Berlin (dpa) - Frauen sollten sich beim Sex nicht selbst unter "Leistungsdruck" setzen. Das könne dazu führen, dass sie den Spaß am Sex verlieren, warnt der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) in München.
Viele Frauen hätten eine verzerrte Vorstellung davon, wie viel Sex "normal" sei. Oft ließen sie sich dabei von Medien oder den Erwartungen des Partners beeinflussen. Sexuelle Enttäuschungen und Beziehungsprobleme seien mögliche Folgen, erläutert der Gynäkologe Peter Schütte vom BVF.
Schütte empfiehlt Paaren mit Problemen, den Leistungsdruck zu senken und darauf zu achten, dass "nicht jede Zärtlichkeit ein Vorspiel zum Sex darstellt". Sex in der Partnerschaft sollte sich grundsätzlich an dem Partner orientieren, der weniger Lust hat. "Die sexuelle Zufriedenheit bei Frauen hängt nicht primär davon ab, ob sie viel oder wenig Sex haben", sagt der Gynäkologe. Wichtiger sei eine gute Beziehung zum eigenen Körper und eine gut funktionierende Partnerschaft.