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Wettrüsten im Internet
03.08.2020

Warum Trump ein TikTok-Verbot in den USA debattiert

Mit TikTok können Nutzerinnen und Nutzer kurze Handyvideos zu Musikclips oder zu anderen Videos erstellen. Die App ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt.
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild, dpa

Xi Jinping und Donald Trump glauben: Wer das Netz beherrscht, beherrscht die Welt. Überlegt Trump deshalb, die chinesische App TikTok aus den USA zu verbannen?

Corona-Impfstoff, 5G-Ausbau, Industriespionage: Wenn sich die Weltmächte USA und China bekriegen, geht es normalerweise um Dinge wie die Gesundheit der Weltbevölkerung, den Handel mit milliardenschweren Lizenzen oder die Vernichtung von Wissensvorsprung. Aktuell droht ein Streit um Videos von tanzenden Teenagern zu eskalieren. Zumindest könnte die momentane Debatte um ein Verbot der chinesischen Plattform TikTok in den USA so umschrieben werden. Zugegeben, es wäre eine reichlich unterkomplexe Umschreibung. Denn es geht um weit mehr: Es geht um die Vormachtstellung im Internet. Es geht um die Beeinflussung von Millionen Menschen. Es geht um viel Geld. Und: Es geht möglicherweise auch um einen beleidigten US-Präsidenten.

Zum Hintergrund: TikTok ist eine App aus China, die mittlerweile mehr als eine Milliarde Menschen weltweit nutzt. Die Registrierten laden kurze, selbstproduzierte Videos hoch oder konsumieren Beiträge. Alleine in den USA haben laut TikTok-Mutterkonzern ByteDance mehr als 100 Millionen Menschen einen Account. Lange Zeit erreichten vor allem Teenager mit amüsanten Tänzen und Imitationen von Künstlern ein Massenpublikum, mitunter über Nacht. Comedians wie Sarah Cooper mit ihrer Trump-Synchronisation gewannen binnen weniger Tage Hunderttausende Anhänger. Der Algorithmus von TikTok macht’s möglich. Mittlerweile sind auch seriöse Medien wie Tagesschau oder New York Times mit Profilen vertreten. Nutzer schätzen insbesondere die personalisierten Video-Empfehlungen, die dank der Analyse des Nutzungsverhaltens der Angemeldeten möglich sind. In der jüngeren Vergangenheit sind Top-Entwickler von Facebook zu ByteDance gewechselt. TikTok gilt als „Rising Star“ im Internet.

Die Kritik: Donald Trump hat kein Profil bei TikTok. Und das wird wohl auch so bleiben: Der US-Präsident würde die Plattform in seinem Land am liebsten verbieten - so wie es Indien jüngst tat. Seit vielen Wochen kritisieren Trump und seine Leute die chinesischen Entwickler und ihre vermeintlichen Hintermänner. Sie vermuten, dass Daten von US-Bürgern für verbrecherische Zwecke missbraucht würden. Immer wieder gibt es Gerüchte, dass die chinesische Regierung Zugriff auf Nutzerdaten bekommen könnte. Aus diesem Grund gibt es auch in Europa erhebliche Vorbehalte gegen TikTok.

Die Ankündigung: So ganz unberechtigt scheinen die Vorbehalte nicht zu sein: In China betreibt ByteDance statt TikTok den minimal anders ausgerichteten Videodienst Douyin. Dieser ist dort wie alle sozialen Netzwerke strenger Zensur unterworfen. In den Nutzungsbedingungen von Douyin heißt es, Daten würden nur solange gespeichert wie es notwendig sei. Es sei denn, und hier gibt es keine Präzisierung, „Gesetze und Vorschriften schreiben etwas anderes vor“. Anlass genug für Donald Trump, ein Verbot der Schwesterapp in den USA ins Spiel zu bringen. Tatsächlich gäbe es drei Möglichkeiten für Trump, TikTok zu verbannen: Er könnte die App per Exekutivorder verbieten, den sogenannten International Emergency Economic Powers Act verwenden, um den Download von TikTok zu unterbinden, oder den Hersteller auf eine schwarze Liste setzen, um US-Firmen Geschäfte mit TikTok zu untersagen.

Die persönliche Note: Die Macht von TikTok hat Donald Trump im Juni selbst zu spüren bekommen: Vor seinem Wahlkampfauftakt in Tulsa hatte sein Team Anhänger dazu aufgerufen, sich vorab kostenlos online zu registrieren. Zahlreiche Trump-Gegner auf TikTok hatten daraufhin ihre Gefolgschaft gebeten, dies zu tun. Tausende folgten der Bitte, das Trump-Team feierte das vermeintlich übergroße Interesse - und verkündete: Wir sind ausverkauft. Als die Tausenden TikToker dann - wie verabredet - nicht bei der großen Trump-Show auftauchten, musste der US-Präsident vor spärlich besetzten Tribünen auftreten: eine Demütigung für Trump.

Donald Trump im Juni während der Auftaktwahlkampfveranstaltung in Tulsa.
Foto: Sue Ogrocki/AP/dpa

Der Grundkonflikt: Donald Trumps Verhältnis zu Chinas Internetwirtschaft ist schon länger schwer belastet. Ein Tiefpunkt: 2019 untersagte Trump US-Firmen, Handel mit dem chinesischen Tech-Giganten Huawei zu betreiben. Huawei ist der größte Smartphone-Produzent der Welt. Bis zu Trumps Dekret war auf Huawei-Smartphones das Betriebssystem Android aus dem Hause Google installiert. Damals begründete Trump die Maßnahme mit dem Verdacht, Huawei gebe Daten an den chinesischen Geheimdienst weiter. Trump befürchtet: Wenn China das Netz beherrscht, beherrscht China die Welt. Wer Daten habe, könne diese für Manipulation nutzen. Ob Trumps Team das im Vorfeld der US-Wahl 2016 selbst getan hat? Darauf liefert der Präsident auch in der aktuellen Debatte keine Antwort.

Huawei ist der absatzstärkste Smartphone-Anbieter.
Foto: kyodo/dpa

Bereits heute kommen mit die größten Internetunternehmen der Welt aus China. Unangefochten auf Platz eins steht Alibaba. Der Experte für Handel im Internet ist die weltweit größte Geschäftsorganisation im Netz. Das Unternehmen Baidu betreibt die nach Google zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Tencent ist das größte Gaming-Unternehmen der Welt. Die Firma steckt außerdem hinter dem reichweitenstarken Messenger WeChat.

Der chinesische Internetkonzern Alibaba setzt beim Cloud-Geschäft zur Aufholjagd zu Amazon an.
Foto: Christian Charisius/dpa

Der Deal: Die Diskussion um ein Verbot von TikTok in den USA startete der US-Präsident ausgerechnet in jenen Tagen, in denen das US-Unternehmen Microsoft und ByteDance über einen Deal verhandeln. Microsoft würde gerne den amerikanischen Arm des Unternehmens übernehmen. Der Querschuss Trumps hat die Verhandlungen nicht erleichtert. Mittlerweile versucht ByteDance Trump mit einem Wahlkampfgeschenk zu besänftigen: Der US-Präsident soll den Deal doch ermöglichen. Dafür verspricht der chinesische Konzern laut Wall Street Journal bis zu 10.000 neue Jobs in den USA. Für den US-Präsidenten gäbe es neben der Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus aktuell wohl kaum eine bessere Nachricht als ein Jobwunder.

Und tatsächlich ist am Montag Bewegung in die verfahrene Situation gekommen: Microsoft verkündete nach einem Gespräch des CEOs Satya Nadella mit Trump, das Unternehmen könne die Verhandlungen mit ByteDance fortsetzen. Auch Trump sagte im Weißen Haus, er "hätte nichts gegen" die Übernahme durch Microsoft oder ein anderes US-Unternehmen. Bis 15. September soll eine Entscheidung gefallen sein. Auch darüber, ob andere US-amerikanische Investoren als Anteilseigner mit einsteigen.

Satya Nadella, Vorstandsvorsitzender von Microsoft, 2018 während seiner Präsentation bei der Entwicklerkonferenz «Build» in Seattle.
Foto: Elaine Thompson/AP/dpa

Was Microsoft will: Microsoft würde mit einem Schlag Zugriff auf die Daten von Millionen Registrierten bekommen. Im Internet sind Daten Gold. Wer weiß, was Menschen im Netz bewegt, der kann diese Daten nutzen, um personalisierte Werbung auszuspielen. Je genauer die ausgespielte Werbung die Interessen der Nutzer trifft, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kaufabschluss und damit für einen hohen Preis, den Werbetreibende an die Herren der Daten zahlen. Der Algorithmus von TikTok gilt als besonders raffiniert. Die Nutzungsintensität ist hoch. Intensive Nutzung ist gleichbedeutend mit einer potenziell langen Sichtbarkeit von Werbung. Microsoft, das es nie geschafft hat, eine junge Zielgruppe mit einem eigenen Netzwerk an sich zu binden, hätte einen Coup gelandet.

Was ByteDance will: ByteDance könnte sich aus der Schusslinie des US-Präsidenten bringen. Dem ursprünglichen Plan, selbst als Minderheitsbeteiligter weiterhin im Boot zu bleiben, erteilte die US-Regierung sehr schnell eine Absage. Das Unternehmen könnte sein Tafelsilber höchstlukrativ verscherbeln, oder es auf den Showdown ankommen lassen. Mehr als 100 Millionen Nutzer von TikTok in den USA fänden es sicherlich nicht sehr attraktiv, von heute auf morgen auf ihre Videos zu verzichten. Und Donald Trump fände es sicherlich nicht sehr attraktiv, kurz vor der Wahl den Zorn von mehr als 100 Millionen Menschen auf sich zu ziehen.

Künstliche Intelligenz findet ihren Platz in immer mehr Unternehmen.
Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa

Die Zukunft: Ganz egal, wie die Verhandlungen um TikTok ausgehen mögen: Der Kampf um die Führerschaft im Internet wird in den kommenden Monaten deutlich an Härte zunehmen. China transformiert seine Wirtschaft in einem Tempo, bei dem selbst die bisherigen Branchenkönige aus dem Silicon Valley staunend zuschauen. Künstliche Intelligenz, Robotik, Datenanalyse, Automatisierung: China gibt den Takt vor - und investiert Milliarden in Soft- und Hardware. Auch in den USA sind zahlreiche Großfirmen davon abhängig, dass der Handel mit Tech-Giganten aus Fernost reibungslos läuft. Es wird spannend zu beobachten sein, wer künftig jene Technik bauen und entwickeln wird, auf die die Welt setzen muss. Europa spielt bei all diesen Schlüsselindustrien aktuell keine Rolle.

TikTok in den USA bald verboten? Lesen Sie mehr zum möglichen Verbot:

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04.08.2020

Was der (wohltuend ausführliche) Beitrag leider verschweigt: Eine wesentlich "Gefahr" für die USA durch TikTok liegt darin, dass das Unternehmen aktuell der einzig ernsthafte Konkurrent zum Giganten Facebook/Instagram ist. Der vermeintliche Shootingstar SnapChat hat die Kurve nicht bekommen - hingegen setzt sich TikTok weiter durch. Was hier also gerade passiert, das ist in erster Linie Protektionismus. Macht China genauso, indem es Google, Facebbook, Ebay nicht ins Land lässt.

Wer in den vergangenen Wochen die Diskussion um Social-Media-Wahlwerbung in den USA verfolgt hat, der hat sicher die Zurückhaltung von Facebook bei der Kritik an irreführender Werbung und Fake-News bemerkt. Dafür bekommt Facebook nun eine Belohnung.