Wenig nackte Haut, harte Sprache: So wird der neue Tatort "Hardcore"
Der neue Tatort aus München, den das Erste am Sonntag zeigt, spielt im Porno-Milieu. Nackte Haut gibt es allerdings eher selten zu sehen.
"Hardcore" heißt der neue Tatort aus München, den das Erste am Sonntag, 8. Oktober, zeigt. Hier erfahren Sie, worum es geht, wie sich die Kommissare aus München schlagen - und ob sich das Einschalten lohnt.
Handlung: Worum geht es im Tatort "Hardcore"?
Marie Wagner wird erdrosselt in Studioräumen über einem Kaufhaus in der Münchner Innenstadt aufgefunden. Ihre Leiche liegt in einem Planschbecken, in einer Brühe aus undefinierbaren Sekreten. Unter dem Künstlernamen Luna Pink hat Marie nebenberuflich Pornos gedreht, so auch am Abend vor ihrem Tod.
Das beschlagnahmte Drehmaterial des Pornoproduzenten Olli Hauer gerät schnell in den Mittelpunkt der Ermittlungen: Ein Abgleich der Anmeldebögen mit der Anzahl der Laiendarsteller im Film ergibt, dass ein Darsteller mehr am Set war. Kalli und Semmler machen sich an die mühsame Identifizierung der beim Dreh maskierten Darsteller, um herauszufinden, wer derjenige ist, der nicht angemeldet war. Und die Münchner Kommissare Franz Leitmayr und Ivo Batic ermitteln in einer Branche, von der sie bislang keine Ahnung hatten.
Kritik: Lohnt es sich, beim Tatort aus München einzuschalten?
Der neue Tatort aus München gibt Einblicke in eine Welt, die vielen völlig unbekannt ist - sagen zumindest alle. Die Kritik dazu fällt unterschiedlich aus. "Heiterer, grausamer, empathischer Gesellschaftskrimi", lobt etwa Spiegel Online. "Philip Kochs "Tatort: Hardcore" ist ein höchst amüsanter und origineller Krimi mit kleinen Schwächen – und zugleich ein Crashkurs in Sachen Pornografie, der bei einigen konservativeren Zuschauern garantiert für Empörung sorgen wird", schreibt filmstarts.de.
Quotenmeter.de geht mit dem neuen Tatort härter ins Gericht: "Eine entfesselte selbstbestimmte weibliche Sexualität kann sich dieser Film nicht in einem anderen Kontext vorstellen als im völligen persönlichen wie gesellschaftlichen Untergang. Das ist ein starkes Stück – vor allem wenn das positive Gegenmodell zwei grauhaarige Internetausdrucker sind, die die Scherben aufsammeln müssen, die ihnen diese Frauen mit ihrer nonkonformistischen Sexualität so angerichtet haben."
Aufgefallen: Gibt es etwas Besonderes im Tatort heute?
Auch wenn es der Titel und das Thema nicht vermuten lassen: "Hardcore" zeigt so gut wie keine nackten Tatsachen. Statt auf explizite Szenen setzt der Film auf die Vorstellungskraft. Härter ist dagegen die Sprache, die sich doch recht freizügig des Jargons bedient, der in der Branche üblich ist.
"Wir wollten nicht lange sexuelle Darstellungen zeigen, sondern es sollte so viel wie möglich der Vorstellung jedes Zuschauers überlassen bleiben", sagte Regisseur Koch der Deutschen Presse-Agentur in München. Deshalb wird vieles nur angedeutet.
Pressestimmen und Quote: Wie war die Resonanz auf den letzten Tatort?
Es war der erste Fall des neuen Ermittler-Duos aus dem Schwarzwald: In "Goldbach" waren Franziska Tobler (gespielt von Eva Löbau) und Friedemann Berg (gespielt von Hans-Joachim Wagner, hier im Porträt) erstmals zusammen bei einem Tatort zu sehen. Im eher düsteren Krimi kommen Humor-Fans nicht auf ihre Kosten (hier mehr zur Handlung). Dennoch waren die Kritiken durchwegs positiv. Harald Schmidt, der kurz vor Drehbeginn noch abgesagt hatte, vermisste offensichtlich niemand mehr.
Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag
15. Oktober: "Der rote Schatten" (Stuttgart)
22. Oktober: "Zurück ins Licht" (Bremen)
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