experten vermuten, dass sich das Coronavirus von einem Tiermarkt in der Stadt Wuhan aus verbreitet hat. Als Überträger stehen dabei Fledermäuse im Verdacht. Besonders die enge Unterbringung der Tiere wird immer wieder mit der Übertragung von Krankheiten in Verbindung gebracht.
Tierschützer kritisieren Hundefleisch-Festival seit Jahren
Schon vor dem Ausbruch von Covid-19 hatte der zehntägige Markt häufig für Entsetzen bei Tierschützern aus China und anderen Ländern gesorgt. Kritisiert werden unter anderem die Haltungsbedingungen der Tiere. Diese müssen während des Festivals oft mehrere Tage lang in engen Holz- oder Metallkäfigen ausharren. Auch die Schlachtung der Hunde vor Ort steht in der Kritik. (dfl)
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