Wintereinbruch: Mann stirbt bei Unfall auf A7
Der Winter ist da. Gerade in Nordschwaben häufen sich die Unfälle. Bei einem Unfall auf der A7 kam ein 53-jähriger Mann ums Leben.
Der Winter ist da und sorgt auf Bayerns Straßen für viele Rutschpartien. Auf der 7 hat sich im Landkreis Ostallgäu ein tödlicher Unfall ereignet. Besonders viel Schnee kam in Nordschwaben herunter. Im Donau-Ries sowie rund um Donauwörth und Dillingen haben sich bereits am Donnerstagvormittag viele Unfälle ereignet. Facebook-Nutzer schreiben uns aus allen Teilen Bayerns. Teils liege kein Schnee, andernorts schon zehn bis 20 Zentimeter. Auch berichten viele Nutzer von teils sehr schlechten Bedingungen auf den Straßen in der Region. Namentlich genannt werden die A8 und die B300. Auf der B300 blieben immer wieder Lastwagen an Hügeln hängen.
Toter auf A7
Bei einem Glätteunfall auf der Autobahn 7 in Höhe Hopferau (Landkreis Ostallgäu) ist am Donnerstagmorgen ein 53-jähriger Autofahrer ums Leben gekommen. Auf der schneebedeckten Straße geriet der Mann mit seinem Kleinbus ins Schleudern, teilte das Polizeipräsidium in Kempten mit. Das Fahrzeug raste dann eine Böschung hoch, überschlug sich mehrfach und schleuderte wieder zurück auf die Fahrbahn. Der Mann wurde im Wrack eingeklemmt und starb wenig später. Ein Gutachter soll nun klären, wie es zu dem Unfall kam. Ersten Ermittlungen zufolge sei nicht auszuschließen, dass der 53-Jährige gesundheitliche Probleme hatte.
41 Unfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West
Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd-West auf Nachfrage von augsburger-allgemeine.de mitteilt, habe es in ihrem Bereich 41 Unfälle gegeben. 36 stünden in Zusammenhang mit der Witterung. Meistens blieb es bei Blechschäden. Dabei sei die Lage im nördlichen Bereich "erheblich schlimmer". Die meisten Unfälle habe es entlang der A7 im Bereich Neu-Ulm, Senden, Illertissen gegeben. Ab Memmingen in Richtung Süden sei die Lage wesentlich entspannter. Eine Auflistung aller Unfälle finden Sie hier.
Elf Unfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord
Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord haben die Einsatzkräfte am Donnerstagvormittag viel zu tun. Wie ein Polizeisprecher gegenüber AZ-Online sagt, sei Nordschwaben mit Dillingen, Donauwörth und Nördlingen der Mittelpunkt der Einsätze. Bei der Polizei gehen zahlreiche Meldungen von weggerutschten Autos, Lkw und Busse ein. Einige seien an Bergen hängengeblieben. Ein Problem sei auch, dass einige Bäume unter der Last des nassen, schweren Schnees umgeknickt und auf Fahrbahnen gelandet sind. Hier sind die Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. In Augsburg hielten sich die Unfälle laut dem Sprecher in Grenzen, wobei die Zahl der Blechschäden steige. In Biberbach im Landkreis Augsburg wurde eine Person bei einem Unfall leicht verletzt. Ansonsten gebe es noch zahlreiche Behinderungen auf vielen Straßen. Unter anderem auch auf der A8.
Staus und zähflüssiger Verkehr auf den Autobahnen
Auf den Autobahnen kommt es zu Staus und zähflüssigem Verkehr. Vor allem auf der A 8 sollten Autofahrer, die zwischen Augsburg und Ulm unterwegs sind, mehr Zeit einplanen. Aktuelle Staumeldungen finden Sie hier. Im südlichen Mittelfranken führte Schneefall am Morgen zu teils massiven Behinderungen. Wegen liegengebliebener Lastwagen musste die Bundesstraße 13 bei Weißenburg für längere Zeit komplett gesperrt werden. Allerdings wurden zunächst weniger Unfälle registriert als befürchtet. "Durch die deutlich sichtbare Schneedecke fahren die Leute langsamer", sagte ein Polizeisprecher in Nürnberg. In Oberfranken kam es vor allem in höheren Lagen wie im Fichtelgebirge zu Rutschunfällen, die jedoch meist glimpflich verliefen.
Flughäfen ohne Probleme, kaum Verzögerungen bei der Bahn
Auch in Memmingen und München schneit es. Wie der Allgäu Airport auf Nachfrage aber mitteilt, komme es zu keinen Einschränkungen im Flugverkehr. Auch am Flughafen München läuft es bislang reibungslos. Wie ein Sprecher gegenüber AZ-Online am Donnerstagmorgen sagt, kann es lediglich sein, dass das ein oder andere Flugzeug verspätet startet, weil es noch enteist werden muss. Bei der Deutschen Bahn kommt es vereinzelt zu geringen Verzögerungen.
Im Allgäu bei Kempten kann die Schneedecke noch bis 15 Zentimeter stark werden. In höheren Lagen im Bereich der Alpen oder der Schwäbischen Alp kann es sogar bis zu 30 oder 50 Zentimeter Schnee geben.
Nachts bis zu minus acht Grad
Die Temperaturen fallen jetzt auf null bis minus zwei Grad am Tag. Nachts kann es bis zu minus acht Grad kalt werden. Die Temperaturen bleiben so bis Sonntag. Schnee fällt allerdings nach Donnerstag keiner mehr. Es wird ab Freitag trocken. Kommende Woche könnte es noch kälter werden. Dann könnte eiskalte Luft aus Russland zu uns drücken. Dies sei jedoch erst ein Trend und keine Prognose, sagt der Wetter-Experte Dominik Jung von wetter.net.
Winter-Prognose von Dominik Jung
Dezember: Der erste meteorologische Wintermonat fällt vielfach durchschnittlich, im Osten und Süden allerdings vielfach leicht zu kalt aus. Zur Monatsmitte könnte die russische Kältepeitsche mit Eis und Schnee zum ersten Mal so richtig intensiv zuschlagen. Ob das hochwinterliche Wetter allerdings bis Weihnachten durchhält, ist unsicher. Denn vom Atlantik drängen im letzten Monatsdrittel sehr wahrscheinlich einige Sturm- und mitunter auch Orkantiefs nach Europa, die sehr milde Luft nach Deutschland bringen könnten. "Weiße oder grüne Weihnachten – das wird sich wahrscheinlich erst auf den letzten Metern vor dem Fest entscheiden", so Jung.
Januar: Der Januar würde nach aktuellem Stand eher durchschnittlich ausfallen. Er bringt viel Niederschlag, der jedoch nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge und den Alpen als Schnee fällt. Generell werden in den Alpen auch diesen Winter wieder sehr gute Wintersportbedingungen erwartet. In den Niederungen riecht es den ersten Berechnungen zufolge nach einem Schmuddelwinter.
Februar: In diesem Monat könnte das dicke Kältepolster über Sibirien abermals angezapft werden und weite Teile Europas mit kalter Luft überschwemmen. Diese zweite Kältewelle könnte noch heftiger als die Kältewelle im Dezember ausfallen. Nennenswerter Schneefall ist dabei vor allem in der West- und Südhälfte Deutschlands zu erwarten.
Solche langfristigen Vorhersagen sind allerdings sehr unsicher, räumt Jung ein: "Das ist ein Trend, der auf klimatologischen Berechnungen basiert. Natürlich kann es auch ganz anders kommen."
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