Wie eine App Cannabis-Abhängigen helfen soll
Eine App soll schnelle Hilfe bei Stimmungsschwankungen bieten und so den Ausstieg aus der Abhängigkeit erleichtern.
Cannabis ist unter den illegalen Drogen die am meisten konsumierte Substanz. Das zeigt eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Der Anteil Jugendlicher, die mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumieren, ist in den vergangenen Jahren laut der Studie sogar angestiegen.
Forscher des Mannheimer Zentralinstituts (ZI) für Seelische Gesundheit wollen jungen Menschen per App nun den Ausstieg aus der Cannabis-Sucht erleichtern. "Wir versuchen die guten Gefühle, die Cannabis erzeugt, anders auszulösen", erläuterte ZI-Abteilungsleiter Ulrich Reininghaus. Ziel sei es, durch ein niederschwelliges Angebot Selbstakzeptanz und Achtung der eigenen Gefühle zu stärken und schließlich die Droge abzusetzen. Über eine App sollen Jugendliche bei Stimmungsschwankungen sofort auf sie zugeschnittene Hilfe erhalten.
Cannabis-Konsum erhöht das Psychose-Risiko um ein vielfaches
Die Abstinenz von dem aus Hanf gewonnenen Suchtmittel ist dem Wissenschaftler zufolge wichtig, weil sich bei jungen Menschen durch den Cannabis-Missbrauch das Psychose-Risiko enorm erhöht: Bei täglichem Gebrauch hoch dosierten Marihuanas ist die Wahrscheinlichkeit, psychisch zu erkranken, vier Mal höher als bei Nicht-Konsumenten. Psychosen gehen einher mit Denk- und Konzentrationsstörungen, oder auch mit dem Hören von Stimmen und Verfolgungswahn. (dpa)
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