Unwetter trifft Campingplatz - Suche nach Deutschem geht weiter
In Südfrankreich wird ein Betreuer einer deutschen Jugendgruppe vermisst. Wassermassen hatten sein Wohnmobil weggerissen. Polizisten fanden es zerstört am Ardèche-Ufer.
Nach schweren Unwettern in Südfrankreich haben die Behörden am Freitag die Suche nach einem vermissten Deutschen fortgesetzt. Wie die Gendarmerie mitteilte, werden auch zwei Hubschrauber eingesetzt.
Der Wohnwagen des Mannes war am Donnerstag in Saint-Julien-de-Peyrolas am Fluss Ardèche bei einer Überschwemmung mitgerissen und zerstört worden. Der Mann betreute nach Veranstalterangaben ein Ferienlager mit Kindern aus Deutschland. Laut Gendamerie ist der Gesuchte 70 Jahre alt.
Polizei findet Wohnwagen zerstört am Ardèche-Ufer
Die 119 Kinder der Gruppe aus Leverkusen wurden nach früheren Angaben der Präfektur in Sicherheit gebracht. Vier Teilnehmer kamen wegen Unterkühlung ins Krankenhaus. Insgesamt wurden 184 Menschen von drei Zeltplätzen nach Angaben der Einsatzkräfte mit Hilfe von Hubschraubern und Tauchern in Sicherheit gebracht. 80 Menschen hätten sich in ernsthafter Gefahr befunden.
"Die ersten Eltern sind vor Ort und holen ihre Kinder ab", teilte der Veranstalter, das Leverkusener Zeltlager St. Antonius, am Freitagmorgen auf seiner Facebook-Seite mit. "Die Nacht war unruhig, dennoch konnten alle ein bisschen schlafen." Die Kinder sollten nun so schnell wie möglich mit Bussen nach Leverkusen gebracht werden.
Das Zeltlager war nach Angaben der Präfektur von Nîmes wegen des Unwetters geräumt worden - eine Vertreterin des Veranstalters erklärte in Leverkusen, dass der Campingplatz komplett überspült worden sei. Die Rückfahrt der Teilnehmer werde organisiert.
Die Region war am Mittwoch von heftigen Regenfällen getroffen worden. Mehrere Campingplätze wurden geräumt. Hunderte Feuerwehrleute und Polizisten waren im Einsatz.
Schwere Zerstörungen an Campingplätzen
Auf den betroffenen Campingplätzen richteten die Wassermassen schwere Zerstörungen an: Zahlreiche Zelte wurden weggerissen, der Boden verwandelte sich in Schlamm. Die 37-jährige Touristin Gudrun Weissmeyer aus München sagte, sie brauche mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern nun dringend eine Notunterkunft. Sie hätten nicht mit solchen Unwettern gerechnet und müssten nun in Sandalen durch den Schlamm waten.
Auch die Präfektur des Départements Gard sprach von "außergewöhnlich" starken Regenfällen. Wegen möglicher Überschwemmungen waren zuletzt noch acht Verwaltungsbezirke im Süden und Osten Frankreichs in Alarmbereitschaft.
Wegen Gewitter sind Tausende Menschen ohne Strom
In der Touristenregion um die Flüsse Dordogne und Lot fiel in tausenden Haushalten der Strom aus. Auch in Lothringen und an der Mosel nahe der deutschen Grenze waren zahlreiche Menschen betroffen. In der Umgebung des Ortes Forbach nahe Saarbrücken rückte die Feuerwehr zu mehreren Noteinsätzen aus. In Straßburg und Metz blieben Parks und städtische Friedhöfe sicherheitshalber geschlossen.
Nach einer wochenlangen Hitzewelle hatte der Wetterdienst Météo France ähnlich wie im Westen und Südwesten Deutschlands vor heftigen Regenfällen und Gewittern gewarnt. (afp/dpa)
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.