Warum in der Arktis die Samen von einer Million Pflanzen lagern
Plus Auf Spitzbergen lagert Saatgut von einer Million Pflanzen. Im Ernstfall soll es das Überleben der Menschen sichern. Doch der Klimawandel geht dort viel schneller.
Die Arche Noah der Pflanzen liegt an einem der kältesten und entlegensten Orte der Welt. Auf einer von schneidenden Winden umtosten Anhöhe, 130 Meter über dem Polarmeer auf der norwegischen Arktisinsel Spitzbergen, ragt ein bizarrer Zacken aus armiertem Beton aus dem Boden. Es ist der Eingang zu einem riesigen unterirdischen Tresor, in dem, tiefgekühlt bei minus 18 Grad Celsius, Saatgutproben von rund einer Million Nutzpflanzen lagern. Sie sollen die Ernährung und damit das Überleben der Menschheit im Falle großer Katastrophen ermöglichen.
Betrieben wird die Anlage, die an den Schauplatz eines James-Bond-Films erinnert, von der internationalen, gemeinnützigen Organisation Crop Trust mit Sitz in Bonn. Direktorin Marie Haga lässt das dicke stählerne Haupttor von einer Sicherheitskraft öffnen. Nur eine Handvoll Menschen besitzen den Zugangscode. Dann betritt die norwegische Ex-Politikerin einen eiskalten, von Leitungen und Kabeln durchzogenen Betontunnel. Sie deutet mit behandschuhten Fingern auf eine zweite Tür, die noch massiver wirkt. „Seit seiner Inbetriebnahme 2008 füllt sich der Tresor immer mehr. Saatgutbanken aus aller Welt lagern hier praktisch Sicherungskopien des Gen-Schatzes aus 13.000 Jahren landwirtschaftlicher Geschichte ein.“ Haga erzählt von tausenden Varianten Hirse aus Afrika, Reis aus Asien. Weizen, Gerste, Hafer, Roggen und Mais aus Europa oder Amerika. Von Sämereien unzähliger Obst- und Gemüsesorten, von denen viele kaum noch oder gar nicht mehr angebaut werden. Sie zeigt, wie jeweils eine Handvoll Samen einer Art in unscheinbare Alubeutel verpackt wird. In Plastikkisten sollen die Proben dann mehr als 1.000 Jahre überdauern können.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.