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28.05.2009

Wie BAP 1989 in Russland die DDR-Tour "nachholten"

Wie BAP 1989 in Russland die DDR-Tour «nachholten»
Foto: DPA

Moskau (dpa) - Die Musiker der Kölner Rockband BAP standen auf der Bühne im Moskauer Gorki-Park und konnten es schwer fassen. Zu Hause wurden ihre Mundart-Texte oft als unverständlich kritisiert.

Nun trat die Gruppe als eine der ersten westdeutschen Bands in der Sowjetunion auf, und viele Zuschauer hatten vor Zungenbrecherzeilen wie "Em Ähnz für jet wie e Jenie" ("Im Ernst für sowas wie ein Genie") keine Scheu. "Irgendwann fiel bei uns der Groschen", sagt BAP-Sänger Wolfgang Niedecken (58) heute über die Ereignisse vom Mai 1989. "Wir waren in der DDR verboten, darum fuhren viele Ostdeutsche nach Moskau, um uns zu hören. Das hat uns sehr berührt."

Nach ihrem Durchbruch mit dem Lied "Verdamp lang her" war ursprünglich eine DDR-Tournee von BAP 1984 geplant, zu der es aber nie kam. Die Kölner reisten am Vorabend des ersten Konzerts in Ostberlin aus Protest ab, nachdem die DDR-Führung von ihnen verlangt hatte, auf pazifistische Texte wie "Macht eine SS 20 zu einem Traktor und eine Pershing zu einer Lok" zu verzichten.

Schon kurz zuvor hatte das DDR-Fernsehen Kommentare von Niedecken über die Friedensbewegung schlicht herausgeschnitten. "Die Atmosphäre im Studio damals war wie in einem Orwell-Roman", erinnert sich Niedecken in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Niemand traute sich, einem in die Augen zu schauen oder Klartext zu reden. Ein paar Jahre später kamen wir nach Moskau, und da wurde auf einmal gelacht und gefeiert. In der UdSSR trafst du Menschen, die offenbar keine Angst hatten."

Auch infolge der Reformen unter Staatschef Michail Gorbatschow war BAP vor genau 20 Jahren zu je drei Konzerten in Moskau und Wolgograd eingeladen worden. "Russland ist ja für unsere Generation immer verbunden mit dem Kriegserlebnis unserer Väter", sagt der 1951 geborene Niedecken. Vor allem die Auftritte in Wolgograd hätten ihn berührt. "Der ehemalige Stadtname Stalingrad steht auch 65 Jahre später noch für etwas." Besonders viel habe er über das Land aber nicht gewusst, räumt der Musiker ein. "Ich habe auch Autoren wie Dostojewski nie wirklich durchgehalten. Wegen der komplizierten Namen immer wieder zehn Seiten zurückzublättern, macht mich meschugge."

Sympathie mit kommunistischen Ideen hatte Niedecken schon als Kunst-Student nicht verspürt. "Andere haben mich zwar bequatscht ohne Unterlass, aber Kunst hat mit Gefühlen zu tun, nicht mit der Illustrierung von Parteitagsbeschlüssen. Das war nicht mein Ding." Bei ihrer UdSSR-Tour waren die Kölner hingegen von der Herzlichkeit vieler Russen begeistert. "Wir hatten im Westen wohl mitbekommen, dass Gorbatschow diese verkrampften Zustände ändern wollte. Aber über die DDR hörte ich immer nur, wie die Leute mit allen Mitteln kleingehalten wurden. Der Zustand dort war versteinert. Was sich in Moskau und Wolgograd abspielte, schien uns in der DDR unvorstellbar."

Im Gorki-Park suchten zahlreiche Ostdeutsche nach dem Konzert Kontakt zu den Musikern. "Da haben viele unter großem Risiko mit uns gesprochen. Oliver aus Ostberlin, mit dem ich noch heute Kontakt habe, hat damals in Moskau studiert. Der wusste, dass er seinen Abschluss vergessen kann, wenn das rauskommt." Ein anderer Ostdeutscher, den er 1989 traf, habe ihn gleich in Köln besucht, nachdem wenige Monate später die Mauer zwischen beiden deutschen Staaten gefallen war. "Aber der Zweifel nagte doch an mir, ob die damals nicht auf mich angesetzt waren. Nach dem Studium meiner Stasi- Akten war ich froh, dass die sauber sind."

Wenn er heute an Russland denke, habe er immer noch die Tour von 1989 vor Augen. Die damaligen Konzerte blieben bis heute die einzigen Auftritte der Gruppe in Russland. "Im mittlerweile abgerissenen Hotel Rossija saßen damals auf jeder Etage ältere Frauen, bei denen du hartgekochte Eier und Tee holen konntest." Er denke bei Russland aber auch an die Kriege in der Teilrepublik Tschetschenien "und die Brutalität, mit der man in diesem Riesenreich offenbar bereit ist, gegen Menschen vorzugehen", sagt der Musiker. "Da liegen ja nur 20 Jahre zwischen damals, als wir zum Rocken nach Russland gefahren sind, und heute, wo man bei manchen Nachrichten aus Moskau die Luft anhält. Eigentlich erschreckend, dass das so gekommen ist."

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