Massenhochzeit im Petersdom - Papst Franziskus vermählt 20 Paare
Papst Franziskus hat am Sonntag erstmals während seines Pontifikats eine öffentliche Trauung im Vatikan vorgenommen. 20 Paare gaben sich im Petersdom das Ja-Wort.
In einer feierlichen Zeremonie traute der Papst die Paare unterschiedlichen Alters aus dem Bistum Rom. Die nur äußerst selten von einem katholischen Kirchenoberhaupt vollzogene Trauung stand im Zeichen der außerordentlichen Bischofsversammlung Anfang Oktober zu den Themen Ehe, Familie und Sexualität, die von Franziskus einberufen worden war.
Trauung im Petersdom: Mehrere Paare haben bereits Kinder
Vor den Altar trat unter anderem eine ledige Mutter mit ihrem Partner, dessen erste Ehe vom Vatikan annulliert worden war. Das 1958 beziehungsweise 1965 geborene Paar war Medienberichten zufolge das älteste an diesem Tag. Ein 1986 geborener Bräutigam und seine drei Jahre jüngere Ehefrau bildeten demnach das jüngste Paar bei der Zeremonie. Mehrere Paare haben bereits Kinder oder leben schon länger zusammen. Die Paare waren auf Vorschlag des Papstes ausgewählt worden, um - wie es offiziell hieß - einen repräsentativen Querschnitt heutiger Lebensgemeinschaften abzubilden.
Die Paare saßen in Begleitung ihrer Angehörigen im Halbkreis um den päpstlichen Altar herum. Auch zahlreiche unbeteiligte Kirchgänger fanden sich zu der Feier ein. Die Ehe sei "kein einfacher Weg, sondern manchmal eine konfliktreiche Reise", sagte Franziskus. "Aber so ist das Leben." Streit zwischen Eheleute sei etwas ganz normales. "Aber beendet nicht den Tag, ohne Frieden geschlossen zu haben." Manchmal würden auch kleine Gesten genügen, sagte das Kirchenoberhaupt.
Wie geht es mit wiederverheirateten Gescheidenen weiter?
1994 hatte Papst Johannes Paul II. beim Weltfamilientreffen im Vatikan mehrere Paare vermählt. Eine weitere Trauung durch den Papst wurde im Jahr 2000 vorgenommen. In drei Wochen empfängt Franziskus mehr als 250 Bischöfe, Delegierte und Experten, um über die künftige katholische Familienpolitik zu diskutieren. Zu den Teilnehmern gehören 114 Mitglieder der Bischofskonferenz.
Das Treffen wird mit Spannung erwartet, weil es dabei unter anderem um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen geht. Diesen wird traditionell die Kommunion verweigert. Selbst ranghohe Kirchenvertreter halten diesen Umgang mit geschiedenen Kirchenmitgliedern für lebensfremd. Ihre Widersacher fürchten dagegen um die Heiligkeit des Sakraments der Ehe, wenn die Kirche sich für Geschiedene öffnen sollte. afp/AZ
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