Verschollenes Flugzeug: Suchtrupps entdecken Ölspur im Meer
Bis Einbruch der Dunkelheit wurde vor der Küste Vietnams fieberhaft nach dem verschwundenen Flugzeug aus Malaysia gesucht. Eine Ölspur im Meer wurde entdeckt.
Ein Großaufgebot von Hilfskräften suchte den ganzen Tag über nach dem verschollenen Flugzeug der Malaysia Airlines. Die Maschine, in der sich 239 Menschen befanden, soll vor der Küste Vietnams am Samstagmorgen ins Meer gestürzt sein.
Das Wrack wurde bislang jedoch nicht geortet. Der einzige Hinweis auf das verunglückte Flugzeug ist derzeit eine Ölspur, die die Suchtrupps kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf dem Meer entdeckten.
In der möglichen Unglücksregion wurde ein Ölteppich gesichtet
An der Suchaktion beteiligten sich Flugzeuge und Schiffe aus China, Malaysia, Vietnam, Singapur und den Philippinen. Vor der Küste Vietnams, nahe der vermuteten Unglücksstelle, sichteten Flugzeuge aus der Luft einen kilometerlangen Ölteppich auf dem Meer.
Das gab der stellvertretende vietnamesische Verkehrsminister Pham Quy Tieu bekannt. Das Schicksal der 239 Insassen ist weiter ungewiss, an den Flughäfen in Peking und Kuala Lumpur werden deren Angehörige von Psychologen betreut.
Möglicher Absturz über dem Meer: Malaysia Airlines zeigte sich zögerlich
Die Boeing 777-200 der Malaysia Airlines war auf dem Weg nach Peking kurz vor Eintritt in den vietnamesischen Luftraum von den Radarschirmen verschwunden. An Bord befanden sich 239 Menschen, etwa ein Drittel davon aus China.
Zunächst bestätigte die Airline lediglich, dass sie auch zwölf Stunden nach dem Verschwinden der Maschine keinen Kontakt herstellen konnten. Angaben der Fluggesellschaft zufolge war der Pilot erfahren in seinem Beruf, ein Notruf oder Informationen über schlechtes Wetter habe es nicht gegeben.
Ein Sprecher der Vietnamesischen Nationalen Rettungskräfte bestätigte gegenüber einer Zeitung, dass die Maschine abgestürzt sei und nicht als vermisst gelte. Das malaysische Verkehrministerium will die Berichte prüfen, auch die Airline zeigte sich am Nachmittag noch immer vorsichtig: "Wir sind immer noch nicht in der Lage, Kontakt herzustellen oder zu sagen, wo sich Flug MH370 befindet", hieß es.
Suche nach dem verschwundenen Flugzeug: Hilfe aus den USA und Frankreich
Das Gebiet des möglichen Absturzes befindet sich rund 150 Kilometer vor der Insel Tho Chu, an der Südspitze von Vietnam. Dort war auch der letzte Funkkontakt zur Maschine verzeichnet worden.
Nachdem der letzte Standort aber nicht eindeutig ermittelt werden konnte, wurde die Suche ausgeweitet, so der malaysische Ministerpräsident Najib Razak. Angaben des Regierungschefs zufolge beteiligten sich auch die USA an der Suche, ein Hilfsangebot kam auch vom französischen Transportminister Frédéric Cuvillier.
Bei letztem Funkkontakt keine Hinweise auf eine Notsituation
Die Maschine war um 0.41 Uhr Ortszeit gestartet, an Bord befanden sich 277 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder. Nach Angaben der Fluggesellschaft kamen 153 der Insassen aus China. Am Abend veröffentlichte die Airline eine Liste der Passagiere, nachdem die Angehörigen informiert worden waren.
Ursache eines möglichen Absturzes ist weiterhin unbekannt. Es habe keine Anzeichen gegeben, dass sich das Flugzeug in einer Notlage befunden habe, der Pilot sei ein erfahrener Mann gewesen und die Wetterlage nicht ungewöhnlich.
Deutsche Luftsicherung: Möglicher Terroranschlag?
Der Sprecher der deutschen Luftsicherung gab zu bedenken: "Wenn beide Piloten damit beschäftigt sind, das Flugzeug vor einem Absturz zu retten, haben sie unter Umständen keine Zeit mehr, sich bei der Bodenkontrolle zu melden", so Axel Raab gegenüber der dpa. Über Ursachen wolle er nicht spekulieren, meinte aber: "Es könnte theoretisch ja auch ein terroristischer Anschlag gewesen sein."
Malaysia Airlines ist die nationale Fluggesellschaft des Landes. Mit Boeing und Airbus-Maschinen fliegt sie eigenen Angaben zufolge täglich 37 000 Passagiere zu 80 Zielen weltweit. dpa
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