Wie geht es den geretteten Jungen aus der Höhle?
17 Tage harrten zwölf Jungen in einer überfluteten Höhle in Thailand aus. Sie haben turbulente Wochen hinter sich - und bald einen wichtigen Termin.
Mit dem „Wunder von Thailand“ sind sie weltweit berühmt geworden. Als die zwölf jungen Fußballer sich in eine Höhle in der Provinz Chiang Rai hineingewagt hatten, waren sie einfach nur ganz normale, abenteuerlustige Kinder und Jugendliche. Dann kamen der Regen, das Wasser, die Flut – und als die Fußballer nach 17 dramatischen Tagen ihr Gefängnis in der Tiefe verlassen konnten, waren sie für die Menschen in ihrem Land und darüber hinaus längst zu Helden geworden. Helden, die dem Hunger getrotzt hatten, der Kälte, der Dunkelheit, – und der Verzweiflung darüber, dass sie womöglich nie mehr ihre Eltern sehen würden.
Fußballer aus der Höhle in Thailand sind wieder in der Schule
Jetzt sind die Jungen, alle zwischen elf und 17 Jahren alt, endgültig zurück im Alltag. Sie sitzen wieder im Unterricht. Allen zwölf sei am Montag zunächst in einer Schule in Mae Sai in der nordthailändischen Provinz Chiang Rai ein herzlicher Empfang mit buddhistischen Gebeten bereitet worden, sagten Sprecher der Provinz. Sechs von ihnen besuchen diese Schule auch regulär. Zuvor hatten die Fußballer neun Tage lang als Novizen in einem buddhistischen Kloster gelebt, um Dank für ihre Rettung aus der Höhle zu zeigen, aus der Taucher sie durch enge, komplett überflutete Gänge sie nach und nach befreit hatten. Ein Retter starb bei der Aktion.
Nur ein Kind war nicht Teil des Rituals: Der Junge ist Christ. Bilder aus dem Kloster zeigen, wie seine Teamkameraden in den typischen orangefarbenen Gewändern und mit kahl rasierten Köpfen nach traditionellen Ritualen bei den Mönchen leben. Zuvor hatten sie sich in einer Klinik erholt und ihre Augen langsam wieder an das Sonnenlicht gewöhnt.
Trainer der Jungen aus der Höhle bleibt weiter im Kloster
Ihr 25-jähriger Trainer will drei weitere Monate als Mönch verbringen. Ekkapol Chanthawong habe schon vor dem Unglück mehrere Jahre seines Lebens in einem Kloster verbracht, wie seine Tante dem US-Sender CNN bestätigte. Die meisten Thailänder geben dem Mann, der mit zwölf Jahren Waise wurde, keine Schuld an dem Unglück, obwohl er die Kinder trotz eines Warnschilds in der Monsunzeit in die Höhle Tham Luang Khun Nam Nang Non geführt hatte. Vielmehr feiern sie ihn als Helden. Retter hatten berichtet, dass der Trainer nach seiner Befreiung aus der Höhle schwächer als manches Kind gewesen war, weil er den Buben seine Essensrationen überließ, die Taucher eigentlich ihm gebracht hatten.
Während das Fußballteam nach und nach wieder im normalen Leben ankommt, soll am Unglücksort ein Museum für immer an die Rettung erinnern. Bauarbeiter arbeiten dort schon, in spätestens fünf Monaten sollen das Gebäude und eine Statue zum Gedanken an den toten thailändischen Taucher fertig sein. Finanziert und entworfen wurde die Erinnerungsstätte von einem Künstler namens Chalermchai Kositpipat. Er investiere insgesamt 260.000 Euro in das Projekt, sagte der Mäzen lokalen Medien.
Ob die gerettete Gruppe bei der Eröffnung dabei sein wird, ist bisher nicht bekannt. Genauso wenig weiß man, ob sie am 24. September einen wichtigen Termin wahrnehmen werden. Fifa-Präsident Gianni Infantino hatte die zwölf Fußballfans nach ihrer Rettung nach London eingeladen: Dort wird an diesem Tag der Weltfußballer des Jahres gewählt. (mit dpa)
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