Trotz Panne: Texas will nächsten Todeskandidaten hinrichten
Trotz einer schweren Panne bei einer Hinrichtung will Texas am Dienstag den nächsten Todeskandidaten hinrichten.
Ein Bundesrichter lehnte einen Antrag auf Aufschub der Exekution von Robert James Campbell ab. Campbells Anwältin hatte argumentiert, seinem Mandanten drohe bei der geplanten Exekution am Dienstag möglicherweise eine ähnlich "entsetzliche" Tortur wie Clayton Lockett in Oklahoma.
Locketts Hinrichtung war am 29. April nach wenigen Minuten abgebrochen worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gab. Medienberichten zufolge wand er sich im Todeskampf vor Schmerzen.
Erst 43 Minuten nach Verabreichung der nicht erprobten Giftmischung erlitt er einen tödlichen Herzinfarkt. Der Vorfall befeuerte erneut die Debatte über die Todesstrafe in den USA. Die Justiz in Oklahoma ordnete die Aussetzung aller Exekutionen für ein halbes Jahr an.
Die US-Strafvollzugsbehörden haben seit längerem Nachschubprobleme bei den Mitteln für die Giftspritzen, da sich die europäischen Hersteller der lange verwendeten Substanzen weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern ausprobiert.
Robert Campbell hatte 1991 eine Bankangestellte entführt und sie gemeinsam mit einem Komplizen beraubt, vergewaltigt und erschossen. Dafür wurde er zum Tode verurteilt. afp/AZ
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