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  3. Katholische Kirche: Zölibat in der Kirche: Zwei Päpste – zwei Meinungen

Katholische Kirche
13.01.2020

Zölibat in der Kirche: Zwei Päpste – zwei Meinungen

Papst Franziskus (links) und der emeritierte Papst Benedikt XVI sind unterschiedlicher Meinung.
Foto: -/Vatican Media, dpa (Archiv)

Es geht um eine mögliche Lockerung der Ehelosigkeit von Priestern. Wieder positioniert sich Benedikt XVI. klar gegen seinen Nachfolger Franziskus.

Nach seinem Rücktritt im Februar 2013 hatte Papst Benedikt XVI. versprochen, er wolle fortan „für die Welt verborgen“ im Vatikan-Kloster Mater Ecclesiae seinen Lebensabend zubringen. Immer wieder hat Joseph Ratzinger diese Ankündigung mit der Veröffentlichung von Schriften, Vorträgen oder Interviews unterlaufen. Sein jüngster Akt in dieser Hinsicht ist kirchenpolitisch außerordentlich brisant. In einer Phase, in der sein Nachfolger Papst Franziskus höchstwahrscheinlich eine Lockerung des Priesterzölibats vorbereitet, spricht sich der emeritierte Papst vehement für die Beibehaltung desselben aus.

An diesem Mittwoch erscheint in Frankreich ein Buch mit dem Titel „Des profondeurs de nos coeurs“ (Aus der Tiefe unserer Herzen), das den inzwischen 92 Jahre alten Benedikt XVI. sowie Kurienkardinal Robert Sarah aus Guinea als Autoren ausweist. Der 74-jährige Präfekt der Gottesdienstkongregation ist einer der schärfsten Kritiker von Franziskus und Integrationsfigur des traditionalistischen Spektrums in der katholischen Kirche. Beide warnen in dem 175-seitigen Buch, aus dem Le Figaro (Paris) Auszüge vorab veröffentlichte, vor „schlechten Einlassungen, Theatralik, diabolischen Lügen und im Trend liegenden Irrtümern“. Die Kirche dürfe sich davon nicht beeinflussen lassen, Priester seien durch die „ständige Infragestellung“ des Zölibats verwirrt. Das Priesteramt erfordere „die völlige Hingabe eines Mannes“, der „Ruf zur Nachfolge Jesu“ sei ohne den Zölibat, dieses „Zeichen der Freiheit und des Verzichts auf alle Kompromisse“ nicht möglich.

Der emeritierte Papst Benedikt warnt in einem neuen Buch vor der Aufweichung des Zölibats. Sein Co-Autor ist der konservative Kardinal Robert Sarah.
Foto: Daniel Karmann, dpa (Archiv)

Die beiden Autoren kommen in ihrem Buch auch auf die Amazonien-Synode zu sprechen, die im vergangenen Oktober im Vatikan stattfand. Dort hatte sich eine Mehrheit der Bischöfe für verheiratete Priester in entlegenen Gegenden ausgesprochen und einen leichteren Zugang für Frauen in kirchliche Ämter angeregt. Beiden Vorschlägen erteilten Benedikt XVI. und Sarah eine klare Absage. In einem gemeinsam verfassten Vorwort zitieren die beiden Traditionalisten den Kirchenvater Augustinus mit dessen Ausspruch „Ich kann nicht schweigen“. Sie verurteilen die Berichterstattung der Medien, die „Oberhand über die echte Synode“ gewonnen hätte.

Benedikt XVI.: 92 Jahre alt, geistig wach, körperlich schwach

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist brisant. Papst Franziskus hatte nach dem Bischofstreffen angekündigt, ein eigenes Dokument zur Amazonien-Thematik zu liefern, das in einigen Wochen erscheinen soll. Beobachter gehen davon aus, dass der amtierende Papst darin ausnahmsweise die Weihe sogenannter viri probati, also „bewährter“, verheirateter Männer zu Priestern erlauben werde, um dem Priestermangel in Amazonien beizukommen. Franziskus hatte dies in der Vergangenheit bereits angedeutet.

Schon die Einberufung einer Synode zum Thema Amazonien machte klar, dass der Papst eine Diskussion auch über den Zölibat wünschte. Die überwiegende Mehrheit der Bischöfe sprach sich auf der Konferenz für die Zulassung verheirateter Priester aus. Damit ist abzusehen, dass emeritierter und amtierender Papst zu einem der größten Diskussionsthemen in der katholischen Kirche mit unterschiedlicher Stimme sprechen. Benedikt hatte sich bereits in einem umstrittenen Beitrag während der Familiensynode 2014 gegen die Zulassung wieder verheirateter Geschiedener zur Kommunion ausgesprochen. Nach dem Antimissbrauchsgipfel im Vatikan im Frühjahr 2019 meldete sich Joseph Ratzinger mit einer Analyse zu Wort, in der er sexuellen Missbrauch in der Kirche letztlich auf eine „Normenlosigkeit“ in den 1960er Jahren zurückführte.

Unklar ist das genaue Zustandekommen des Buches mit Kardinal Sarah. Benedikt XVI. ist 92 Jahre alt, geistig noch wach, aber körperlich schwach. In einem Anfang Januar ausgestrahlten Interview mit dem Bayerischen Rundfunk ist seine Stimme kaum zu verstehen. Offenbar ist das Buch unter Federführung Sarahs und in erster Linie aus gemeinsamen Gesprächen entstanden. „Wir haben Ideen und Bedenken ausgetauscht. Wir haben gebetet und in Stille meditiert“, schreiben die beiden Autoren. Ihre Warnungen seien „aus Liebe zur Einheit der Kirche entstanden.“

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Die Diskussion ist geschlossen.

15.01.2020

Hätt ich es doch gleich nur gesagt bzw. da hingeschrieben, wohin es gehört! So jedoch hängt der Satz in der Luft: "Er gab dem Priester den Geschlechtsverkehr mit dem Weibe zurück ..."?
Nein, nicht Papst Franziskus ist gemeint und schon gar nicht Benedikt XVI., sondern Luther, "dieser unmögliche Mönch". Friedrich Nietzsche ist auf ihn nicht gut zu sprechen. Unter "Der Bauernaufstand des Geistes" heißt es u. a.:

"Jedermann sein eigener Priester" - hinter solchen Formeln und ihrer bäuerischen Verschlagenheit versteckte sich bei Luther der abgründliche Haß auf den "höheren Menschen" und die Herrschaft des "höheren Menschen", wie ihn die Kirche konzipiert hatte - er zerschlug ein Ideal, das er nicht zu erreichen wußte, während er die Entartung dieses Ideals zu bekämpfen und zu verabscheuen schien."

Doch auch diese Attacke steht im Zusammenhang eines größeren Ganzen: "Wir Europäer befinden uns im Anblick einer ungeheuren Trümmerwelt, wo einiges noch hoch ragt, wo vieles morsch und unheimlich dasteht, das meiste aber schon am Boden liegt ...":

"Die Kirche ist diese Stadt des Untergangs: wir sehen die religiöse Gesellschaft des Christentums bis in die untersten Fundamente erschüttert - der Glaube an Gott ist umgestürzt, der Glaube an das christlich-asketische Ideal kämpft eben noch seinen letzten Kampf ..."

"Aber was das Wunderlichste ist: die, welche sich am meisten darum bemüht haben, das Christentum zu erhalten, sind gerade seine besten Zerstörer geworden - die Deutschen. Es scheint, die Deutschen verstehen das Wesen einer Kirche nicht. Sind sie nicht geistig genug ...?"

In seinem Buch "Unterwegs zu Jesus Christus" schrieb Benedikt XVI.: "Heute hat sich in breiten Kreisen, auch unter Gläubigen, das Bild eines Jesus durchgesetzt, der nichts fordert, nie tadelt, der alle und alles annimmt, der uns in allem nur noch bestätigt: der perfekte Gegensatz zur Kirche, soweit sie noch zu fordern und zu ordnen wagt." Freilich, das Buch ist aus dem Jahre 2003, Sankt Ulrich Verlag Augsburg. Da bekam Benedikt noch nicht zu hören, was gewisse Bischöfe und Kardinäle und deren Fußvolk noch so alles vom Stapel lassen.

Friedrich Nietzsche dürfte den Nagel auf den Kopf getroffen haben, als er - in seinem "Der Antichrist" - schrieb:

"Freilich: wenn ein Volk zugrunde geht; wenn es den Glauben an Zukunft, seine Hoffnung auf Freiheit endgültig schwinden fühlt; wenn ihm die Unterwerfung als erste Nützlichkeit, die Tugenden der Unterworfenen als Erhaltungsbedingungen ins Bewußtsein treten, dann muß sich auch sein Gott verändern. Er wird jetzt Duckmäuser, furchtsam, bescheiden, rät zum "Frieden der Seele", zum Nicht-mehr-hassen, zur Nachsicht, zur "Liebe" selbst gegen Freund und Feind. Er moralisiert beständig ..."

Bernhard Welte, der Freiburger Professor für Christliche Religionsphilosophie, wußte noch, daß Liebe nach christlichem Verständnis etwas anderes ist als das, was gewisse klerikale Hohepriester zu verkünden pflegen. Auch der Schweizer Psychotherapeut Peter Schellenbaum plädiert "für ein offenes Nein in der Liebe" und für die Notwendigkeit des Wunsches nach Abgrenzung.

14.01.2020

"Er gab dem Priester den Geschlechtsverkehr mit dem Weibe zrück: aber drei Viertel der Ehrfurcht, deren das Volk, vor allem das Weib aus dem Volke fähig ist, ruht auf dem Glauben, daß ein Ausnahme-Mensch in diesem Punkte auch in anderen Punkten eine Ausnahme sein wird - hier gerade hat der Volksglaube an etwas Übermenschliches im Menschen, an das Wunder, an den erlösenden Gott im Menschen, seinen feinsten und verfänglichsten Anwalt."

Ausnahme-Mensch? Etwas Übermenschliches im Menschen? Da werden die sogenannten "Progressiven", die Fortschrittlichen, bzw. "fortgehenden Köpfe", wie sie Clemens Brentano spöttisch nannte, schreien wie der Ochs am Spieß. Schreien von Hamburg bis nach Berchtesgaden.

14.01.2020

Benedikt XVI. mag versprochen oder verkündet haben, daß er fortan "für die Welt verborgen" im Vatikan-Kloster Mater Ecclesiae seinen Lebensabend zubringen wolle. Doch er dürfte auch wissen, daß alles - wie es im biblischen Buch Prediger heißt - "seine Stunde" hat und "eine Zeit" bestimmt ist für jedes Vorhaben unter dem Himmel: "Eine Zeit, zu zerreißen, und eine Zeit zu nähen; eine Zeit zu schweigen und eine Zeit zu reden" (Prd 3, 1 ff).
Und nun ist es für Benedikt an der Zeit, nicht mehr zu schweigen, sondern zu reden. Höchste Zeit! Den die Turnübungen derer, die vor den Götzen der Zeit in die Knie gehen und ihnen huldigen, ist mehr als peinlich. Ob diese Götzen nun "Sexuelle Revolution" heißen, "Migration" oder einfach nur - laut Merkel-Sprech: "Mut zu neuem Denken, die Kraft, bekannte Wege zu verlassen, Neues zu wagen".
Im biblischen Buch Jeremia dagegen heißt es: "Stellt euch an die Wege von einst und fragt nach den uralten Pfaden, welches der Weg zum Guten ist. Diesen geht, damit ihr Ruhe findet für eure Seelen" (Jr 6, 16).
Und was den Zölibat betrifft, so dürfte Benedikt überaus Treffendes gesagt haben: Der "Ruf zur Nachfolge Jesu" sei ohne den Zölibat, diesem Zeichen der Freiheit und des Verzichts auf alle Kompromisse" nicht möglich.
Aber auch das, was einst Friedrich Nietzsche im Hinblick auf Luther und dessen "Bauernaufstand" dazu vorbrachte, dürfte nicht von schlechten Eltern sein.