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Ermittlungen
25.06.2018

Unheimliche Mordserie in Schweden geht weiter

Bei einer Schießerei in Malmö starben drei Männer. Es ist die Fortsetzung einer unheimlichen Mordserie dort.
Foto: Johan Nilsson, TT Nyhetsbyr’n, dpa

Seit Jahren ermittelt die Polizei in einer Reihe von Morden. Die Täter schlagen in aller Öffentlichkeit zu. Doch wer steckt dahinter?

Die Schießereien auf offener Straße reißen nicht ab. Vor gut einer Woche schossen bislang unbekannte Täter vor einem Internetcafé im südschwedischen Malmö auf sechs Männer. Drei der Opfer, 19, 27 und 29 Jahre alt, starben an ihren Verletzungen. „Sie sind Teil eines laufenden Bandenkonfliktes und sind in die grobe organisierte Kriminalität verwickelt“, sagte der Malmöer Polizeichef Stefan Sinteus und warnte vor Vergeltungsaktionen. Drei Tage später starb ein 24-Jähriger. In der Nacht zum vergangen Samstag wurde einem 19-Jährigen in den Rücken geschossen. Er überlebte, weil er eine schusssichere Weste trug. Anzeigen wollte er den Mordversuch nicht. Die Polizei untersucht nun, inwieweit die Schießereien miteinander in Verbindung stehen.

Die Mordserie dauert schon Jahre

Fest steht: Die unheimliche Mordserie in Schwedens Großstädten Stockholm, Göteborg und Malmö dauert schon Jahre. Die Polizei vermutet rivalisierende Banden hinter den Taten. Alleine im Jahr 2017 gab es im Durchschnitt pro Tag eine Schießerei, teils am helllichten Tag. Insgesamt starben dabei 40 Personen. 2018 ging das so weiter. Ein unschuldiger älterer Passant kam ums Leben, weil er eine wohl von Kriminellen zurückgelassene Handgranate vor einem U-Bahnhof in die Hand nahm. Sie explodierte. Bombenanschläge erschütterten staatliche Einrichtungen, etwa im Januar eine Polizeistation im sozialschwachen Malmöer Einwandererstadtteil Rosengard.

Schweden erscheint vielen Bürgern bei Weitem nicht mehr so sicher wie früher. Im Kampf um Stimmen für die Parlamentswahlen im Herbst gehören Sicherheit und Integration zu den wichtigsten Themen, alle Parteien versuchen das etwa mit Forderungen nach mehr Polizisten zu bedienen. Auch wenn er später zurück ruderte, sorgte Ministerpräsident Stefan Löfven im Januar für Aufsehen, als er der der schwedischen Nachrichtenagentur tt sagte: „Es wäre nicht meine erste Maßnahme das Militär einzusetzen, aber ich bin bereit zu tun, was nötig ist, damit das organisierte Verbrechen verschwindet.“ Der Chef der bürgerlichen Partei Moderaterna, Ulf Kristersson sagte nach der aktuellen Schießerei: „Das muss ein Ende haben. Wir müssen Bandenkriminalität mit viel härteren Methoden bekämpfen.“

Kriminologen in Schweden vermuten Machtvakuum

Schwedische Kriminologen sind sicher: Die Schießereien haben vor allem damit zu tun, dass es ein Machtvakuum im organisierten Verbrechen gibt, rivalisierende Banden ihren Platz in der Unterwelt ausmachen. Andere glauben hingegen, dass der Zuzug von Ausländern für die Situation verantwortlich ist.

Besonders hoch war die Kriminalitätsrate etwa 2017 laut Polizei in insgesamt 61 sozialen Problemvierteln Schwedens, die häufig über einen hohen Anteil von armen Personen mit Einwanderhintergrund verfügen. Dort sollen 5000 Kriminelle und 200 kriminelle Netzwerke basiert sein. In ausländischen Medien ist die Rede von „No-Go -onen“. Das ist jedoch deutlich übertrieben. Auf normale Passanten wirken diese Gebiete nicht viel anders als andere in Schweden. Sie erscheinen oft gepflegter und friedlicher als ähnliche Gebiete in Deutschland oder Frankreich. Lediglich der Umstand, dass man keine blonden Schweden sieht, unterscheidet sie.

„Schweden ist in vielen Bereichen sicherer als früher“

„In der Statistik gibt es keine Belege dafür, dass die Kriminalitätsrate in Schweden angestiegen ist. Dass wir mehr Polizisten und härtere Gesetze brauchen, ist eine populistische Forderung ohne sachlichen Grund“, sagt Kriminologieprofessor Henrik Tham von der Universität Stockholm gegenüber unserer Zeitung. „Das schwarze Bild, das im Wahlkampf gemalt wird, stimmt nicht mit der Entwicklung überein.“ In der Kriminalstatistik seien vor allem Internetbetrügereien deutlich angestiegen. „Bei Mord, Totschlag und Misshandlungen ist die Kriminalitätsrate seit langem gleichbleibend oder sogar deutlich rückläufig.“ Einzelbeispiele wie die Schießereien werden seiner Meinung nach „aufgebauscht und verfälschen das Gesamtbild. Schweden ist heute in vielen Bereichen viel sicherer als früher, ergeben unsere und andere Studien“.

Er hält es auch für fahrlässig, dass in der gegenwärtigen schwedischen Debatte oft Kriminalität und Einwanderung gleichgesetzt wird, vor allem von den einwanderungskritischen Schwedendemokraten. „Alle wissenschaftlichen Studien zeigen, dass man nicht den ethnischen Ursprung von Menschen für erhöhte kriminelle Aktivitäten verantwortlich machen kann. Es hat mit dem sozialen Status und dem Ausbildungsgrad zu tun. Je ärmer und ungebildeter jemand ist, desto höher ist das Risiko kriminell zu werden“, betont Tham.

Die Aufstiegschancen in Schweden sind für Arme weitaus besser als in den meisten anderen Ländern weltweit. In Bezug auf Umverteilung und Chancengleichheit gehört Schweden zur Spitze. So ist der soziale Status eines Bürgers in Deutschland bis zu 30 Prozent stärker abhängig vom Wohlstand der Eltern als in Schweden, wie eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel ergeben hat.

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