Moderator John Oliver bezahlt Arztschulden von 9000 Amerikanern
Der amerikanische Satiriker John Oliver kauft Schulden in Höhe von 15 Millionen Dollar auf und erlässt sie. Mit seiner Art ist Oliver ein Vorbild für einen deutschen Moderator.
Satiriker und Moderator John Oliver bezahlt die Arztschulden von 9000 US-Bürgern. Das sagte er jetzt in seiner Late-Night-Show „Last Week Tonight“ im Sender HBO. Zuvor hatte er eine Inkassofirma gegründet und Forderungen in Höhe von 15 Millionen Dollar für den Preis von 60 000 Dollar erworben.
Mit der Aktion prangert er die US-Inkasso-Branche an. Die kauft Unternehmen, in dem Fall Ärzten, deren Ansprüche gegen Kunden oder eben Patienten ab und treibe das Geld teils mit Morddrohungen ein.
Oliver zeigte so ein Mal mehr, dass sich kritische Themen und humorvolle Präsentation nicht ausschließen. Ein Weg, den in Deutschland auch ZDF-Moderator Jan Böhmermann eingeschlagen hat.
Moderator John Oliver erklärt Kompliziertes unkompliziert
„Ich bin ein Comedian, kein Journalist“, sagt Oliver zwar. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, schwierige Themen aufzugreifen, sie fundiert und mitunter verdeckt zu recherchieren und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Egal ob Flüchtlingskrise oder Puerto Ricos Schulden: Oliver erklärt Kompliziertes unkompliziert, streut Witze ein und sorgt so dafür, dass sich das von seichten Formaten eingelullte US-TV-Publikum mit wichtigen Themen unserer Zeit beschäftigt.
John Oliver ist ein Vorreiter – und Vorbild, gewiss auch für Böhmermann. So sehr man über dessen Erdogan-Gedicht streiten kann: Er provozierte eine Diskussion über die Zusammenarbeit mit autokratischen Regierungen wie der Türkei.
Youtube-Video der Aktion hat schon fast vier Millionen Klicks
Wie alle Beiträge von „Last Week Tonight“ ist auch Olivers Kritik an Inkasso-Firmen online auf Youtube verfügbar. Es hatte einen Tag nach der Veröffentlichung schon fast vier Millionen Klicks.
Insgesamt folgen Oliver auf Youtube 3,5 Millionen Menschen. Sein Video, in dem er US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump der Lächerlichkeit preisgibt, wurde schon über 26 Millionen Mal aufgerufen. Zum Vergleich: Die „Tagesschau“ sahen am Montag knapp vier Millionen Menschen, bei Youtube folgen ihr 34 000.
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