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Italien
21.09.2018

Wer Focaccia auf der Straße isst, zahlt bis zu 500 Euro Strafe

Hmmm, Focaccia: ein lockerer Hefeteig, Tomaten und Rosmarin, Salz – und möglicherweise eine gesalzene Strafe.
Foto: Aileen Kapitza, minzgruen.com, dpa

Italien greift rigoros durch, wenn Urlauber zu aufsässig werden. Jetzt kann das Essen auf der Straße teuer werden.

Wer nach Florenz kommt, der bewundert nicht nur die Gemälde in den Uffizien, wunderbare Renaissance-Paläste, sehenswürdige Kirchen und Plätze, sondern erfreut sich auch an kulinarischen Spezialitäten. Eine davon ist die sogenannte Focaccia, ein knuspriges Fladenbrot aus Hefeteig, Olivenöl und Salz, das etwa mit Fenchel-Salami, Mozzarella und Tomaten oder Rohschinken gefüllt wird. In Florenz ist die Focaccia auch unter dem Namen Sciacciata oder Sbriciolona bekannt. Touristen aus aller Welt sind dieser Street-Food-Delikatesse längst auf die Spur gekommen, eine Tatsache, die einerseits zu Zufriedenheit der Verkäufer, aber auch zum Unmut der Anwohner und der Konkurrenz geführt hat. Man kann es so sagen: Die Focaccia hat Unfrieden in der Stadt der Medici ausgelöst.

Seit ein paar Wochen ist deshalb eine Aufsehen erregende Verordnung des Bürgermeisters in Kraft, derzufolge das Essen im Gehen oder Sitzen auf der Straße verboten ist. Die Verordnung gilt in vier Straßen in der Altstadt von Florenz, dort sind die meisten Street-Food-Läden aktiv. Sämtliche Geschäfte in der betroffenen Zone zwischen Uffizien und Piazza del Grano wurden verpflichtet, auch eine englische Version der Verordnung ins Schaufenster zu hängen. Darauf ist festgehalten: Es ist verboten, jede Art von Essen im Stehen oder Sitzen, vor Geschäften oder Hauseingängen zu verzehren. Das Verbot gilt zur Mittags- und zur Abendessenszeit, wenn sich besonders viele Hungrige vor den Geschäften versammeln, die die Delikatessen verkaufen. Zuwiderhandlungen werden rigoros mit Geldstrafen zwischen 150 und 500 Euro geahndet.

Focaccia auf der Straße führte schon zu Handgreiflichkeiten

Grund für das strikte Vorgehen sind die Beschwerden von Anwohnern und Geschäftsinhabern, die weniger profitieren als die Focaccia-Verkäufer. Sie bemängeln das Gedränge auf der Straße und auf dem Bürgersteig, beschweren sich über vor Laden- und Hauseingängen rastende Touristen, die nicht selten Papier oder Essensreste hinterließen. Aktiv wurde die Stadtverwaltung, nachdem sich Ende August ein libanesischer Geschäftsinhaber in der Via dei Neri mit drei Touristen aus Spanien in die Haare kam. Der Lederwarenverkäufer hatte die Focaccia-Genießer vor seinem Schaufenster aufgefordert, Platz zu machen. Offenbar reagierten die Touristen aber nicht auf die Aufforderung, es kam zu Handgreiflichkeiten. Die Verordnung soll derartige Zwischenfälle künftig verhindern. „Die Touristen, die sich bei uns so wie bei sich zuhause verhalten, werden immer unsere geschätzten Gäste sein“, versicherte Bürgermeister Dario Nardella. „Nur wer Florenz liebt, verdient Florenz!“

Venedig wurde zuletzt abgesperrt, wenn zu viele Touristen kamen.
Foto: Fotolia

Nardella ist für sein robustes Durchgreifen gegen Touristen bekannt. 2017 verfügte er die Bewässerung von Kirchenstufen und Brunnentreppen, um missliebige Rastende zu vertreiben. Jährlich besuchen mehr als zehn Millionen Touristen die Hauptstadt der Toskana, mit Folgen wie dem Focaccia-Streit. Die bizarren Maßnahmen zeigen: Massentourismus ohne Kollateraleffekte ist eine Illusion.

Nach Rom und Venedig kommen noch mehr Touristen

Diese Erfahrung machen auch Städte wie Rom oder Venedig, die jährlich von rund 14 respektive rund 25 Millionen Menschen besucht werden. Auch dort erließen die Stadtverwaltungen Verordnungen, die den angeblichen Sittenverfall im Fokus haben. In Venedig wurden für Tage mit großem Andrang zuletzt sogar Zugangsbeschränkungen für die Stadt eingeführt.

Dort war es auch, wo vor Tagen der Schauspieler Stefano Accorsi während des Filmfestivals eine Kontroverse auslöste. Nachts um 2.30 Uhr verspeiste er, elegant im Smoking gekleidet, auf der zentralen Piazza San Marco eine Pizza im Karton und postete ein Foto davon ins Internet. Die Reaktionen waren nicht nur euphorisch angesichts der schönen Berühmtheit, die ein italienisches Nationalgericht vor großartiger Kulisse genießt.

Der Verband der Restaurantbetreiber protestierte heftig gegen das schlechte Beispiel. Auf der Piazza San Marco sei der Verzehr von mitgebrachtem Essen schließlich verboten. Nun hatte sich Accorsi aber mit seiner Pizza an einen leerstehenden Tisch auf der Piazza gesetzt. Wie dieser Tatbestand zu beurteilen ist, darüber scheiden sich die Geister.

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