Prozessbeginn: Mann mit Fünfjährigem vor Zug gesprungen
Ein 23-Jähriger springt im April vor eine fahrende S-Bahn und reißt ein fünfjähriges Kind mit sich. Nun muss er sich vor Gericht verantworten - und gesteht.
Nach dem Sprung vor einen fahrenden Zug mit einem fremden Kind im Arm in Wuppertal hat sich der 23-jährige Beschuldigte vor Gericht geständig gezeigt. Es stimme, was in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft stehe, sagte er am Dienstag vor dem Wuppertaler Landgericht.
Dem psychisch kranken Mann wird vorgeworfen, Mitte April auf einem Bahnsteig am Wuppertaler Hauptbahnhof einen fünfjährigen Jungen von seiner Familie losgerissen zu haben. Mit dem Kind im Arm und vor den Augen von Eltern und Geschwistern des Jungen soll der Inder vor eine einfahrende S-Bahn gesprungen sein.
Der Junge kam mit leichten Verletzungen davon
Der Zug überrollte die beiden trotz einer Notbremsung und kam über ihnen zum Stehen. Laut Staatsanwaltschaft war es allein einem glücklichen Zufall und dem Lokführer zu verdanken, dass der Junge nur leichte Verletzungen am Kopf erlitt. Wenn der Zug etwas weiter gefahren wäre, hätte ihn ein tieferliegendes Teil treffen können. Der 23-Jährige habe versucht, "heimtückisch einen Menschen zu töten", so die Staatsanwaltschaft.
Ein Gutachter hat bei dem Beschuldigten eine Schizophrenie diagnostiziert. Während der Verhandlung wirkte er verängstigt und verwirrt. Immer wieder sprach er davon, Stimmen gehört zu haben. Das Gericht prüft eine dauerhafte Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie. (dpa)
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