Was Sie noch nicht über Bier wussten
Pils, Helles oder Weizen: Vom Mythos „alkoholfrei“ bis zum Vorurteil der weiblichen Hormone als Inhaltsstoff, die wichtigsten Fakten über Bier zusammengefasst.
Kann Bier gesund sein?
Bier ist ein gesundes Getränk, wenn es in Maßen genossen wird, sagt Dr. Jakob Berger, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Schwaben, zum heutigen Tag des Bieres. Ein Glas jeden zweiten Tag sei in Ordnung. Denn Bier enthält neben Vitaminen auch wichtige Spurenelemente. Der Hopfen fördert außerdem das Einschlafen. Ärzte bescheinigen der Hefe im Bier zudem eine positive Wirkung auf die Haut. „Sie wird auch in der Aknetherapie verwendet“, erklärt Berger. Urologen setzten bei Harnstein vor allem auf das Weizenbier wegen seiner harnanregenden Wirkung.
Wann schadet Bier?
Wie bei jedem anderen alkoholischen Getränk kann auch der exzessive Genuss von Bier eine Abhängigkeit auslösen, gibt Berger zu bedenken. Im Körper kann dies von einer Herzmuskelschwäche bis hin zur Leberzirrhose führen. Frauen, die viel Bier trinken, haben dabei ein größeres Problem. „Bei ihnen ist die Abbauleistung der Leber geringer“, sagt Berger. Wegen der vielen Kohlenhydrate macht ein übermäßiger Bierkonsum außerdem dick.
Wurde das deutsche Reinheitsgebot aufgestellt, um die Qualität des Bieres zu wahren?
Ziel der Vorgaben von 1516 war es, den Bürgern preiswertes und bekömmliches Bier zu verschaffen und gleichzeitig durch die Bevorzugung der Gerste die anderen Getreidesorten, die zur Brotbereitung wichtig waren, zu schützen, erklärt Marc-Oliver Huhnholz vom Deutschen Brauer-Bund. Denn damals war die Unsitte eingerissen, dem Bier allerlei Zutaten beizumengen, die seinen Geschmack beeinflussen oder seine berauschende Wirkung verstärken sollten, ohne dafür auf die teuren Zutaten Hopfen und Malz angewiesen zu sein. Schädliche gesundheitliche Wirkungen wurden dabei oftmals billigend in Kauf genommen.
Befinden sich im Bier weibliche Hormone?
Diese Behauptung ist auf die weiblichen Hopfenblüten zurückzuführen. Sie enthalten Stoffe, die den Östrogenen ähnlich sind. Für den Brauprozess gelangt der Hopfen aber nur in geringen Mengen ins Bier. „Bisher haben wissenschaftliche Studien keinen Hinweis dafür erbracht, dass über den normalen Bierkonsum irgendeine hormonelle Wirkung auf den Biertrinker eintritt“, beruhigt Huhnholz.
Kann Bier schlecht werden?
Bier kann bei Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums grundsätzlich nur an Geschmack verlieren. Durch einen Hopfenanteil, einen tiefen pH-Wert und CO2-Gehalt können keine Krankheit erregenden Stoffe entstehen. Altes Bier schmeckt deshalb nur anders, beispielsweise nach Brot und Johannisbeere.
Ist in alkoholfreiem Bier wirklich kein Alkohol?
Alkoholfreies Bier darf in Deutschland immerhin bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten. Dabei gibt es zwei verschiedene Verfahrensweisen, alkoholfreies Bier herzustellen. Entweder wird vor der 0,5-Volumenprozent-Grenze der Gärvorgang abgebrochen. Oder dem Bier wird nach dem Gären der Alkohol wieder entzogen.
„Bier auf Wein, das lass sein“?
Bei der Stärke des Katers am nächsten Tag kommt es nicht auf die Reihenfolge an, sondern auf die Menge an Alkohol sowie auf die Art und Qualität der Getränke. Das Sprichwort, das seinen Ursprung im Mittelalter hat, zielt auf etwas ganz anderes ab. Bier galt damals als Getränk der Arbeiterklasse. Wein hingegen trank die Oberschicht. So spielt der Rat auf den sozialen Aufstieg an. „Bier auf Wein“ symbolisierte dagegen den gesellschaftlichen Abstieg.
Gibt es auf Hawaii kein Bier?
Doch – da hat sich Paul Kuhn in seinem Kultschlager von 1963 geirrt. Denn auf der Inselkette gibt es sehr wohl Bier zu trinken. Die Hawaiianer brauen sogar selbst. Die derzeit bedeutendste Bierbrauerei befindet sich in Hilo, der größten Stadt auf Big Island im US-Bundesstaat Hawaii.
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